Zum Schmutz – und Schundgesetz 1926
Schundige, verbrauchte Besen wollen
Nur aus schmutzig-dunkelm Hintergrund:
Mummgedachte dummgemachte Menschen sollen
Ihnen helfen gegen Schmutz und Schund.
Wollen also scheinbar Straßen reinigen,
Nicht vor eigner Tür, nein! O nein!
Herrschen wollen sie und peinigen,
Denn man sah in ihren Stiel hinein.
Und da fand man in den Stielen Knuten
Aus der mittelalterlichsten Zeit.
Und wir andern müssen uns nun sputen,
Denn die Besen stehen kampfbereit.
Sagen wir nur: Nein!
In die Ecke, Besen, Besen!
In dem Dreck, wo ihr gewesen
Seid, macht euern Dreck allein!
Nicht verhandeln.
Denn wir wollen rein,
Auch durch Schmutz und Schund, in Freiheit
Wandeln.
(2 votes, average: 2,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Leiferde Wir leben ganz im Dunkeln, Uns blühen nicht Ranunkeln Und Mädchen glühn uns nicht. Wir sind von Gott verworfen Und......
- Meiner Frau zum Geburtstage Mit einer Erika Die Heide, die bei uns zuland‘ Allwärts ihr Grün vergeudet; Die Berg und Schlucht und Felsenwand Mit......
- Amor ein Besenbinder Ich, der schönste Besenbinder, Welcher je durchzog das Land, Binde nur für schöne Kinder, Schöne Kinder seid zur Hand! Besen......
- De Stormflot Wat brüllt de Storm? De Minsch is’n Worm! Wat brüllt de See? ’n Dreck is he! De Wind de weiht,......
- Kein Vergleich! Befrei uns Gott von s und ung, Wir können sie entbehren; Doch wollen wir durch Musterung Nicht uns noch andre......
- Der Zauberlehrling Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort‘......
- Ernster Rat an Kinder Wo man hobelt, fallen Späne. Leichen schwimmen in der Seine. An dem Unterleib der Kähne Sammelt sich ein zäher Dreck.......
- Liebeskampf Das Wollen steht Du fliehst und fliehst Nicht halten Suchen nicht Ich Will Dich Nicht! Das Wollen steht Und reißt......
- Die Tochter der Heide Wasch dich, mein Schwesterchen, wasch dich! Zu Robins Hochzeit gehn wir heut: Er hat die stolze Ruth gefreit. Wir kommen......
- Das Gold Denk es wäre nicht: es hätte müssen Endlich in den Bergen sich gebären Und sich niederschlagen in den Flüssen Aus......
- Einem Orthodoxen Famos steht dir dein bunter Kittel, Doch was beschmierst du ihn mit Dreck? Die Religion ist nur ein Mittel Und......
- Seehund zum Robbenjäger „Ich bin ein armer Hund. Ich habe keine Brieftasche. Im Gegenteil: Man macht aus mir welche; sehr wohlfeil. Und Wohlfeil......
- Die Sinngedichte an den Leser Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? – Nein. Wir wollen weniger erhoben, Und fleißiger gelesen......
- Gespräch mit einem Blasierten Nun, wie war Ihr Flug? Fragte ich irgendwen. Er meinte: „Langweilig genug – – Immer bloß Landkarten sehn – –......
- Die Aspiranten und der Dichter Die Aspiranten Du Göttlicher, wie geht es zu, Daß deine Lieder so behagen? Wir quälen uns zu ganzen Tagen, Zu......
- Streit Mächtig ist die Ehrlichkeit. Glückt es listigen Gewalten, Sie im Gradweg aufzuhalten, Immer nur für kurze Zeit. Doch die kurze......
- Engel-Ehe Wie Flederwisch und Bürste sie regiert! Glas und Gerät, es blitzt nur alles so Und lacht und lebt! Nur, ach,......
- In Lieb‘? – In Lust? – im Tod? Verschmachtet? trunken? Ob Odem von der süßen Lippe fließt, Was ist’s, das der gefallne Becher gießt? Hat Gift, hat Wein, hat Tränen......
- Winteranfang Alle Welt ist, voll Wind. Der Herbst fallt von den Bäumen. Wir sind In Träumen. Der erste weisse Schnee… Wer......
- Worte eines durchfallkranken Stellungslosen in einen Waschkübel gesprochen Bloß weil ich nicht aus Preußen gebürtig. Wo hab‘ ich nur den Impfschein verloren? Das lange Warten auf den Korridoren,......
- Auf Lucinden Sie hat viel Welt, die muntere Lucinde. Durch nichts wird sie mehr rot gemacht. Zweideutigkeit und Schmutz und Schand‘ und......
- Was ist des Deutschen Vaterland Was ist des Deutschen Vaterland? Ist’s Preußenland? Ist’s Schwabenland? Ist’s Pommernland? Westfalenland? Ist’s wo am Rhein die Rebe blüht? Ist’s......
- Niederländische Schule Siehst du den Meister? Er spukt! Nun hat er, was ihn begeistert, Wenn er den Auswurf copirt, thut er der......
- Museumsschweigen Wie’s Gedanken gibt, Die durch Stein und Welten gehn, Kann’s geschehn, Daß die Fliege den Ichthyosaurus liebt. Still ist’s im......
- Dryander mit der Komödiantenbande Mich brennt’s an meinen Reiseschuhn, Fort mit der Zeit zu schreiten – Was wollen wir agieren nun Vor so viel......
- Die Ausfahrt zur Heimholung des deutschen Kaisers Frankfurt, 17. Mai 1849 Kaiserstolz und Majestät Zogen auf geschwinden Sohlen Wir fürs deutsche Reich zu holen, Wovon neue Sage......
- Die Erblindende Sie saß so wie die anderen beim Tee. Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse Ein wenig anders als......
- Punkt Die wüsten Straßen fließen lichterloh Durch den erloschnen Kopf. Und tun mir weh. Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh......
- Der Ausflug (Kurt Lubasch gewidmet zum 15. 7. 1912) Du, ich halte diese festen Stuben und die dürren Straßen Und die rote......
- Ein getreues Hertze wissen Ein getreues Hertze wissen / Hat deß höchsten Schatzes Preiß. Der ist seelig zu begrüssen / Der ein treues Hertze......