(März 1928)
Wedekind war immer interessant,
Ein Stoßhorn in die häßlich mittlere Welt.
Wahrscheinlich hat er mich nie gekannt.
Ich bin ihm wohl zehnmal vorgestellt.
Das letzte Mal hatten wir eine absurde,
Mir unvergeßliche Stunde mitnand,
Als ich zum Kriege gerufen wurde
Nach dem Nordseestrand.
Und als ich zurückkehrte,
War der Verehrte
Verstorben.
Mehr bekämpft als umworben,
Hat er doch trotzig gesiegt.
Ehrliche und unehrliche Feinde
Haben doch ihn nicht kleingekriegt.
In seiner treuen Gemeinde
Will ich mitgenannt sein.
Ich senke jetzt meine Nase
Zu einem stillen Glase
Wein.
Apropos:
Wein gibt sich anders als Bier. Und wo
Ist in München die Wedekindstraße?





Ähnliche Gedichte
- Hymnus Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme. Ich habe euch erleuchtet in der Dunkelheit, und als die Schlacht begann,......
- Harmlose Gedanken I. Ist nicht Deutschland mehr als je derselben Katastrophe ausgesetzt, von der es in den ersten Jahren dieses Säkulums ereilt......
- Poetische Gedanken über die Höllenfahrt Jesu Christi Auf Verlangen entworfen von J. W. G. Welch ungewöhnliches Getümmel! Ein Jauchzen tönet durch die Himmel. Ein großes Heer zieht......
- Die Gedanken des Königs René Der fromme Lautenschläger Herr René Trug braune Locken – sie sind weiß wie Schnee. An seiner Stirn verglomm der Kronen......
- Auf des Herrn K* Gedanken Von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte K* unternimmt ein schwer Geschäfte, Der Welt zum Unterricht. Er schätzet die lebendgen......
- Trinklied 1817 Bringt mir Blut der edlen Reben, Bringt mir Wein! Wie ein Frühlingsvogel schweben In den Lüften soll mein Leben......
- Rheinweinlied Okt. 1840 Wo solch ein Feuer noch gedeiht, Und solch ein Wein noch Flammen speit, Da lassen wir in Ewigkeit......
- Feuerreuterlied 1824 Wer seines Leibes Alter zählet Nach Nächten, die er froh durchwacht, Wer, ob ihm auch der Kreuzer fehlet, Sich......
- Charlotte Die jüngst ließ ihren guten Mann begraben, Charlotte wünscht, statt seiner, mich zu haben. Gewiß Charlott ist klug. Wir haben......
- Der Phanariot Meinen Vater, meine Mutter haben sie in’s Meer ersäuft, Haben ihre heil’gen Leichen durch die Straßen hingeschleift; Meine schöne Schwester......
- Für Franz Paul von Herbert Geh und predige das neue Evangelium allen Kreatu- Ren. Wer da glaubt, der wird selig, wer aber nicht Glaubt, der......
- Ode an die preußische Armee Im Merz 1757 Unüberwundnes Heer! mit dem Tod und Verderben In Legionen Feinde dringt, Um das der frohe Sieg die......
- Streit Mächtig ist die Ehrlichkeit. Glückt es listigen Gewalten, Sie im Gradweg aufzuhalten, Immer nur für kurze Zeit. Doch die kurze......
- Von der Hochzeit zu Kana Konnte sie denn anders, als auf ihn Stolz sein, der ihr Schlichtestes verschönte? War nicht selbst die hohe, großgewöhnte Nacht......
- Die Schnitterin War einst ein Knecht, einer Witwe Sohn, Der hatte sich schwer vergangen. Da sprach sein Herr: „Du bekommst deinen Lohn,......
- An seine Spröde Siebst du die Pomeranze? Noch hängt sie an dem Baume; Schon ist der März verflossen, Und neue Blüten kommen. Ich......
- Asta Nielsen weiht einen Pokal (München, März 1929) Du irrst, Asta, wenn Du denkst: Dieser Pokal sollte Dein sein. Du sollst ihn nur einweihn, Daß......
- Falscher Studiertrieb O wie viel neue Feinde der Wahrheit! Mir blutet die Seele, Seh ich das Eulengeschlecht, das zu dem Lichte sich......
