Wenn ich sitze, will ich nicht
Sitzen, wie mein Sitz-Fleisch möchte,
Sondern wie mein Sitz-Geist sich,
Säße er, den Stuhl sich flöchte.
Der jedoch bedarf nicht viel,
Schätzt am Stuhl allein den Stil,
Überläßt den Zweck des Möbels
Ohne Grimm der Gier des Pöbels.
(2 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Welt und Mensch Zwölf der Monde bedarf’s, so heißt es, die Welt zu umsegeln, Zwölf der Jahre jedoch, eh‘ du den Menschen umgehst....
- An eine würdige Privatperson Gibt einst der Leichenstein von dem, was du gewesen, Dem Enkel, der dich schätzt, so viel er braucht, zu lesen,......
- Aufschrei Was ich getan, das läßt sich nicht bessern, Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern. Ich stehe schuldlos vor meinem......
- Ab Kopenhagen Kein Kaviar, kein‘ Kokosnuß, Kein Obst noch Weinbergschnecken – Am Tage, da ich reisen muß, Da will mir nichts mehr......
- Monolog eines Modelljägers Welch ein herrlicher Kopf! Und einer der vielen des Pöbels! Macht sie nicht heut‘ das Modell macht sie es morgen......
- Auf der Reise Zwischen süßem Schmerz, Zwischen dumpfem Wohlbehagen Sitz ich nächtlich in dem Reisewagen, Lasse mich so weit von dir, mein Herz,......
- Auf des Herrn K* Gedanken Von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte K* unternimmt ein schwer Geschäfte, Der Welt zum Unterricht. Er schätzet die lebendgen......
- Er tanzt in Moskau (November 1832) Ihr seht die Sterne blutigrot Auf euer Warschau flimmern; Doch trotz, o Polen, trotz der Not Hört endlich......
- Lieder 1 Frisch eilt der helle Strom hinunter. Drauf ziehn viel bunte Schifflein munter, Und Strom und Schiff und bunte Scheine,......
- Die Suliotin Ich hab‘ die Spindel lang‘ gedreht, hab‘ manche Winternacht Gewebt am Stuhl, und froh dabei an’s neue Kleid gedacht. Ich......
- Am Ufer bin ich gangen Am Ufer bin ich gangen, Sie schifften auf dem See, Mein Herz war voll Verlangen, Ich trug ein heimlich Weh;......
- Horaz und Klopstock Klopstock suchte, beschränkt wie Horaz auf Hymnus und Ode, Immer erhaben zu sein; aber es fehlte der Stoff. Denn nicht......
- Die Gränze des Menschen Wo die Natur dir Erkenntniß vergönnt und Einsicht in’s Wesen? Wo sie deiner bedarf! Das ist nur selten der Fall....
- Wüstes Schimpfen eines Wirtes Es ist, um die Stühle durch die Spiegelscheiben auf die Straße zu hauen – Da sitz ich nun mit hochgezognen......
- Die beste Staatsverfassung Diese nur kann ich dafür erkennen, die jedem erleichtert, Gut zu denken, doch nie, daß er so denke, bedarf....
- Die Nähe Die Nähe ging verträumt umher… Sie kam nie zu den Dingen selber. Ihr Antlitz wurde gelb und gelber, Und ihren......
- Hinter dem grossen Spiegelfenster Hinter dem großen Spiegelfenster des Cafés Sitz ich und sehe heiß auf das Straßenpflaster, Suche im Treiben der Farben und......
- Vor dem Laocoon Michel Angelo hieß als Wunder der Kunst dich willkommen, Weil du als Gegengewicht gegen den schönen Apoll, Der den Raphael......
- Die Krankheit Krankheit, dich auch preis‘ ich. Zur reinen Freude am Dasein, Welche nicht wünscht, noch bedarf, bist du der einzige Weg....
- Lebensgenuß „Wie man nur so leben mag? Du machst dir gar keinen guten Tag!“ Ein guter Abend kommt heran, Wenn ich......
- Rosen auf den Weg gestreut Ihr müßt sie lieb und nett behandeln, Erschreckt sie nicht – sie sind so zart! Ihr müßt sie Palmen sie......
- Ein Tageslauf Sitz‘ ich sinnend, Haupt in Hand gestützt: Schöner Tag, hab‘ ich dich recht genützt? Einen Kuß auf meines Weibes Mund,......
- Der Ex-Lebendige Brutus, wo ist dein Cassius, Der Wächter, der nächtliche Rufer, Der einst mit dir, im Seelenerguß, Gewandelt am Seineufer? Ihr......
- Der deutsche Hexameter Wenn du Chorän einreihst, statt voller Spondän, es entsteht dann Ein zwar schwächlicher stets, aber verzeihlicher Vers: Wenn du jedoch......
- Lückenbüßer Ein Harfner hatt‘ ein Harfenspiel Für seine Hand ersonnen. Drauf hatt‘ er süßen Lobes viel Im Land, umher gewonnen. Keck......
- Religionsphilosophie Und Ich will einen Bund mit dir machen! Jeohova O Herr, aus tiefer Noth Schrei ich zu Dir hinauf: Gieb......
- An die Poetaster Schlechten, gestümperten Versen genügt ein geringer Gehalt schon, Während die edlere Form tiefe Gedanken bedarf: Wollte man euer Geschwätz ausprägen......
- Der Hirt und der Wolf Ein Hirte, der einen erst kurz geworfenen jungen Wolf gefunden hatte, nahm ihn mit sich und zog ihn mit seinen......
- Nach der Schlacht an der englischen Front Die Totengräber haben schon Die Schaufeln angesetzt, da naht sich holpernd Ein Viererzug, und ihm entsteigen stolpernd Die Reisenden der......
- Der arme Kaspar Ich geh – wohin? Ich kam – woher? Bin aussen und inn, Bin voll und leer. Geboren – wo? Erkoren......