Voll Haß und Unrast lief ich in den Wald:
Mein Herz war heiß; die Welt war tot und kalt.
Du Bächlein bist so wild und kraus wie ich;
Komm, schäumender Gesell, und lehre mich: –
Du gleitest singend über Blum‘ und Moos –
Was ist im großen Weltenspiel dein Los?
Und sprühend, perlend klang es aus dem Schaum,
Ein Lied, die Welle sang es wie im Traum:
„Im Schoß der Berge kurze Stunden träumen,
Ein froher Sprung vom steilen Hange her –
An starren Felsenklippen sich zerschäumen –
Und seinem Selbst entsagen fern im Meer.“ –
Noch lange horcht‘ ich. Klang’s vom Himmel her?
„Und seinem Selbst entsagen fern im Meer.“
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Der Gott der Stadt Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in......
- Der Geist Nächtlich dehnen sich die Stunden, Unschuld schlaft in stiller Bucht, Fernab ist die Welt verschwunden, Die das Herz in Träumen......
- Die Tote im Wasser Die Masten ragen an dem grauen Wall Wie ein verbrannter Wald ins frühe Rot, So schwarz wie Schlacke. Wo das......
- Meeresleuchten Aus des Meeres dunklen Tiefen Stieg die Venus still empor, Als die Nachtigallen riefen In dem Hain, den sie erkor.......
- Nur zu! Schön prangt im Silbertau die junge Rose, Den ihr der Morgen in den Busen rollte, Sie blüht, als ob sie......
- Liebeslied Hui über drei Oktaven Glissando unsre Lust. Laß mich noch einmal schlafen An deiner Brust. Fern schleicht der Morgen sachte,......
- Fragen Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer Steht ein Jüngling-Mann, Die Brust voll Wehmut, das Haupt voll Zweifel, Und mit düstern......
- Der Wachtturm Ich sah im Mondschein liegen Die Felsen und das Meer, Ich sah ein Schifflein fliegen Still durch die Nacht daher.......
- Auswanderer-Schiff Neapel Denk daß einer heiß und glühend flüchte, Und die Sieger wären hinterher, Und auf einmal machte der Flüchtende kurz,......
- Ein zärtlich jugendlicher Kummer Ein zärtlich jugendlicher Kummer Führt mich ins öde Feld; es liegt In einem stillen Morgenschlummer Die Mutter Erde. Rauschend wiegt......
- Die tragische Kunst Wohl soll die Kunst euch stets erfreu’n, Selbst durch das blut’ge Trauerspiel, Nur müßt ihr nicht das Mittel scheu’n, Durch......
- Himmelfahrtsfest Oft mit dem Auge des Geistes erblick ich den herrlichen Lenztag, Sehe vom Volk ringsum Meer und Lagune bedeckt; Festlich......
- Der Tod der Liebenden Durch hohe Tore wird das Meer gezogen Und goldne Wolkensäulen, wo noch säumt Der späte Tag am hellen Himmelsbogen Und......
- Sturm Es wütet der Sturm, Und er peitscht die Wellen, Und die Well’n, wutschäumend und bäumend, Türmen sich auf, und es......
- An mein Vaterland Wie fern, wie fern, o Vaterland, Bist du mir nun zurück! Dein liebes Angesicht verschwand Mir, wie mein Jugendglück! Ich......
- Der Indifferentist Ob du, ein Sokrates, den Schierlingsbecher Aufs Wohl des Vaterlandes lächelnd trinkst; Ob du, ein schnöder, teuflischer Verbrecher, Vom Henkerbeil......
- Wache Das Turmkreuz schrickt ein Stern Der Gaul schnappt Rauch Eisen klirrt verschlafen Nebel Streichen Schauer Starren Frösteln Frösteln Streicheln Raunen......
- An Arist Wenn der gute Himmel mir Ewig, ewig, doch vergönnte, Daß ich, braver Mann, mit dir Meine Tage leben könnte! Nimmer,......
- Die Spanierin „Flasche, wunderbar versiegelt, Deinen Glutwein trink‘ ich jetzt, Daß er meinen Geist, beflügelt, Nach Hispania versetzt! Daß ich jenen Hügel......
- Ausflug Heut saß ich wieder an meinem Klavier; Sein blankes Holz war Spiegel mir; Drin sah ich mich und mein stilles......
- Finnisches Lied Käm der liebe Wohlbekannte, Völlig so wie er geschieden, Kuß erkläng an seinen Lippen, Hätt auch Wolfsblut sie gerötet; Ihm......
- Der König in Thule Es war ein König in Thule Gar treu bis an das Grab, Dem sterbend seine Buhle Einen goldnen Becher gab.......
- Letzte Hoffnung Hier und da ist an den Bäumen Noch ein buntes Blatt zu sehn, Und ich bleibe vor den Bäumen Oftmals......
- Einem kunstliebenden Kaufmann Hermes, der handelbeschützende Gott, der klug mit dem Beutel Schaltet, nachdem er dem Sohn Letos die Leier geschenkt, Wahrlich er......
- Die Kathedrale In jenen kleinen Städten, wo herum Die alten Häuser wie ein Jahrmarkt hocken, Der sie bemerkt hat plötzlich und, erschrocken,......
- Die Seefahrer Die Stirnen der Länder, rot und edel wie Kronen Sahen wir schwinden dahin im versinkenden Tag Und die rauschenden Kränze......
- Schiffers Abschied Hier steh’n wir unter’m Apfelbaum, Hier will ich von dir scheiden, Hier träumte ich so manchen Traum, Hier trägt sich......
- Der Rezensent Süße Liebe denkt in Tönen, Denn Gedanken stehn zu fern; Nur in Tönen mag sie gern Alles, was sie will,......
- Göttermahl Wo die Tannen finstre Schatten werfen Ober Hänge goldbesonnt, Unverwundet von der Firne Schärfen Blaut der reine Horizont, Wo das......
- Wellentanzlied Ich warf eine Rose ins Meer, Eine blühende Rose ins grüne Meer. Und weil die Sonne schien, Sonne schien, Sprang......