Geschrieben im Sommer 1840
Deutschland ist noch ein kleines Kind,
Doch die Sonne ist seine Amme;
Sie säugt es nicht mit stiller Milch,
Sie säugt es mit wilder Flamme.
Bei solcher Nahrung wächst man schnell
Und kocht das Blut in den Adern.
Ihr Nachbarskinder, hütet euch,
Mit dem jungen Burschen zu hadern!
Es ist ein täppisches Rieselein,
Reißt aus dem Boden die Eiche,
Und schlägt euch damit den Rücken wund
Und die Köpfe windelweiche.
Dem Siegfried gleicht er, dem edlen Fant,
Von dem wir singen und sagen;
Der hat, nachdem er geschmiedet sein Schwert,
Den Amboß entzweigeschlagen!
Ja, du wirst einst wie Siegfried sein
Und töten den häßlichen Drachen,
Heisa! wie freudig vom Himmel herab
Wird deine Frau Amme lachen!
Du wirst ihn töten, und seinen Hort,
Die Reichskleinodien, besitzen.
Heisa! wie wird auf deinem Haupt
Die goldne Krone blitzen!





Ähnliche Gedichte
- England an Deutschland Nach Thomas Campbell Meerüber ruft Britannia Der Schwester Deutschland zu: „Wach‘ auf, o Alemannia, Brich deine Ketten du! Beim Blut,......
- Die Geniale Lustig auf den Kopf, mein Liebchen, Stell dich, in die Luft die Bein! Heisa! ich will sein dein Bübchen, Heute......
- An die Schriftstellerinnen in Deutschland und Frankreich Ihr steht so nüchtern da gleich Kräuterbeeten – Und ihr gleich Fichten die zerspellt von Wettern – Haucht wie des......
- Das Kind am Brunnen Frau Amme, Frau Amme, das Kind ist erwacht! Doch die liegt ruhig im Schlafe. Die Vöglein zwitschern, die Sonne lacht,......
- Was macht Deutschland? Ein immerwährender Kalender für alle Tage des Jahres Oktober 1859 Sonntag. Deutschland pflegt sich – Wohl zu besinnen. Montag. Deutschland......
- Siegfrieds Schwert Jung Siegfried war ein stolzer Knab, Ging von des Vaters Burg herab. Wollt rasten nicht in Vaters Haus, Wollt wandern......
- An Deutschland Ja Mutter es ist war. Ich habe diese Zeit / Die Jugend mehr als faul und übel angewendet. Ich hab‘......
- Deutschland und seine Fürsten Große Monarchen erzeugtest du und bist ihrer würdig, Den Gebietenden macht nur der Gehorchende groß. Aber versuch es, o Deutschland,......
- Mein Deutschland, strecke die Glieder! Mein Deutschland, strecke die Glieder Ins alte Bett, so warm und weich; Die Augen fallen dir nieder, Du schläfriges deutsches......
- Ein Reiseabentheuer in Deutschland Es flog in X. mein Hut mir ab, Natürlich über die Gränze, Und als ich, ihn wieder zu holen, lief,......
- Der Ungar und seine Ansprüche an Deutschland Eine Bürgerkrone! Ich rettete einen der Bürger! Rief der römische Narr, als er der Tiber entsprang. Einen Kranz, Europa! Ich......
- Hansel und Gretel Hansel und Gretel stehen zu zwei’n, Der Hansel ist grob, Und die Gretel ist fein, Der Hansel ist dick, Und......
- Schlechter Trost 1840 Du wirst ein schöner Leben schauen, Und ewig, ewig bleibt es dein; Man wird dir goldne Schlösser bauen, Nur......
- Befreit Du wirst nicht weinen. Leise, leise Wirst du lächeln; und wie zur Reise Geb ich dir Blick und Kuß zurück.......
- An die Bienen Wollt ihr wissen, holde Bienen, Die ihr süße Beute liebt, Wo es mehr, als hier im Grünen, Honigreiche Blumen gibt?......
- Bei Tagesanbruch „Sage doch, wird es denn heute nicht Tag? es dämmert so lange, Und schon zu Hunderten, horch! singen die Lerchen......
- An O. H. Schönhuth Herausgeber des Nibelungenliedes und verschiedener Volksbücher Bei der Geburt seines ersten Töchterchens Das Neugeborne spricht: Herr Vater, gebt Euch nur......
