Gedichte Freilich!

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1. Manche freilich müssen drunten sterben Manche freilich müssen drunten sterben, Wo die schweren Ruder der Schiffe streifen, Andre wohnen bei dem Steuer droben, Kennen Vogelflug......
2. Denn freilich sind’s dergleichen Kiel und Pfeile Denn freilich sind’s dergleichen Kiel und Pfeile, Die, hin und wider fliegend, würkend zischen, Gehetzt in Eile, bogenhaft in Weile......
3. Terzinen über Vergänglichkeit – Erste Terzine Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen: Wie kann das sein, dass diese nahen Tage Fort sind, für immer......
4. Letzter Wille So sterben Wie ich ihn einst sterben sah -, Den Freund, der Blitze und Blicke Göttlich in meine dunkle Jugend......
5. Nachtstück Längst fiel von den Bäumen Das letzte Blatt, In Schlaf und Träumen Liegt nun die Stadt; Die Fenster verdunkeln Sich......
6. Hiob Und war kein Elend, das ihn nicht befiel, Und keine Seuchen, die ihn nicht bestürzten. Es faulte sein Getreide schon......
7. Gebet in die „Morgenröte“ Ach, so gebt doch Wahnsinn, Ihr Himmlischen, Wahnsinn, dass ich endlich An mich selber glaube! Gebt Delirien und Zuckungen, Plötzliche......
8. Ein altes Wort Weh, dass ich nie vergessen kann Das Wort im gestrigen Geschmack: Der Reichthum grunzt die Armuth an, Wie eine Sau......
9. An Adolf Friedrich von Schack O Gott, wie ledern respective blechern Ist doch der Quark von all den Versverbrechern, Die heut mit selbstgefälligem Behagen Das......
10. Eichendorff Mein Gott, Dir sag ich Dank, Dass Du die Jugend mir bis über alle Wipfel In Morgenroth getaucht und Klang......
11. Ein „garstig“ Lied! Ein garstig Lied, pfui ein politisch Lied! So schrieb einst der Geheimrath, Herr von Goethe, Und wenn mein Grips nicht......
12. An Friedrich Rückert Du warst im Leben Unterthan und Christ, Und mehr als einmal auch ein Erzphilister, Drum trauern, dass du schon gestorben......
13. An mehrere Kritiker Ja, diese Welt starrt voller Klippen, Ein Jeder sehe, wie er’s treibt; Denn glattrasirt wie eure Lippen, Sind auch die......
14. Stossseufzer Verfluchtes Epigonenthum, Aegypter – und Teutonenthum, Dass dich der Teufel brate! Schon längst sind wir fascikelsatt, Grinst doch durch jedes......
15. Zum Ausgang O bleicher Tod, o wolle mir nicht nahn, Eh ich für mein Geschlecht etwas gethan, Ich bete auf zu meinem......
16. An Joseph Victor von Scheffel Du schwankst als Urbild hin und her Eines süffelnden Philosophen, Im Magen liegen uns centnerschwer Deine vorsintfluthlichen Strophen. Jahrzehntelang lagen......
17. Diesen ungewissen Seelen Diesen ungewissen Seelen Bin ich grimmig gram. All ihr Ehren ist ein Quälen, All ihr Lob ist Selbstverdruss und Scham.......
18. Sanft ruhe seine Asche! Hier ruht der Hofpoet Hans Hänschen, Gottlob, dass endlich er verreckt! Er hat sich nie ein Lorbeerkränzchen, Doch oft ein......
19. Dito Ich bin mein eigner Kritikus, Drum spart euch eure klugen Reden, Sagt doch ein alter Pfiffikus: Nicht jede Formel passt......
20. Einem „Tondichter“ Du bist, ein Jeder nimmt drauf Gift, Das Theekind aller alten Vetteln Und auch, was deine Kunst betrifft, Gerecht in......
21. An Geheimerat von Willemer Reicher Blumen goldne Ranken Sind des Liedes würd’ge Schranken, Goldneres hab ich genossen, Als ich euch ins Herz geschlossen. Goldner......
22. En miniature Was der bunte Vogel pfiff, Fühle und begreif ich, Liebe ist der Inbegriff, Auf das Andre pfeif ich! Wilhelm Busch......
23. Gedancken / über der Zeit Ihr lebet in der Zeit / und kennt doch keine Zeit / So wisst Ihr Menschen nicht von / und......
24. Der letzte Trunk Nach Baudelaire Tod, alter Fährmann! Es ist Zeit! Anker gelichtet! Weisse Winde flattern wie Möwen. Segel gehisst! Ob Meer und......
25. Elpenor An den Okeanos kam Odysseus, Der viel wandernde, Viel bewanderte. Ewige Nacht herrschte Über dem Volk der trotzigen Kimmerier. Er......
26. Die deutschen Denker an die deutschen Dichter Wohl reiht ihr Reim an Reime Und fügt zum Wort das Wort, Doch eurer Saaten Keime Uns dünken sie verdorrt......
27. Die kleine Brigg, genannt „das Engelchen“ Engelchen: so nennt man mich – Jetzt ein Schiff, dereinst ein Mädchen, Ach, noch immer sehr ein Mädchen! Denn es......
28. Die achte Todsünde Ein Dichter darf mit seinen Sachen, Uns wüthend, darf uns rasend machen, Wir stecken’s schliesslich ruhig ein, Wer wird denn......
29. Laotse Er ward von einer armen Magd empfangen Auf hartem Ackerland. Der grosse Wandrer kam gegangen Und nahm sie bei der......
30. Von Ewigkeit zu Ewigkeit Nimm hin mich, Leben, ich bin dein! Wie hoch die Fluth auch gehe, Ich zage nicht vor deinen Mühn und......