Es ging wohl über die Heide
Zur alten Kapell empor
Ein Greis im Waffengeschmeide
Und trat in den dunkeln Chor.
Die Särge seiner Ahnen
Standen die Hall entlang,
Aus der Tiefe tät ihn mahnen
Ein wunderbarer Gesang.
„Wohl hab ich euer Grüßen,
Ihr Heldengeister! gehört,
Eure Reihe soll ich schließen:
Heil mir! ich bin es wert.“
Es stand an kühler Stätte
Ein Sarg noch ungefüllt,
Den nahm er zum Ruhebette,
Zum Pfühle nahm er den Schild.
Die Hände tät er falten
Aufs Schwert und schlummert‘ ein.
Die Geisterlaute verhallten;
Da mocht es gar stille sein.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Sinnesänderung Ich war wohl Jungfer Eigensinn, Durch Güte kaum zu zähmen; Und sträubte mich oft her und hin, Zu geben und......
- Perfektibilität Möcht ich doch wohl besser sein, Als ich bin! Was wär es! Soll ich aber besser sein, Als du bist,......
- Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu......
- Der Lattenzaun Es war einmal ein Lattenzaun, Mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, Stand eines Abends plötzlich da – Und......
- Der Ungenannten Auf eines Berges Gipfel, Da möcht ich mit dir stehn, Auf Täler, Waldeswipfel Mit dir herniedersehn; Da möcht ich rings......
- Mignon Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel......
- Annette an ihren Geliebten Ich sah, wie Doris bei Damöten stand, Er nahm sie zärtlich bei der Hand; Lang sahen sie einander an, Und......
- Studien Nachahmung der Natur – Der schönen -, Ich ging auch wohl auf dieser Spur; Gewöhnen Mocht ich wohl nach und......
- Gruß an die Kinder Ich möcht euch alle miteinander Auf bunten Wiesen sehn, Bei Klarinetten und Geigen Die Füßchen im Tanze drehn. Ich möcht......
- Jung Volkers Lied Und die mich trug im Mutterleib, Und die mich schwang im Kissen, Die war ein schön frech braunes Weib, Wollte......
- Das Glöcklein im Walde Ein Kirchlein steht im Waldrevier, Da klingt ein Glöcklein für und für, Das Glöcklein läutet bim, bim! Ein Knabe und......
- Das Mädchen spricht Du siehst so ernst, Geliebter! Deinem Bilde Von Marmor hier möcht ich dich wohl vergleichen; Wie dieses gibst du mir......
- Es war ein armer Schneider Es war ein armer Schneider, Der nähte sich krumm und dumm; Er nähte dreißig Jahre lang Und wußte nicht warum.......
- König Karls Meerfahrt Der König Karl fuhr über Meer Mit seinen zwölf Genossen, Zum heil’gen Lande steuert‘ er Und ward vom Sturm verstoßen.......
- Lied eines deutschen Sängers Ich sang in vor’gen Tagen Der Lieder mancherlei Von alten, frommen Sagen, Von Minne, Wein und Mai. Nun ist es......
- Die teure Stelle Die Stelle, wo ich auf verschlungnen Wegen Begegnete dem wunderschönen Kinde, Das, leicht vorübereilend mit dem Winde, Mir spendete des......
- Ich kam Ich kam. Ich gehe. Ob je mich eine Mutter auf die Arme nahm? Ob je ich meinen Vater sehe? Nur......
- Jungfrau Sieglinde Das war Jungfrau Sieglinde, Die wollte früh aufstehn, Mit ihrem Hofgesinde Zum Frauenmünster gehn. Sie ging in Gold und Seide......
- Drei Fräulein 1. Drei Fräulein sahn vom Schlosse Hinab ins tiefe Tal. Ihr Vater kam zu Rosse, Er trug ein Kleid von......
- Auf Trill und Troll Ob Trill mehr, oder Troll mehr zu beneiden ist, Trill, der Dorindens Bild, Troll, der Dorinden küßt: Das möcht‘ ich......
- Morphine Groß ist die Ähnlichkeit der beiden schönen Jünglingsgestalten, ob der eine gleich Viel blässer als der andre, auch viel strenger,......
- Der törichte Jäger Er zog hinaus, das Glück zu fangen, Und jagte mit erhitzten Wangen Bis in den späten Abendschein. Umsonst, es war......
- Des Goldschmieds Töchterlein Ein Goldschmied in der Bude stand Bei Perl und Edelstein: „Das beste Kleinod, das ich fand, Das bist doch du,......
- Ein Abschied Ich sah nach jedem Giebeldach, Mir war’s, als riefen sie mir nach: Fahr wohl, Gesell, fahr wohl! Und mit dem......
- Ingrimm Eine wilde Fratze Muß ich schneiden, Denn dies Leben Macht mir keinen Spaß. Oh, ich möchte nur Ein altes Rabenaas......
- An die Zahmen 1841 Die ihr im Abendsäuseln schon Des Herren Spur gewahrt, Und denen er im Kräuseln schon Der See sich offenbart......
- Liebesklagen 1. Der Student Als ich einst bei Salamanka Früh in einem Garten saß Und beim Schlag der Nachtigallen Emsig im......
- Der Knabe Es war ein zartes Vögelein, Das saß in Lieb gefangen, Ein Knabe hegt‘ und pflegt‘ sich’s fein Wohl hinter goldnen......
- Ihr kennt die Sitte wohl der Schotten Ihr kennt die Sitte wohl der Schotten: – Galt es ein rasch Zusammenrotten, Aufglühte dann der Feuerbrand. Gelöscht in Blut......
- Das neue Märchen Einmal atmen möcht ich wieder In dem goldnen Märchenreich, Doch ein strenger Geist der Lieder Fällt mir in die Saiten......