Im kleinen Stübchen, das von ihrer Seele
An reiner Zierde uns ein Abbild schenket,
Sitzt sie und stickt, den holden Blick gesenket,
Daß sich ins reine Werk kein Fehler stehle.
Was ihres Busens keuscher Flor verhehle
Und ihre Hand in stillem Fleiße lenket,
Die Lilie an ihrer Seite denket,
Das Täubchen dir in ihrem Schoß erzähle.
Durchs Fenster sehen linde Sonnenstrahlen,
Die Josephs Bild, das eine Wand bedecket,
Mit ihrem frohen Glanze heller malen,
Und wär der Schein der Taube zu vereinen,
Die sie herabgebückt im Schoß verstecket,
Marie würde Mutter Gottes scheinen.





Ähnliche Gedichte
- Amor der Räuber Nach dem Italienischen Die Unschuld saß in grüner Laube, Sie hielt ein Täubchen in dem Schoß; Und Amor kam: „Gib......
- Auf ein altes Bild In grüner Landschaft Sommerflor, Bei kühlem Wasser, Schilf und Rohr, Schau, wie das Knäblein Sündelos Frei spielet auf der Jungfrau......
- Annonciatens Bild Am Hügel sitzt sie, wo von kühlen Reben Ein Dach sich wölbt durchrankt von bunter Wicke, Im Abendhimmel ruhen ihre......
- Ein Bild Im Morgenwinde sah ich Blumen wanken Und sah, wie sie den Thau der gold’nen Frühe, Daß jede voller dufte, tiefer......
- Das Glück im Spiel Wenn Gold wie reifes Korn das Schicksal mäht: O selig durch die späte Nacht zu streichen Und einen Hunderter der......
- Frühling im Alter 1841 Singen die Vöglein im grünen Wald, Klingen die Bächlein bergunter, Lockt es den Alten mit Lustgewalt, Klopfet das Herz......
- Das verschleierte Bild zu Sais Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst Nach Sais in Ägypten trieb, der Priester Geheime Weisheit zu erlernen, hatte Schon......
- Dieses ist das Bild der Welt Dieses ist das Bild der Welt, Die man für die beste hält: Fast wie eine Mördergrube, Fast wie eines Burschen......
- Die Räuberbrüder „Vorüber ist der blut’ge Strauß, Hier ist’s so still, nun ruh dich aus.“ „Vom Tal herüber kommt die Luft; Horch,......
- Im Dorf 1 Aus braunen Mauern tritt ein Dorf, ein Feld. Ein Hirt verwest auf einem alten Stein. Der Saum des Walds......
- Traumdeutung Gestern hatt ich geträumt, mein Mädchen am Fenster zu sehen, Doch was sah ich des Tags? Blumen der Lieblichen nur.......
- Maria, wo bist zur Stube gewesen? Mutter Maria, wo bist zur Stube gewesen? Maria, mein einziges Kind! Kind Ich bin bei meiner Großmutter gewesen. Ach weh!......
- Neapolitanisches Bild Fleißig hämmert der Schmied, mein Nachbar, da naht sich bedächtig Ihm der heischende Mönch, willig auch reicht ihm der Mann,......
- Ein Bild aus Reichenau Auf einer Blume, roth und brennend, saß Ein Schmetterling, der ihren Honig sog, Und sich in seiner Wollust so vergaß,......
- Die blinden Frauen Die Blinden gehn mit ihren Wärterinnen, Schwarze Kolosse, Moloche aus Ton, Die Sklaven vorwärts ziehn. Und sie beginnen Ein Blindenlied......
- Draus bei Schleswig vor der Pforte Draus bei Schleswig vor der Pforte Wohnen armer Leute viel, Ach des Feindes wilder Horde Werden sie das erste Ziel.......
- Auf ein großes Bild in Cremona Seht, hier reicht dem gewaltigen Mann, dem italischen Kriegsgott, Als holdselige Braut Bianca Visconti die Hand; Doch sie entsproßte dem......
- Kennst du das Bild auf zartem Grunde Kennst du das Bild auf zartem Grunde, Es gibt sich selber Licht und Glanz. Ein andres ists zu jeder Stunde,......
