Ein Schifflein ziehet leise
Den Strom hin seine Gleise.
Es schweigen, die drin wandern,
Denn keiner kennt den andern.
Was zieht hier aus dem Felle
Der braune Weidgeselle?
Ein Horn, das sanft erschallet;
Das Ufer widerhallet.
Von seinem Wanderstabe
Schraubt jener Stift und Habe
Und mischt mit Flötentönen
Sich in des Hornes Dröhnen.
Das Mädchen saß so blöde,
Als fehlt‘ ihr gar die Rede,
Jetzt stimmt sie mit Gesange
Zu Horn und Flötenklange.
Die Rudrer auch sich regen
Mit taktgemäßen Schlägen.
Das Schiff hinunterflieget,
Von Melodie gewieget.
Hart stößt es auf am Strande,
Man trennt sich in die Lande.
Wann treffen wir uns, Brüder!
Auf einem Schifflein wieder?
(2 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Graf Arnold und der Schiffer Wem begegnet‘ je solch Wunder, Als Graf Arnold ist geschehn, Da er am Johannesmorgen Wollt am Meere jagen gehn? Auf......
- Der Traum der Magd Am Morgen spricht die Magd ganz wild: „Ich hab heut nacht ein Kind gestillt – Ein Kind mit einem Käs......
- Der Postillion Lieblich war die Maiennacht, Silberwölklein flogen, Ob der holden Frühlingspracht Freudig hingezogen. Schlummernd lagen Wies und Hain, Jeder Pfad verlassen;......
- Zwei Wandrer Ein Stummer zieht durch die Lande, Gott hat ihm ein Wort vertraut, Das kann er nicht ergründen, Nur Einem darf......
- Jetzt rede du! Du warest mir ein täglich Wanderziel, Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen, Ich hatte dir geträumten Glücks soviel Anzuvertraun, so wahren......
- Der verirrte Jäger „Ich hab gesehn ein Hirschlein schlank Im Waldesgrunde stehn, Nun ist mir draußen weh und bang, Muß ewig nach ihm......
- An den Mohn Du / die du standhafft bist in deinem Unbestande / Steig‘ / Hekate / herab; Ich singe dir ein Lied......
- Horn und Flöte Tief in des Berges Grunde, Da ruhte das Metall, In ödem Steingeklüfte, Taub, ohne Glanz und Schall. Oft um des......
- Orpheisch Es gab den Dolch in deine Hand Ein böser Dämon in der bösen Stunde – Ich weiß nicht, wie der......
- Verloren Still bei Nacht fährt manches Schiff, Meerfei kämmt ihr Haar am Riff, Hebt von Inseln an zu singen, Die im......
- Die Ziege und der Ziegenhirt Ein Ziegenhirt musterte seine Ziegen, bevor er sie austrieb. Eine derselben hatte es sich gut schmecken lassen und sehr viel......
- Abendwolke So stille ruht im Hafen Das tiefe Wasser dort, Die Ruder sind entschlafen, Die Schifflein sind im Port. Nur oben......
- Der Tag Palmyras Tempelstaub bläst auf der Wind, Der durch die Hallen säuselt in der Zeit Des leeren Mittags, wo die Sonne......
- Die Tendenz Deutscher Sänger! sing und preise Deutsche Freiheit, daß dein Lied Unsrer Seelen sich bemeistre Und zu Taten uns begeistre, In......
- Antipirrhema So schauet mit bescheidnem Blick Der ewigen Weberin Meisterstück, Wie ein Tritt tausend Fäden regt, Die Schifflein hinüber herüber schießen,......
- Weh Valencia! Eingeschlossen war Valencia, Konnte kaum sich langer wahren Weil sich die Almoraviden Zögernd nicht zum Beistand wandten. Da dies sah......
- Die Simpeldichter Die Simpeldichter hör ich ewig flennen, Sie tuten alle in dasselbe Horn Und nie packt sie der dreimal heilge Zorn,......
- Das Singental Der Herzog tief im Walde Am Fuß der Eiche saß, Als singend an der Halde Ein Mägdlein Beeren las. Erdbeeren,......
- Die Glockenhöhle Ich weiß mir eine Grotte, Gewölbt mit Bergkristalle, Die ist von einem Gotte Begabt mit seltnem Halle: Was jemand sprach,......
- Der weiße Hirsch Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, Sie wollten erjagen den weißen Hirsch. Sie legten sich unter den Tannenbaum,......
- Nacht 1 Die Vöglein, die so fröhlich sangen, Der Blumen bunte Pracht, ’s ist alles unter nun gegangen, Nur das Verlangen......
- Argwohn Josephs Und der Engel sprach und gab sich Müh An dem Mann, der seine Fäuste ballte: Aber siebst du nicht an......
- Schlimme Nachbarschaft Nur selten komm ich aus dem Zimmer, Doch will die Arbeit nicht vom Ort; Geöffnet sind die Bücher immer, Doch......
- Der Sieger Anzuschauen das Turnei, Saßen hundert Frauen droben; Diese waren nur das Laub, Meine Fürstin war die Rose. Aufwärts blickt ich......
- Kurze Fahrt Posthorn, wie so keck und fröhlich Brachst du einst den Morgen an, Vor mir lag’s so frühlingsselig, Daß ich still......
- An den Nachtwächter Bei späterer Gelegenheit Verschlechtert sich nicht dein Herz und dein Stil, So magst du treiben jedwedes Spiel; Mein Freund, ich......
- Die Hochzeitsnacht Nachts durch die stille Runde Rauschte des Rheines Lauf, Ein Schifflein zog im Grunde, Ein Ritter stand darauf. Die Blicke......
- Der Hirsch Ein einäugiger Hirsch weidete gewöhnlich auf Wiesen neben dem Meer, und zwar so, daß er immer das gesunde Auge landwärts......
- Nördliches und südliches Italien Dort das Gebürg der Abruzzen und hier die pontinischen Sümpfe Führen vom Lande der Kunst nach der Natur Paradies....
- Novaja Brotnein (Aus des Wunderknaben Horn) Im Eismeer (jeder weiß das ja) Da liegt Novaja Semlja. In Hamburg (das ist auch bekannt)......