Die Stunde schlug, und deine Hand
Liegt zitternd in der meinen,
An meine Lippen streiften schon
Mit scheuem Druck die deinen.
Es zuckten aus dem vollen Kelch
Elektrisch schon die Funken;
O fasse Mut, und fliehe nicht,
Bevor wir ganz getrunken!
Die Lippen, die mich so berührt,
Sind nicht mehr deine eignen;
Sie können doch, solang du lebst,
Die meinen nicht verleugnen.
Die Lippen, die sich so berührt,
Sind rettungslos gefangen;
Spät oder früh, sie müssen doch
Sich tödlich heimverlangen.
(2 votes, average: 3,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Die rechte Stunde Im heitren Saal beim Kerzenlicht, Wenn alle Lippen sprühen Funken, Und gar vom Sonnenscheine trunken, Wenn jeder Finger Blumen bricht,......
- Unsre Stunde Es dunkelt schon. Komm, geh nach Haus. Komm! das Kastanien-Blattgewühl Streckt sich wie Krallen nach uns aus. Es ist zu......
- Guten Stunde Hier lieg ich, mich dünkt es der Gipfel der Welt, Hier hab ich kein Haus, und hier hab ich kein......
- Äonische Stunde Alfred Mombert zu Ehren Du himmlischer Zecher! Noch ein Tropfen Schwermut in meinem Glase, Noch eine Träne wild in meinem......
- In böser Stunde Ein schwaches Stäbchen ist die Liebe, Das deiner Jugend Rebe trägt, Das wachsend bald der Baum des Lebens Mit seinen......
- Ernste Stunde Wer jetzt weint irgendwo in der Welt, Ohne Grund weint in der Welt, Weint über mich. Wer jetzt lacht irgendwo......
- An H. Kurtz Sei mir, Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse Heiter Lippen und Stirn und beide die glänzenden Augen Mit......
- Rechenstunde Du bist so ein kleines Mädchen Und hast schon so helle Augen; Du bist so ein kleines Mädchen Und hast......
- Buddha und der Knabe Deine Kniee sind scharf und überaus flüchtig. Deine Brust ist voll heißer Ranken unzüchtig. Dein Leib schlägt weiße Bogen und......
- Abends Warum duften die Levkojen soviel schöner bei der Nacht? Warum brennen deine Lippen soviel röter bei der Nacht? Warum ist......
- Frauenhand Ich weiß es wohl, kein klagend Wort Wird über deine Lippen gehen; Doch, was so sanft dein Mund verschweigt, Muß......
- Auf einen gefallenen Freund An Hans Leybold Arm in Arm sind wir gegangen Durch das Himmelreich der Welt. Mit dem Lasso haben wir gefangen......
- Galathea Oh, wie brenn ich vor Verlangen, Galathea, schönes Kind, Dir zu küssen deine Wangen, Weil sie so verlockend sind. Daß......
- Einem Pseudonym Zwar deine Reime sind nur selten weibliche, Doch was sie meinen ist das Ewig-Leibliche; Lass ab, du lockst uns doch......
- Verhör Du liegst sehr blaß in deinen weißen Kissen, Und deine matten Lippen sind zerrissen; Hattest du sehr viel Schmerz? –......
- Nach der ersten Bergfahrt Einem jungen Mädchen Liebes Kind, du bist gemagert, bist verbrannt von Mittagssonnen, Deine Wangen blühen frischer, wuschest dich an kühlen......
- Der Kamerad Mit dem Tode schloß ich Kameradschaft. Ober einem vollen Humpen saßen Oft wir nächtens und philosophierten. Auch zusammen gingen wir......
- An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells.......
- Helena Du hast mich beschworen aus dem Grab Durch deinen Zauberwillen, Belebtest mich mit Wollustglut – Jetzt kannst du die Glut......
- Auf eine übersendete nelcke Du sendest mir das blut von deinem mund und wangen / Und eine nelcke muß dein theurer bote seyn: Ich......
- An Balthien Darff / Edle Balthie / ich mich schon hier nicht nennen / Weil dieser kleine Brieff sehr weit zu reisen......
- Francisca Francisca, mein reizender Falter, Hätt’st du nicht zu eng für dein Alter Den keimenden Busen geschnürt, Dann klafften wohl nicht......
- Blüte Diamanten wandern übers Wasser! Ausgereckte Arme Spannt der falbe Staub zur Sonne! Blüten wiegen im Haar! Geperlt Verästelt Spinnen Schleier!......
- Einer Toten Wie fühl ich heute deine Macht! Als ob sich deine Wimper schatte Vor mir auf diesem ampelhellen Blatte Um Mitternacht!......
- Ihr Wille und sein Wille ER. Nein, liebe Frau, das geht nicht an: Ich muß hier meinen Willen haben. SIE. Und ich muß meinen haben,......
- An ein catholisches Mädchen Das am Frohnleichnamsfest ein Marienbild trug Denk‘ ich meiner frohen Knabenzeiten, Denk‘ ich, Mädchen, auch an dich, Und die hellen......
- Das Harfenmädchen Das war noch im Vaterstädtchen; Da warst du gar zierlich und jung, Ein süß schwarzäugiges Dirnlein, Zur Liebe verständig genung.......
- Fillis an Damon Ja, liebster Damon! Ich bin überwunden, Mein Geist empfindet, was er nie empfunden; Ich fühl die von mir sonst verlachten......
- Der Besuch Meine Liebste wollt ich heut beschleichen, Aber ihre Türe war verschlossen. Hab ich doch den Schlüssel in der Tasche! Öffn‘......
- Der Tod und das Mädchen Das Mädchen: Vorüber! Ach, vorüber! Geh, wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh Lieber! Und rühre mich nicht an. Der......