Mein hochgebornes Schätzelein,
Des Glockenthürmers Töchterlein,
Mahnt mich bei Nacht und Tage
Mit jedem Glockenschlage:
„Gedenke mein! gedenke mein!“
Mein hochgebornes Schätzelein,
Des Glockenthürmers Töchterlein,
Ruft mich zu jeder Stunde
Wohl mit der Glocken Munde:
„Ich harre dein! ich harre dein!“
Mein hochgebornes Schätzelein,
Des Glockenthürmers Töchterlein,
Es stellt die Uhr mit Glücke,
Bald vor und bald zurücke,
So wie’s uns mag gelegen sein.
Mein hochgebornes Schätzelein,
Sollt‘ es nicht hochgeboren sein?
Der Vater hochgeboren,
Die Mutter, hocherkoren,
Hat hoch gebor’n ihr Töchterlein.
Mein hochgebornes Schätzelein,
Ist nicht hochmüthig, das ist fein;
Es kommt ja hin und wieder
Von seiner Höh‘ hernieder
Zu mir gestieg’n im Mondenschein.
Mein hochgebornes Schätzelein,
Sprach jüngst:
„Der alte Thurm fällt ein,
Man merkt’s an seinem Wanken,
Will nicht in Lüften schwanken,
Will dein zu eb’ner Erde sein.“