Gedichte Der Balkon

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1. Dame auf einem Balkon Plötzlich tritt sie, in den Wind gehüllt, Licht in Lichtes, wie herausgegriffen, Wahrend jetzt die Stube wie geschliffen Hinter ihr......
2. Der Tod des Dichters Er lag. Sein aufgestelltes Antlitz war Bleich und verweigernd in den steilen Kissen, Seitdem die Welt und dieses von-ihr-Wissen, Von......
3. Béguinage Béguinage Sainte-Elisabeth, Brügge I Das hohe Tor scheint keine einzuhalten, Die Brücke geht gleich gerne hin und her, Und doch......
4. Der Tod der Geliebten Er wußte nur vom Tod was alle wissen: Daß er uns nimmt und in das Stumme stößt. Als aber sie,......
5. An Fräulein Elise v. Grävenitz Aus Anlaß einer Maskerade, bei der sie in Gestalt einer Distel Er schien, zugleich mit ihr die Maske des verwandelten......
6. Mädchen-Klage Diese Neigung, in den Jahren, Da wir alle Kinder waren, Viel allein zu sein, war mild; Andern ging die Zeit......
7. Feindseliger Blick „Du kommst doch über so viele hinaus, Warum bist du gleich außerm Haus, Warum gleich aus dem Häuschen, Wenn einer......
8. Die Treppe der Orangerie Versailles Wie Könige die schließlich nur noch schreiten Fast ohne Ziel, nur um von Zeit zu Zeit Sich den Verneigenden......
9. Die Insel Nordsee I Die nächste Flut verwischt den Weg im Watt, Und alles wird auf allen Seiten gleich; Die kleine Insel......
10. Der Tod und Frau Laura Es war in Avignon am Karneval, Daß sich ein Mörder in den Reigen stahl, Und daß die Pest verlarvt sich......
11. Kindheit Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit Mit Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen. O Einsamkeit, o schweres Zeitverbringen…......
12. Don Juans Auswahl Und der Engel trat ihn an: Bereite Dich mir ganz. Und da ist mein Gebot. Denn daß einer jene überschreite,......
13. Italiens erster Gruß Heliogabalus ließ die Gäste ersticken mit Veilchen: Schönes Italien, drohst du mir ein ähnliches Loos? Deiner Fülle erlieg‘ ich! Sie......
14. Terzinen über Vergänglichkeit – Erste Terzine Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen: Wie kann das sein, dass diese nahen Tage Fort sind, für immer......
15. An Eberhard Lempp Nach angenommener Einladung zu einer Abendgesellschaft Kennst du der Furien schlimmste, Freund? Ich hoffe, nein! Kein Dichter, nicht der alten,......
16. Ermitage Die Maske der Betrunkenheit hab ich nun abgelegt! Ich bin allein – und tue, was ich wollte. Wer jemals über......
17. Dämmerung Hell weckt Dunkel Dunkel wehrt Schein Der Raum zersprengt die Räume Fetzen ertrinken in Einsamkeit! Die Seele tanzt Und Schwingt......
18. Unsre Stunde Es dunkelt schon. Komm, geh nach Haus. Komm! das Kastanien-Blattgewühl Streckt sich wie Krallen nach uns aus. Es ist zu......
19. Erlebnis Mit silbergrauem Dufte war das Tal Der Dämmerung erfüllt, wie wenn der Mond Durch Wolken sickert. Doch es war nicht......
20. Spanisches Theater Höchst volksmäßig und eigen und reich, voll gläubiger Andacht, Ist’s, an Entwicklung zwar, griechischer Bühne verwandt; Doch es erscheint sein......
21. Das Konzert Die nackten Stühle horchen sonderbar Beängstigend und still, als gäbe es Gefahr. Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt. Ein......
22. Die Sprache Als höchstes Wunder, das der Geist vollbrachte, Preis‘ ich die Sprache, die er, sonst verloren In tiefste Einsamkeit, aus sich......
23. Die Rosenschale Zornige sahst du flackern, sahst zwei Knaben Zu einem Etwas sich zusammenballen, Das Haß war und sich auf der Erde......
24. Die Saale Doch manchmal in Sommertagen Durch die schwüle Einsamkeit Hört man mittags die Turmuhr schlagen, Wie aus einer fremden Zeit. Und......
25. Poker (Damenvierling) Wem je die Muse sich vervierfacht bot, Der wandelt trunken über diese Auen. Was dünken ihn die Haus – und......
26. Einsamkeit im nächtlichen Hotel Auf dem Korridor Hüpft der rote Mohr, Welcher einer Dame Schokolade bringt. Meine Einsamkeit Ist Zerrissenheit Bergs, aus dem ein......
27. Vier Treppen hoch bei Dämmerung Du mußt die Leute in die Fresse knacken. Dann, wenn sie aufmerksam geworden sind, – Vielleicht nach einer Eisenstange packen,......
28. An die Verstummten O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren, Aus silberner Maske der Geist......
29. Leichen-Wäsche Sie hatten sich an ihn gewöhnt. Doch als Die Küchenlampe kam und unruhig brannte Im dunkeln Luftzug, war der Unbekannte......
30. Im Alter Wie wird nun alles so stille wieder! So war mir’s oft in der Kinderzeit, Die Bäche gehen rauschend nieder Durch......