Gedichte Das Gold

Denk es wäre nicht: es hätte müssen
Endlich in den Bergen sich gebären
Und sich niederschlagen in den Flüssen
Aus dem Wollen, aus dem Gären

Ihres Willens; aus der Zwang-Idee,
Daß ein Erz ist über allen Erzen.
Weithin warfen sie aus ihren Herzen
Immer wieder Meroë

An den Rand der Lande, in den Äther,
Über das Erfahrene hinaus;
Und die Söhne brachten manchmal später
Das Verheißene der Väter,
Abgehärtet und verhehrt, nachhaus;

Wo es anwuchs eine Zeit, um dann
Fortzugehn von den an ihm Geschwächten,
Die es niemals liebgewann.
Nur (so sagt man) in den letzten Nächten
Steht es auf und sieht sie an.


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (1 votes, average: 5,00 out of 5)

Gedichte Das Gold - Rilke