Gedichte Perugia

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1. Neider und Mitleider Würze des Glücks scheint mir’s, unermeßlichen Neid zu erregen: Platzt, und verleiht Spondän meinem elegischen Vers!...
2. Die Epigramme Bloß Aufschriften ja sind Epigramme, die Treue der Wahrheit Aber verleiht oftmals kleinen Gesängen Gehalt....
3. Der Gürtel In dem Gürtel bewahrt Aphrodite der Reize Geheimnis, Was ihr den Zauber verleiht, ist, was sie bindet, die Scham....
4. Ein dunkles Blatt Lisch aus, du Gluth auf meinem Herd! In Nacht und Frost will ich verenden – Oft scheint das Leben mir......
5. Baukunst Alles verleiht beinahe dem Maler die schöne Natur schon, Baukunst aber erheischt feineren geistigen Sinn: Pomp, Zieraten und dorische Säulen......
6. Ton und Farbe Wo die Natur den Ton verleiht, da versagt sie die Farbe, Wo sie die Farbe gewährt, weigert sie immer den......
7. Freibeuter Mein Haus hat kein Tür, Mein Tür hat ke Haus: Und immer mit Schätzel Hinein und heraus. Mei Küch hat......
8. Einwurf Sei’s, daß einige mir mein unstät Leben zu tadeln Suchen, indes ich entfernt weile vom heimischen Herd; Aber sie sollten......
9. Die Heimkehr Die Kühle dunkler Jahre, Schmerz und Hoffnung Bewahrt zyklopisch Gestein, Menschenleeres Gebirge, Des Herbstes goldner Odem, Abendwolke – Reinheit! Anschaut......
10. Kore Nicht gedeutet! Ob Mutter? Tochter? Schwester? Enkelin? Von Helios gezeugt? Von wer geboren? Wohin gewandert? Wo versteckt? Verloren? Gefunden? –......
11. Das quiekende Ei Und wärmer wird’s im Frühlingswald. Die alte Sonne scheint nicht kalt, Sie scheint wie tausend Öfen. Im Wasser lag das......
12. Bangnis Im welken Walde ist ein Vogelruf, Der sinnlos scheint in diesem welken Walde. Und dennoch ruht der runde Vogelruf In......
13. Das Ständchen Auf die Dächer zwischen blassen Wolken scheint der Mond herfür, Ein Student dort auf der Gassen Singt vor seiner Liebsten......
14. Gewitter Dumpf liegt auf dem Meer das Gewitter, Und durch die schwarze Wolkenwand Zuckt der zackige Wetterstrahl, Rasch aufleuchtend und rasch......
15. Nachtgesang O gib vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehört Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele......
16. An einem heitern Morgen O blaue Luft nach trüben Tagen, Wie kannst du stillen meine Klagen? Wer nur am Regen krank gewesen, Der mag......
17. Straflied beim schlechten Kriegsanfange der Gallier Wer nicht für Freiheit sterben kann, Der ist der Kette wert. Ihn peitsche Pfaff und Edelmann Um seinen eignen Herd!......
18. Abendphantasie Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im Friedlichen......
19. Halbdichter Das nicht heißt ein Gedicht, wenn irgend ein guter Gedanke, Irgend ein glücklicher Vers zwischen erbärmlichen steht: Jegliche Silbe verrate......
20. Wanderer im Abend Kuno Kohn singt: Der staubige Sonntag Liegt zerbrannt. Verkohlte Kühle Bemuttert das Land. Verkommene Sehnsucht Klafft weit wieder auf. Träume......
21. Herbsthauch Herz, nun so alt und noch immer nicht klug, Hoffst du von Tagen zu Tagen, Was dir der prangende Frühling......
22. Vive le Roi! (Frei nach Hégésippe Moreau.) 1840 Vive le roi!… Wie haben Trugpropheten Mit diesem Lügenwunsch ihn doch berauscht! Wie gierig haben......
23. Im Herbste 1850 Und schauen auch von Turm und Tore Der Feinde Wappen jetzt herab, Und rissen sie die Trikolore Mit wüster Faust......
24. Das Gespenst Gewöhnlich kommt es, wenn die Lichter brennen. Es poltert mit den Tellern und den Tassen. Auf roten Schuhen schlurrt es......
25. Warnung Scheint dir der Pfad, auf dem du gehst, so sicher, Und willst du noch einmal, o Jugendlicher, Uneingedenk verschuldeter Gefahren,......
26. Sorge dividiert durch 2 hoch x Grübeln und grübeln nun stundenlang – Bing – Bumpf – Bang – – Korks jetzt! Lona, und prost! Kling! Klang!......
27. Florenz Dich hat, Florenz, dein altes Etruskervolk Mit wahrem Fug dich blühende Stadt genannt, Nicht weil der Arno nagt an Hügeln,......
28. Hurra, Germania! 25. Juli 1870 Hurra, du stolzes schönes Weib, Hurra, Germania! Wie kühn mit vorgebeugtem Leib Am Rheine stehst du da!......
29. Auf dem Rhein Kühle auf dem schönen Rheine, Fuhren wir vereinte Brüder, Tranken von dem goldnen Weine, Singend gute deutsche Lieder. Was uns......
30. Am Amboß Mir griff des Lebens harte Faust Schon in die krausen Kinderlocken; Den Knaben hat es derb gezaust, Hat ihn umsungen......