Gedichte Außerwählte nach der einen

Außerwählte nach der einen /
Die mir gut war auff den Schein /
Wilst du mich getreue meynen /
So will ich auch deine seyn.
Wahre Liebe steht vergnüget /
Wenn sie ihres gleichen krieget.

Neue Gunst ist nicht ohn Sorgen;
Doch dein redlichs Hertze macht /
Daß mir nichts nicht ist verborgen /
Was die andern macht bedacht.
Andre mögen anders dencken.
Laß uns uns einander schencken.

Neige deiner Liebe Feuer
Auff mich / der ich deine binn.
Halt mich wehrt / wie ich dich theuer.
Diß ist steter Liebe Sinn.
Was sich regt in meinem Bluhte /
Weiß von keinem Wanckel-muhte.

Anemone / meine Treue
Sey hiermit dir zugesagt.
Thu stets / was ich mich stets freue /
Daß mein Hertze nicht mehr klagt.
Was an jener ist verlohren /
Das ist mir an dir gebohren.

Nun / mein Hertze / sey geschieden /
Und gieb jener gute Nacht.
Eine stellet dich zu frieden /
Die dich einig frölich macht.
Anemone / die dir scheint /
Die ists / die dich ewig meynt.


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Gedichte Außerwählte nach der einen - Fleming