Gedichte Franziskus

Er war von Liebe wie ein Stern entbrannt.
Er gab sein Erbe an den Kirchenfiskus.
Tat ab des Kaufherrn prunkendes Gewand
Und nannte sich als armer Mönch: Franziskus.

Die Tiere alle waren ihm vertraut
Und kamen treu auf seinen Ruf gesprungen.
Die Eselin war schön wie eine Braut,
Der Rabe hat ihm seinen Schmerz gesungen.

Und früh im Morgenrot die Nachtigall
Flog an die Gitterstäbe seiner Zelle.
Die Spinne warf auf ihn sich wie ein Ball,
Vor seinen Wimpern tanzte die Libelle.

Und wenn er flüsternd seine Sprüche sprach,
Und seine Hände Weihrauchfässer schwangen:
Voll Vögeln schwirrte jubelnd das Gemach,
Und aus den Wänden selbst die Lerchen sangen.

Und ging er auf die Gasse, sprach das Pferd,
Der Hund liess wedelnd seinen Knochen liegen.
Die Katze hielt ihn ihrer Freundschaft wert,
An seinen Schenkeln rieben sich die Ziegen.

Er sprach mit jedem Tier auf ird’scher Flur,
Und jedes Kindlein lallte: Lieber Vater!
Geliebter war er der geringsten Hur,
Der junge, blasse Kapuzinerpater.


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