- Klagelied der polnischen Verbannten in Sibirien (7. Januar 1832) Aus den Hütten, die der Schnee bestiebte, Sammelt euch um dieses Feur, Geliebte! Laßt in freien Worten......
- Lehre aus Erfahrung Hat dir ein Autor Geld geliehn, Und kommt und will den Wechsel ziehn, Und kannst doch nicht sogleich bezahlen, Ihm......
- Bull’s Klage Ich wäre voll Talent‘ und klug Und schön und wie gedrechselt; Doch leider! hat der Amme Trug Als Kind mich......
- Der Ungläubige Du wirst in meinen Armen ruhn! Von Wonnen sonder Schranken Erbebt und schwillt mein ganzes Herz Bei diesem Zaubergedanken. Du......
- An einen Knaben Wohl dir, dem noch der bleiche Mund Der Amme Lieder singt, Den noch der kleine Schlummergott In Schwanenarme schlingt. Wohl......
- Ein Lied von der Weibertreue S’il est un conte usé, commun et rebattu, C’est celui qu’en ces vers j’accommode à ma guise. La Fontaine Sie......
- Lied der Welt Flieg hin, Zeit, du bist meine Magd, Schmück mich, wenn es nächtet, schmück mich, wenn es tagt, Flicht mir mein......
- Auf den Kauf Wo ist einer, der sich quälet Mit der Last, die wir getragen? Wenn es an Gestalten fehlet, Ist ein Kreuz......
- Dürstest du nach ewger Liebe Dürstest du nach ewger Liebe, Oh, so flehe nicht zum Herrn, Denn in deines Herzens Kern Steht die Quelle, Und......
- Der Salzburger Kirchhof O schöner Ort, den Toten auserkoren Zur Ruhestätte für die müden Glieder! Hier singt der Frühling Auferstehungslieder, Vom treuen Sonnenblick......
- Der Riese Es saß ein Mann gefangen Auf einem hohen Turm, Die Wetterfähnlein klangen Gar seltsam in den Sturm. Und draußen hört‘......
- Lyde Eine Erzählung Euer Beifall macht mich freier, Mädchen, hört ein neues Lied. Doch verzeiht, wenn meine Leier Nicht von jenem......
- Die Wahlverlobten Du weinst und siehst mich an, und meinst, Daß du ob meinem Elend weinst – Du weißt nicht, Weib! dir......
- Walküren Unten Schlacht. Doch oben schossen Durch die Luft auf Wolkenrossen Drei Walküren, und es klang Schilderklirrend ihr Gesang: „Fürsten hadern,......
- Pfalzgräfin Jutta Pfalzgräfin Jutta fuhr über den Rhein, Im leichten Kahn, bei Mondenschein. Die Zofe rudert, die Gräfin spricht: „Siehst du die......
- O bleibe treu den Toten O bleibe treu den Toten, Die lebend du betrübt; O bleibe treu den Toten, Die lebend dich geliebt! Sie starben;......
- Die Klage, sie wecket Die Klage, sie wecket Den Toten nicht auf, Die Liebe nur decket Den Vorhang dir auf. Man liebt und was......
- Rom Rom, schon bist du Ruine und wirst noch weniger werden, Aber dein Himmel verbürgt dennoch die ewige Stadt. Wo die......
- Der Traum als Prophet Was dir begegnen wird, wie sollte der Traum es dir sagen? Was du thun wirst, das zeigt er schon eher......
- Geheimnis Wir seufzen nicht, das Aug‘ ist trocken, Wir lächeln oft, wir lachen gar! In keinem Blick, in keiner Miene, Wird......
- Ich wohne in einem steinernen Haus Ich wohne in einem steinernen Haus, Da liege ich verborgen und schlafe, Doch ich trete hervor, ich eile heraus, Gefodert......
- Die Poesie und ihre Störer Im tiefen Walde ging die Poesie Die Pfade heilger Abgeschiedenheit, Da bricht ein lauter Schwarm herein und schreit Der Selbstversunknen......
- Die Hochzeitsänger Fernher ziehn wir durch die Gassen, Stehn im Regen und im Wind, Wohl von aller Welt verlassen Arme Musikanten sind.......