Das Konzert
Die nackten Stühle horchen sonderbar Beängstigend und still, als gäbe es Gefahr. Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt. Ein…
Mädchen
Sie halten den Abend der Stuben nicht aus. Sie schleichen in tiefe Sternstraßen hinaus. Wie weich ist die Welt im…
Punkt
Die wüsten Straßen fließen lichterloh Durch den erloschnen Kopf. Und tun mir weh. Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh…
Gesänge an Berlin
1 O du Berlin, du bunter Stein, du Biest. Du wirfst mich mit Laternen wie mit Kletten. Ach, wenn man…
Der Rauch auf dem Felde
Lene Levi lief am Abend Trippelnd, mit gerafften Röcken, Durch die langen, leeren Straßen Einer Vorstadt. Und sie sprach verweinte,…
Der Türke
Ein ganz und gar perverser Türke kaufte sich Aus Trauer über den erst jüngst erfolgten Tod Der fetten Fatme, seines…
Gebet an die Menschen
Ich geh in den Tagen Wie ein Dieb. Und niemand hört Mein Herz zu sich klagen. Habt, bitte, Erbarmen. Habt…
Überfall
Schon Untergang – Das war aber schnell… Kaum Spur von Aufgang – – Ich bin über die Welt gewachsen. Ich…
Der Fall in den Fluß
Lene Levi lief besoffen Nächtlich in den Nebenstraßen Hin und wieder „Auto“ brüllend. Ihre Bluse war geöffnet, Daß man ihre…
Vornehmer Morgen
Wie ewger Sonntag sieht die Straße aus. Leichthin lehnt Gartenhaus an Gartenhaus. Chauffeure radeln herrschaftlich vorbei. Drei feine Bürger gleiten…
Die Plagiatoren
Ein jeder ist ein Teil vom Schicksal andrer, Die vor ihm waren und die um ihn gehen, Die auch nur…
Ärgerliches Mädchen
Es ist schon spät. Ich muß verdienen. Aber die gehn heute alle vorbei mit blasierten Mienen. Nicht einen Glücksgroschen wolln…
Die Dämmerung
Ein dicker Junge spielt mit einem Teich. Der Wind hat sich in einem Baum gefangen. Der Himmel sieht verbummelt aus…
Lied der Sehnsucht des Kuno Kohn
Die Falten des Meeres platzen wie Peitschen auf meiner Haut. Und die Sterne des Meeres reißen mich auf. Von schreienden…
Wanderer im Abend
Kuno Kohn singt: Der staubige Sonntag Liegt zerbrannt. Verkohlte Kühle Bemuttert das Land. Verkommene Sehnsucht Klafft weit wieder auf. Träume…
Ein Armer singt
Die waren feine Zeiten, als ich noch In seidnen Socken ging und Unterhosen hatte, Manchmal zehn Mark erübrigte, um mir…
Nach dem Gefecht
Am Himmel bullern nicht mehr die Haubitzen, Die Kanoniere ruhn bei den Geschützen. Die Infantrie schlägt sich jetzt Zelte auf,…
Unwetter
Erstarrter Mond steht wächsern, Weißer Schatten, Gestorbnes Gesicht, Über mir und der matten Erde. Wirft grünes Licht Wie ein Gewand,…
Karnevalstraum
(Zu einem Bild) Ich mach den Karneval sobald nicht wieder mit. So schlimm ist mir mein Lebtag nicht gewesen, Und…
An Frida
(L. L. gewidmet) Zwischen uns sind Wände Trennung. Spinnetze Sonderbares. Doch oft fliege ich schmal in meiner sinkenden Händeringenden Stube,…