- Fliegerleute (1928) Vielleicht wird sich das später ändern. Auch ist es vielleicht in verschiedenen Ländern Anders. Doch wie das in Deutschland......
- Billardopfer Er starb am Billard, beim letzten Stoße. Engel trugen ihn in die Höh‘. Abraham fand in seinem Schoße Blaue Kreide......
- Richtschnur Künstler, nie mit Worten, mit Thaten begegne dem Feinde! Schleudert er Steine nach dir, mache du Statuen d’raus....
- Reveille Für die Revolutionsfeier auf dem Gürzenich zu Köln, 19. März 1849 Frisch auf zur Weise von Marseille, Frisch auf ein......
- Gräber in Schleswig Nicht Kranz noch Kreuz; das Unkraut wuchert tief; Denn die der Tod bei Idstedt einst entboten, Hier schlafen sie, und......
- Ihr Wille und sein Wille ER. Nein, liebe Frau, das geht nicht an: Ich muß hier meinen Willen haben. SIE. Und ich muß meinen haben,......
- Gesegnete Mahlzeit Sie haben wundervoll diniert; Warm und behaglich rollt ihr Blut, Voll Menschenliebe ist ihr Herz, Sie sind der ganzen Welt......
- Die Natur Natur, mit deinen strahlenden Kolossen, Die du die Ewigkeit zur Dauer nahmst: Nur zur Vollendung bist du erst ersprossen, Seit......
- Prinz Wilhelm Nach der Weise: Prinz Eugen etc. Prinz Wilhelm, der edle Ritter, Ritt hinaus ins Schlachtgewitter, Ritt mit aus in blut’gen......
- Der Abschied Laß mein Aug den Abschied sagen, Den mein Mund nicht nehmen kann! Schwer, wie schwer ist er zu tragen! Und......
- Sanct Stephan Sanct Stephan war ein Gottesmann, Von Gottes Geist beraten, Der durch den Glauben Kraft gewann, Zu hohen Wunderthaten. Doch seines......
- Ballade vom kranken Kind Das Kind mit fiebernden Wangen lag, Rotgolden versank im Laub der Tag. Das Fenster hing voller wildem Wein, Da sah......
- 1. Januar 1851 Sie halten Siegesfest, sie ziehn die Stadt entlang; Sie meinen, Schleswig-Holstein zu begraben. Brich nicht, mein Herz! Noch sollst du......
- Jahraus, jahrein Ohne Schrittschuh und Schellengeläut Ist der Januar ein böses Heut. Ohne Fastnachtstanz und Mummenspiel Ist am Februar auch nicht viel.......
- Alexander Ypsilanti aus Munkacs Alexander Ypsilanti saß in Munkacs hohem Thurm, An den morschen Fenstergittern rüttelte der wilde Sturm, Schwarze Wolkenzüge flogen über Mond......
- An der Ponte Viganello An der Ponte Viganello Sind Magnolien schon entzündet. An der Ponte Viganello Stimmt der März die Mandoline. An der Ponte......
- Entrückt und nah Entrückt und nah, belebend und doch Schein, So seh ich, Liebste, dich vor mir errichtet. Ein Umriß, der vor meinen......
- Wiegenlied eines jammernden Herzen O schweig nur, Herz! die drohende Sibylle, Die dir durch deinen Frieden, Wehe! kreischt, Den grimmen Geier, der dich so......
- O schweig nur Herz! Die rächende Sibille O schweig nur Herz! Die rächende Sibille Die über deiner Zukunft, Wehe! kreischt, Den gier’gen Geier, der dich lang zerfleischt,......
- Aus meiner Kinderzeit Vaterglückchen, Mutterschößchen, Kinderstübchen, trautes Heim, Knusperhexlein, Tantchen Rös’chen, Kuchen schmeckt wie Fliegenleim. Wenn ich in die Stube speie, Lacht mein......
- Chorus der Lyriker O Mainacht, Mond und Mandoline! Wer schwärmte früher für Lassalle? Heut gellt der Pfiff der Dampfmaschine Ins Hohelied der Nachtigall!......
- Ein Frühlingsabend Ein Strauch voll Larven; Abendföhn im März; Ein toller Hund läuft durch ein ödes Feld Durchs braune Dorf des Priesters......