Gedichte Rosen auf den Weg gestreut

Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
Erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müßt sie Palmen sie umwandeln,
Getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift eierm Hunde, wenn er sie ankläfft:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
Sagt, „Ja und Amen – aber gern!
Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!“
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Und schießen sie: du lieber Himmel,
Schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Und spürt ihr auch in euerm Bauch
Den Hitlerdolch, tief, bis zum Heft:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (2 votes, average: 3,50 out of 5)

Gedichte Rosen auf den Weg gestreut - Tucholsky