(Aus dem Besitze Frau Nonnas)
Und Nacht und fernes Fahren; denn der Train
Des ganzen Heeres zog am Park vorüber.
Er aber hob den Blick vom Clavecin
Und spielte noch und sah zu ihr hinüber
Beinah wie man in einen Spiegel schaut:
So sehr erfüllt von seinen jungen Zügen
Und wissend, wie sie seine Trauer trügen,
Schön und verführender bei jedem Laut.
Doch plötzlich wars, als ob sich das verwische:
Sie stand wie mühsam in der Fensternische
Und hielt des Herzens drängendes Geklopf.
Sein Spiel gab nach. Von draußen wehte Frische.
Und seltsam fremd stand auf dem Spiegeltische
Der schwarze Tschako mit dem Totenkopf.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Abend in Skåne Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus Tret ich aus seiner Dämmerung heraus In Ebene und Abend. In......
- In den Abend Aus krummen Nebeln wachsen Köstlichkeiten. Ganz winzge Dinge wurden plötzlich wichtig. Der Himmel ist schon grün und undurchsichtig Dort hinten,......
- Letzter Gruß Jungfraunbilder, früh‘ erblichen, In dem Haar den Myrthenkranz, Dämmernd-schwebende Gestalten, Steigen auf bei Mondenglanz. Wollt ihr mit den weißen Händen,......
- Letzter Wunsch Mancherlei Wünsche hatt‘ ich und mancherlei hab‘ ich für’s Leben, Einen einzigen nur spar‘ ich mir auf für den Tod:......
- Letzter Wille So sterben Wie ich ihn einst sterben sah -, Den Freund, der Blitze und Blicke Göttlich in meine dunkle Jugend......
- Erster Schmerz, letzter Scherz Nun sitz‘ am Bache nieder Mit deinem hellen Rohr, Und blas‘ den lieben Kindern Die schönen Lieder vor. Die Lust......
- So kam der Abend (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) So kam der Abend: das Dach war über mir, Die Lampe glühte spät,......
- Morgen und Abend O Morgenzeit, du frische Zeit! Des Lebens reichste Quelle! Du machst die enge Brust mir weit, Das trübe Aug‘ mir......
- Ein Abend Als wäre nichts geschehen, wird es stille, Die Glocken hallen aus, die Lieder enden. Und leichter ward mir in der......
- Am Abend Still! Was bloß das Kätzchen will? Es streicht um meinen Schoß herum, Das Schwänzchen hoch, den Buckel krumm; Still –......
- Der Abend Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen Wunderbar mit allen Bäumen, Was dem Herzen kaum bewußt,......
- Abend Gestürzt sind die goldnen Brücken Und unten und oben so still! Es will mir nichts mehr glücken, Ich weiß nicht......
- Der blaue Abend Es wettert Lichtkomplex vom Himmel auf die Straßen, Aus Fensterfronten wandeln hoch die blauen Huren. Oh holde Stunde sanfter Mädchennasen,......
- Trüber Abend Der Himmel ist verheult und melancholisch. Nur fern, wo seine faulen Dünste platzen, Gießt grüner Schein herab. Ganz diabolisch Gedunsen......
- Wanderer im Abend Kuno Kohn singt: Der staubige Sonntag Liegt zerbrannt. Verkohlte Kühle Bemuttert das Land. Verkommene Sehnsucht Klafft weit wieder auf. Träume......
- Abend in Locarno Auf schwarzem Hut die rötliche Kokarde Mein wildes Mädchen flattert zu Revolten. Um ihre Lippen stürmt der Duft der Narde.......
- Nach dem ersten Abend bei Franconi in Paris Jammer, du rührst mich nicht mehr! Denn daß es dem feurigen Proteus In des Odysseus Arm, der ihn nicht einmal......
- Am Sonnabend Abend Bin ich noch der, der gestern Morgen Dem Gott des Leichtsinns Hymnen sang Und über allen Ernst und Sorgen Der......
- Prüfung am Abend Der Tag ist wieder hin, und diesen Teil des Lebens, Wie hab ich ihn verbracht? Verstrich er mir vergebens? Hab......
- Zu Abend mein Herz Am Abend hört man den Schrei der Fledermäuse. Zwei Rappen springen auf der Wiese. Der rote Ahorn rauscht. Dem Wanderer......
- Der schwere Abend Die dunklen Wolken hingen Herab so bang und schwer, Wir beide traurig gingen Im Garten hin und her. So heiß......
- Abend in Lans Wanderschaft durch dämmernden Sommer An Bündeln vergilbten Korns vorbei. Unter getünchten Bogen, Wo die Schwalbe aus und ein flog, tranken......
- Der Lattenzaun Es war einmal ein Lattenzaun, Mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, Stand eines Abends plötzlich da – Und......
- Die Anfahrt War in des Wagens Wendung dieser Schwung? War er im Blick, mit dem man die barocken Engelfiguren, die bei blauen......
- Vanitas Eitles Trachten, eitles Ringen Frißt dein bißchen Leben auf, Bis die Abendglocken klingen, Still dann steht der tolle Lauf. Gastlich......
- Die sechste Elegie Feigenbaum, seit wie lange schon ists mir bedeutend, Wie du die Blüte beinah ganz überschlägst Und hinein in die zeitig......
- Die Begegnung Noch seh ich sie, umringt von ihren Frauen, Die herrlichste von allen stand sie da, Wie eine Sonne war sie......
- Die Forelle In einem Bächlein helle, Da schoß in froher Eil‘ Die launige Forelle Vorüber wie ein Pfeil. Ich stand an dem......
- Der Reliquienschrein Draußen wartete auf alle Ringe Und auf jedes Kettenglied Schicksal, das nicht ohne sie geschieht. Drinnen waren sie nur Dinge,......
- Josuas Landtag So wie der Strom am Ausgang seine Dämme Durchbricht mit seiner Mündung Übermaß, So brach nun durch die Altesten der......