Gedichte Zäzilie

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1. Vorübergehn Das Haus flackt in den Sternen Mein Schritt verhält und friert. In deinem Schoße schläft mein Hirn. Mich fressen Zweifel!......
2. Das letzte Glas Das letzte Glas! Wer mag es denken! Und dennoch muß ein letztes sein! Mich drängt’s, es hastig einzuschenken, Fällt auch......
3. Theater Wir heben unsre Beine wie an Schnüren, Und unsre Herzen sind Papiermaché. Woran wir auch mit unsren Worten rühren: Sei’s......
4. Die Brück‘ am Tay When shall we three meet again Macbeth „Wann treffen wir drei wieder zusamm‘?“ „Um die siebente Stund‘, am Brückendamm.“ „Am......
5. Das Glück von Edenhall Von Edenhall der junge Lord Läßt schmettern Festtrommetenschall, Er hebt sich an des Tisches Bord Und ruft in trunkner Gäste......
6. Ein zweites Und ob mich diese Zweifel brennen müssen? So rufst du aus und mögtest es verneinen, Auch mag der Frost dir......
7. Der Zweifel Der Glaube ist zum Ruhen gut, Doch bringt er nicht von der Stelle; Der Zweifel in ehrlicher Männerfaust, Der sprengt......
8. Der Kranke Vögelein munter Singen so schön, Laßt mich hinunter Spazierengehn! „Nacht ist’s ja draußen; ’s war nur der Sturm, Den du......
9. Der Papagei Palma Kunkels Papagei Spekuliert nicht auf Applaus: Niemals, was auch immer sei, Spricht er seine Wörter aus. Deren Zahl ist......
10. Als sie die ihr geschenkte Kristallflasche in der Hand hielt Brechen sich im Glas die Strahlen, Bricht das Glas sich in den Strahlen? Glänzt dein Auge in der Sonne, Glänzt......
11. Gruft I Die in der großen Gruft des Todes ruhen, Wie schlafen sie so stumm im hohlen Sarg. Des Todes Auge schaut......
12. Auf Dorinden Ist nicht Dorinde von Gesicht Ein Engel? – Ohne Zweifel. – Allein ihr plumper Fuß? – Der hindert nicht. Sie......
13. Zukunftssorgen Korf, den Ahnung leicht erschreckt, Sieht den Himmel schon bedeckt Von Ballonen jeder Größe Und verfertigt ganze Stöße Von Entwürfen......
14. Auf den Hablador Habladors Mund, Utin, ist dir ein Mund zum Küssen? Wie er spricht, spricht dir niemand nicht? – Wie sollte so......
15. Harmosan 1830 Schon war gesunken in den Staub der Sassaniden alter Thron, Es plündert Mosleminenhand das schätzereiche Ktesiphon: Schon langt am......
16. Der Traum der Magd Am Morgen spricht die Magd ganz wild: „Ich hab heut nacht ein Kind gestillt – Ein Kind mit einem Käs......
17. In einem verlassenen Zimmer Fenster, bunte Blumenbeeten, Eine Orgel spielt herein. Schatten tanzen an Tapeten, Wunderlich ein toller Reihn. Lichterloh die Büsche wehen Und......
18. Ein modernes Märchen 1. Früchte der Bildung Schränke öffnen sich allein, Schränke klaffen auf und spein Fräcke, Hosen aus und Kleider, Nebst den......
19. Im Dorf 1 Aus braunen Mauern tritt ein Dorf, ein Feld. Ein Hirt verwest auf einem alten Stein. Der Saum des Walds......
20. Traumdeutung Gestern hatt ich geträumt, mein Mädchen am Fenster zu sehen, Doch was sah ich des Tags? Blumen der Lieblichen nur.......
21. Schlaflose Nacht Übermüdet, schlaflos lieg ich in den Decken, Schon malt der junge Tag lichtgraue Flecken Auf Ofen, Stuhl und Lampenknauf. Das......
22. Die Polen sollen leben (Neujahrsnacht 1835.) Zu Hamburg in dem Saale, Voll Lichterglanz und Pracht, Sitzt mancher Gast beim Mahle In heil’ger Neujahrsnacht; Die......
23. Die Fensterschau Der bleiche Heinrich ging vorbei, Schön Hedwig lag am Fenster. Sie sprach halblaut: „Gott steh‘ mir bei, Der unten schaut......
24. Fluidum Von Auge zu Auge wogen Moleküle Gefühle, Ehe das Auge sieht, Ehe sich das Gesicht Zur Miene verzieht, Ehe der......
25. Rechenschaft Der Meister Frisch! der Wein soll reichlich fließen! Nichts Verdrießlichs weh uns an! Sage, willst du mitgenießen, Hast du deine......
26. Die Infantriekaserne Hinter diesem kleinen Feldchen Steht ein grau verhutzelt Wäldchen, Über seinen Gipfeln ferne Blinkt die Infantriekaserne. Viele schöne rote Dächer......
27. Wort-Kunst Palma Kunkel spricht auch. O gewiß. Freilich nicht wie Volk der Finsternis. Nicht von Worten kollernd wie ein Bronnen, Niemals......
28. Die Siechenden Verschüttet ist unser Sterbegesicht Von Abend und Schmerzen und Lampenlicht. Wir sitzen am Fenster und sinken hinaus, Fern schielt noch......
29. Reiterlied 1841 Die bange Nacht ist nun herum, Wir reiten still, wir reiten stumm, Und reiten ins Verderben. Wie weht so......
30. Die traurige Krönung Es war ein König Milesint, Von dem will ich euch sagen: Der meuchelte sein Bruderskind, Wollte selbst die Krone tragen.......