Die Kunden kommen und gehn,
Großeltern, Eltern und Kind.
Doch wenn es schlimme sind,
Dann bleiben sie lange stehn;
Die Sekundenkunden
Sind noch nicht erfunden.
Die Kunden kaufen und zahlen,
Doch manche wollen nur Waren besehn,
Sich orientieren. Man nennt sie
„Sehleute“ und „Orientalen“;
Der fleißige Kaufmann kennt sie.
Es stottern und feilschen die Kunden
Und schwatzen und lassen sich stunden.
Und stehlen sogar. Dagegen stiehlt nie
Die aristokratische Kleptomanie.
Der lockere Kunde von Beruf
Hat meistens einen Pferdehuf.
Wer seinen Kunden kündigt
Und meint, es ginge so: allein,
Selber sein eigener Kunde zu sein,
Der wird leicht vom Schicksal entmündigt.
(2 votes, average: 4,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Der getreue Eckart „O wären wir weiter, o wär ich zu Haus! Sie kommen, da kommt schon der nächtliche Graus; Sie sind’s, die......
- Die Lösung Wenn was nicht klappt, Dann wird vor allem mal nicht berappt. Wir setzen frisch und munter Die Löhne, die Löhne......
- Mein Lichtlein 1818 Der Alte, der die Sterne hält In gleichen festen Bahnen Und jedes Tröpflein senkt und schwellt In tiefsten Ozeanen,......
- Das Rebhuhn und die Hühner Ein Hühnerfreund kaufte ein Rebhuhn, um es in seinem Hof mit seinem andern Geflügel laufen zu lassen, allein die Hühner......
- August Inserat Die verehrlichen Jungen, welche heuer Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken, Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen Wo......
- Freie Kunst Singe, wem Gesang gegeben, In dem deutschen Dichterwald! Das ist Freude, das ist Leben, Wenn’s von allen Zweigen schallt. Nicht......
- Mauskätzchen „Mauskätzchen; wo bleibst du? Mauskätzchen, was treibst du? In unserem Häuschen Sind schrecklich viel Mäuschen: Sie pfeifen und rappeln, Sie......
- Verabredung Der Torweg fängt mit streifen Bändern ein Mein Stock schilt Klirr Den frechgespreizten Prellstein Das Kichern Schrickt Durch Dunkel Trügeneckend......
- Der große Christoph Wer Rigas Hafen kennt, Kennt auch das Holzmonument, Das man den großen Christoph nennt. Der Heilige mit seinem Wanderstabe. Auf......
- Großplatztauben Auf großen Plätzen in den Städten Mästen sich Taubenschwärme. Es gehen knurrend manchmal Gedärme Vorbei, die nur ein solch Federvieh......
- Umgekehrt Sind die im Unglück, die wir lieben, Das wird uns wahrlich baß betrüben; Sind aber glücklich, die wir hassen, Das......
- Es lebe die Mode! Für die Mode, nicht dagegen Sei der Mensch! – Denn sie erfreut, Wenn sie sich auch oft verwegen Vor dem......
- Verkündigung Die Worte des Engels Du bist nicht näher an Gott als wir; Wir sind ihm alle weit. Aber wunderbar sind......
- Aus einem April Wieder duftet der Wald. Es heben die schwebenden Lerchen Mit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war; Zwar......
- Entsagung der Politik Ade, Frau Politik! Sie mag sich fürbaß trollen: Die Schrift-Zensur ist heutzutage scharf. Was mancher Edle will, scheint er oft......
- König Enzios Grab Nur ein moderner und häufig erneuerter Stein und ein Bildnis Künden, o Sohn Friedrichs, deine geduldete Qual! Jugend und Schönheit,......
- Pastoralerfahrung Meine guten Bauern freuen mich sehr; Eine „scharfe Predigt“ ist ihr Begehr. Und wenn man mir es nicht verdenkt, Sag......
- Die Zeit ist hin Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt Und leise mehr und mehr von meiner Brust; Ich suche dich mit......
- Die jungen Schmiede (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Lassen wir die Hämmer sausen, Und das Schmiedefeuer brausen! Ofen rasche Braucht die......
- Serenate Schönheitszauber erwirbt Keiner so leicht ohne der Sprödigkeit Mitgift. Dieses erfuhr Jeder und ich, Klagender, weiß es auch! Zwar mir......
- Der wunde Ritter Ich weiß eine alte Kunde, Die hallet dumpf und trüb: Ein Ritter liegt liebeswunde, Doch treulos ist sein Lieb. Als......
- Monolog aus Byrons Manfred Manfred (allein) Der Zeit, des Schreckens Narren sind wir! Tage, Bestehlend stehlen sie sich weg. Wir leben In Lebens Überdruß,......
- An die Mütter Mütter! die ihr euch erquickt An der Kinder teuren Zügen Und mit ahnendem Vergnügen Vieles Künft’ge drin erblickt: Schaut einmal......
- Im Saal Wie sind sie alle um uns, diese Herrn In Kammerherrentrachten und Jabots, Wie eine Nacht um ihren Ordensstern Sich immer......
- Vergleichung Frau Ramlerin befiehlt, ich soll sie wem vergleichen, Ich sinne nach und weiß nicht, wem und wie. Nichts unterm Mond......
- An Friedr. Vischer, Professor der Ästhetik etc Mit meinen Gedichten Oft hat mich der Freund verteidigt, Oft sogar gelobt; doch nun? Der Professor ist beeidigt, Und da......
- Die Blindschleiche An einem Teiche Schlich eine Schleiche, Eine Blindschleiche sogar. Da trieb ein Etwas ans Ufer im Wind. Die Schleiche sah......
- Was der Liftboy äußert Fahrstuhl ahoi! Ich bin der Boy An Silbersteins Lift. Bin ich mal nicht dabei, Reißen die Stricke entzwei Und zermalmt......
- An Gräfin Marie von Einsiedel Geboren Jena, den 18. Oktober 1819. Zum Tauftage, den 30. Oktober 1819, T reuliches Eingebinde Töchterchen! nach trüben Stunden Zu......
- Der Isegrim Aktenstöße nachts verschlingen, Schwatzen nach der Welt Gebrauch, Und das große Tretrad schwingen Wie ein Ochs, das kann ich auch.......