Gedichte Arist

Auf einer langen Reis‘ Arists, war stets
Die Sonn in Dunst versteckt. Oft heulte Sturm
In der durchwühlten Luft, oft, wenn er schwieg,
Ergoß der Wolken-Last gleich einer See
Sich über Berg und Thal. Die Seel Arists
War finster, wie die Luft. Er hoft umsonst
Die Sonne wiederum am Firmament
Zu sehen, die daraus verschwunden schien,
Und klagt voll Ungeduld den Himmel an,
Der bald die Welt verbrennt und bald ersäuft. –
Schnell fuhr ein Pfeil vor ihm ins Erdreich – Thor!
Um was beschwerst du dich? rief eine Stimm
Vom Himmel. Dieser Pfeil hätt dich erreicht,
Wär nicht die Sehne durch den Regen schlaff
Geworden. Tadle nicht, so kühn als schwach,
Die Einrichtung der Welt! Was willst du doch
Mit Maulwurfs Augen durch den Himmel sehn!
Den du in Stürmen hörst, und über dir
In Blitz gehüllet siehst, der sorgt für dich!


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (1 votes, average: 5,00 out of 5)

Gedichte Arist - Kleist