An einem Teiche
Schlich eine Schleiche,
Eine Blindschleiche sogar.
Da trieb ein Etwas ans Ufer im Wind.
Die Schleiche sah nicht, was es war,
Denn sie war blind.
– – – – – – – – –
Das dunkle Etwas aber war die Kindsleiche
Einer Blindschleiche.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Geiss und Schleiche Die Schleiche singt ihr Nachtgebet, Die Waldgeiß staunend vor ihr steht. Die Waldgeiß schüttelt ihren Bart, Wie ein Magister hochgelahrt.......
- Tanagra Ein wenig gebrannter Erde, Wie von großer Sonne gebrannt. Als wäre die Gebärde Einer Mädchenhand Auf einmal nicht mehr vergangen;......
- Abgesehen von der Profitlüge Die kurzen Beine der Lüge sind Auch nur etwas Relatives. Ein Segler kreuzend gegen Wind Ist immer etwas Schiefes. Ob......
- Fliege und Wanze Die Fliege hat zur Wanze gesprochen: „Leih‘ mir doch eine Maß Blut, Ich habe den Bürgermeister gestochen. – – Aber......
- Frucht-Zucht-Frucht Bananen, Melonen, Ananas – -. Alle Früchte haben etwas – Frei gesagt: Unanständiges, Etwas Nuditätes an sich. Darüber freue ich......
- Wohlgemeint an Biedermann Geh doch einmal ins Gegenteil Und laß dich etwas kitzeln! Wir sind oft unbefriedigt, weil Wir übersicher witzeln. Wir ziehen......
- Aschermittwoch Gesten noch ging ich gepudert und süchtig In der vielbunten tönenden Welt. Heute ist alles schon lange ersoffen. Hier ist......
- Gruß ins Blaue Sehr verehrte, auserlesene, Einmal nahe mir gewesene, Nunmehr tote Damen und Herrn! Ich hätte all Ihnen gar zu gern Noch......
- Ein Freund erzählt mir „Ich sah auf der Wiese — Oskar ist Zeuge – Eine Dame sich aus der Kniebeuge Langsam erheben Und vor......
- Collin und Juliette Im süßen Duft der Rosen Lag Schäfer Collinet Und machte seiner losen Geliebten ein Bouquet Und etwas anders noch –......
- Bär aus dem Käfig entkommen Was ist nun jetzt? Wo sind auf einmal die Stangen, An denen die wünschende Nase sich wetzt? Was soll er......
- Deutsche Sommernacht Wenn die Pfirsichpopos Sich im Sekt überschlagen. Und der Teufel legt los, Uns mit Mücken zu plagen. Und wir füllen......
- Winterabend In gelben Fenstern trinken Schatten heißen Tee. Sehnsüchtge wiegen sich auf hartem Schimmerteiche. Arbeiter finden eine sanfte Damenleiche. Johlende Dunkle......
- Das Gefühl des Frühlings (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Etwas schon leuchtet und glänzet und schlaget Hinter den weitesten Hügeln; Hinter den weitesten Wäldern Jemand was rufet und jauchzet......
- Auf O–o R–s Grab Aus einer Welt voll Angst und Not, Voll Ungerechtigkeit, und Blut und Tod Flüchtete die fromme reine Seele Sich ins......
- Die Bergstimme Ein Reiter durch das Bergtal zieht, Im traurig stillen Trab: „Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh......
- Das Mädchen aus der Fremde In einem Tal bei armen Hirten Erschien mit jedem jungen Jahr, Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Mädchen, schön und......
- Die Erblindende Sie saß so wie die anderen beim Tee. Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse Ein wenig anders als......
- Vier Treppen hoch bei Dämmerung Du mußt die Leute in die Fresse knacken. Dann, wenn sie aufmerksam geworden sind, – Vielleicht nach einer Eisenstange packen,......
- Die Plagiatoren Ein jeder ist ein Teil vom Schicksal andrer, Die vor ihm waren und die um ihn gehen, Die auch nur......
- Fremde Familie So wie der Staub, der irgendwie beginnt Und nirgends ist, zu unerklärtem Zwecke An einem leeren Morgen in der Ecke......
- Stammtisch Individueller Wir sitzen gediegen und ausgewählt Beisammen und spielen gemütlich. Wenn einer ernst, lustig, vom Norden erzählt, Lacht jeder etwas. Und......
- Für Johannes Groß Alles unser Wissen ist ein Darlehn der Welt und der Vorwelt. Der tätige Mensch trägt es an die Mitwelt Und......
- Die unmögliche Tatsache Palmström, etwas schon an Jahren, Wird an einer Straßenbeuge Und von einem Kraftfahrzeuge Überfahren. Wie war (spricht er, sich erhebend......
- Die Lautenstimmer Schlummernd jüngst in Waldesraum Hatt ich einen hübschen Traum: Etwas regt sich in der Heike, Etwas klimpert im Verstecke. Das......
- Melancholie des Abends Der Wald, der sich verstorben breitet – Und Schatten sind um ihn, wie Hecken. Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,......
- Zum Aufstellen der Geräte (Ein Muster) So unterwegs in einem schönen Hechtsprung Erblickte er das Licht der Welt, das Leben, Und hat – obwohl......
- Durch die Nacht Und immer Du, dies dunkle Du, Und durch die Nacht dies hohle Sausen; Die Telegraphendrähte brausen, Ich schreite meiner Heimat......
- Das Seelchen Ich lag im Gras auf einer Alp, In sel’ge Bläuen starrt ich auf Mir war, als ob auf meiner Brust......
- Aschermittwoch Wirf den Schmuck, schönbusiges Weib, zur Seite, Schlaf und Andacht teilen den Rest der Nacht nun; Laß den Arm, der......