Wer hat gewonnen?
Weil du berühmt bist und mir Wahrheit sagst, Zerschlag ich dir ein Stück von deinen Zähnen. Nun du mich meidest…
Schroffer Abbruch
Laß mich doch allein, Bitte, bitte! Meine Schritte Sind deinen zu klein. Merkst du denn nicht, Was höfliche Worte sind?…
Kuttel Daddeldu besucht einen Enkel
„Mein lieber Heini! – Denn so heißt du ja wohl?- Über die Folgen der Weiber und des Alkohol Mußt du…
Abermals in Zwickau
(1929) Rings um das Zwickauer Krankenstift Torkeln im Schnee fette Raben, Die wissen nicht, was Pulver und Gift Ist, und…
Über meinen gestrigen Traum
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn? Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut. Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,…
Seemannstreue
Nafikare necesse est. Meine längste Braut war Alwine. Ihrer blauen Augen Gelatine Ist schon längst zerlaufen und verwest. – Alwine…
Klein-Dummdeifi
Klein-Dummdeifi ging vorüber, Witzig wie ein Nasenstüber. Doch ihr schnippisches Geschau Spielte Hochmut und verneinte, Ungefragt, was ich nicht meinte,…
Überfahrt
Die Brücke brach. Da lag ich sekundenlang Mehrmals gebrochen quer über’m Schienenstrang. Wuchs ein Balg mit Lichtern aus Donner und…
Entschuldigungsbrief
Mein lieber S., Als ich am andern Tag Erwachte, wußte ich nicht mehr Genaues. Ich hab ein rotes Auge, Ruth…
Enttäuschter Badegast
Wenn ich im Badeanzug bin Und im Familienbade, Geht die Erotik fort. Wohin Weiß Gott. Wie schade! Und Weiber jederlei…
Großplatztauben
Auf großen Plätzen in den Städten Mästen sich Taubenschwärme. Es gehen knurrend manchmal Gedärme Vorbei, die nur ein solch Federvieh…
Kindergebetchen
Erstes Lieber Gott, ich liege Im Bett. Ich weiß, ich wiege Seit gestern fünfunddreißig Pfund. Halte Pa und Ma gesund….
Flie und Ele
Fliegend entfernten sich die Fliegen. Doch ließen sie auf Ei und Kaviar Zwei, drei, vier Fliegenexkremente liegen. Die aß der…
Gedanken an Wedekind
(März 1928) Wedekind war immer interessant, Ein Stoßhorn in die häßlich mittlere Welt. Wahrscheinlich hat er mich nie gekannt. Ich…
Die Geburtenzahl
Die Geburtenzahl Ging herunter, Traf den Pfarrer im Tal Nachts noch munter. Heidel da diedel dumm Wie war das schön…
An meine Herberge in Stuttgart
(1928) Ihr habt mich reich und leise Verwöhnt. Das mir geschenkte Glück – In irgendwelcher Weise Kehrt es gewiß zu…
Das Turngedicht am Pferd
(Schon den Römern bekannt) Es lebte an der Mündung der Dobrudscha Ein Roll – und Bier – und Leichenwagenkutscher. Der…
Stille Winterstraße
Es heben sich vernebelt braun Die Berge aus dem klaren Weiß, Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun, Steht…
An die Masse
Ich halte zu euch, aber liebe euch nicht, Weil ihr das niemals versteht. Und ich liebe – ich liebe –…
Ein ehemaliger Matrose fliegt
Ich bin einst in Seemannsjahren Oft elbauf, elbab gefahren. Auf der Seite, wo wir dann Stadt Altona Sichteten, stand ich…