So rückt denn in die Runde!
Es schleicht die Zeit im Dunkeln,
Sie soll uns rüstig finden
Und heiter, stark und gut!
Gar viel ist zu vollbringen,
Gar vieles muß mißlingen.
So mag die letzte Stunde
Nachleuchten uns und funkeln!
Wo unsre Pfad sich winden,
Wir sind in Gottes Hut.
Dem Bruder meines Lebens,
Der, fern, mit mir zusammen,
Sei denn aus Herzensgrunde
Das erste Glas gebracht!
Ich brauch ihn nicht zu nennen,
Er aber wird mich kennen.
Viel Land trennt uns vergebens,
Ihm soll dies Wort, die Stunde,
Durch alle Adern flammen,
Wie ich an ihn gedacht!
Zu dir nun, heitre Schöne,
Wend ich mich voll Gedanken.
Wie sie zu dir sich wenden,
Muß ich so fröhlich sein.
So weit Poeten wohnen,
So weit der Wälder Kronen,
So weit kunstreiche Töne
Die heiteren Gedanken
Und Himmelsgrüße senden:
Ist alles mein und dein.
Laß nie die Schmach mich sehen,
Daß auch dein Herz, der Lüge
Des andern Volks zum Raube,
Bereuend feig und hohl,
An Licht und Schmuck mag zagen!
Nicht wahr ist, was sie sagen:
Daß Lieb und Lust vergehen,
Nicht wahr, daß uns betrüge
Der schöne, freud’ge Glaube,
Und also lebe wohl!
Ihr aber, klug Gesellen,
Die mit hier in dem Kreise,
Wohl quält ihr mich seit Jahren
Mit weisem Rat und Wort. –
Stoßt an, es sei vergessen!
Im Meere, ungemessen,
Sind viele tausend Wellen
Und tausend Schiffe fahren,
Ein jedes seine Reise,
Komm jedes in seinen Port!
Vom Berg hinabgewendet,
Seh ich die Ströme, Zinnen,
Der Liebsten Schloß darunter –
Nun, Morgenlohe, hülle
In Glorie dein Reich!
Dir, tieflebend’ge Fülle,
Schleudr ich das Glas hinunter,
Mir schwindeln alle Sinnen,
So wend ich mich geblendet,
Gott segne dich und euch!