- Unter mein Bild von Rahl Bild, jetzt bin ich zwar mehr, wie du, doch magst du dich trösten, Denn in der kürzesten Frist wirst du......
- Dilettant und Kritiker Es hatt ein Knab eine Taube zart, Gar schön von Farben und bunt, Gar herzlich lieb, nach Knabenart, Geätzet aus......
- Die Gottesmauer Draus vor Schleswig an der Pforte Wohnen armer Leute viel. Ach! des Feindes wilder Horde Werden sie das erste Ziel.......
- Das Strandkloster Bollwerk und Mauer trutzen Dem Wellenwurf schon ein Jahrtausend ja, Wir singen, elf Kapuzen, Ein kräftig schallend Deo Gloria! Die......
- Venezianischer Morgen Richard Beer-Hofmann zugeeignet Fürstlich verwöhnte Fenster sehen immer, Was manchesmal uns zu bemühn geruht: Die Stadt, die immer wieder, wo......
- Zwei Krebse „Geh doch gerade und vorwärts!“ rief einem jungen Krebs seine Mutter zu. „Von Herzen gerne, liebe Mutter“, antwortete dieser, „nur......
- Die Beichte des Wurms Es lebt in einer Muschel Ein Wurm gar seltner Art; Der hat mir mit Getuschel Sein Herze offenbart. Sein armes......
- Die Brück‘ am Tay When shall we three meet again Macbeth „Wann treffen wir drei wieder zusamm‘?“ „Um die siebente Stund‘, am Brückendamm.“ „Am......
- Ein kleines Lied Ein kleines Lied, wie geht’s nur an, Daß man so lieb es haben kann, Was liegt darin? erzähle! Es liegt......
- Herüber zog eine schwarze Nacht Herüber zog eine schwarze Nacht. Die Föhren rauschten im Sturme; Es hat das Wetter wild zerkracht Die Kirche mit ihrem......
- Die künftige Geliebte Brächte der nächste Frühling meinem Arm dich, Tönten Vögel aus Blüthen mir das Brautlied; Dann, Geliebte, hätt‘ ich den Himmel......
- Versöhnung „Ist nicht heute Aller-Seelen? Ja, ich will zur Kirche geh’n, Und was Menschen mir versagen, Von dem Himmel mir erfleh’n.......
- Ballade vom kranken Kind Das Kind mit fiebernden Wangen lag, Rotgolden versank im Laub der Tag. Das Fenster hing voller wildem Wein, Da sah......
- Waldgreis Geh hundert Meilen die Buchen lang Den grauviolettenen Stämmegang Wo das Jahrtausend die Kronen treibt Und mit den Nägeln sich......
- Liebe ohne Heimat Sonnett. Meine Liebe, lange wie die Taube Von dem Falken hin und her gescheucht, Wähnte froh, sie hab‘ ihr Nest......
- In der Heimat Resedenduft durchs kranke Fenster irrt; Ein alter Platz, Kastanien schwarz und wüst. Das Dach durchbricht ein goldener Strahl und fließt......
- An Tilla Hier ist, o liebes Weibchen! Ein kleiner Wunsch für dich. Ich wünsche dir, mein Täubchen, Ein kugelrundes Leibchen, Und ach!......
- Wie du sollst in Schönheit wallen Wie du sollst in Schönheit wallen Und dem Herrn doch wohlgefallen? Frag die Wiesenblümelein Die nicht ihrer Schönheit denken, Sich......
- Verirrt Ein Vöglein singt so süße Vor mir von Ort zu Ort; Weh, meine wunden Füße! Das Vöglein singt so süße,......
- Das Waldfräulein Falke war im Wald verflogen Und die Hunde irrten weit, Jagdmüd lehnt‘ an eine Eiche Sich der Ritter im Gestein,......
- Die Dämonen der Städte Sie wandern durch die Nacht der Städte hin, Die schwarz sich ducken unter ihrem Fuß. Wie Schifferbärte stehen um ihr......
- Bildnis Daß von dem verzichtenden Gesichte Keiner ihrer großen Schmerzen fiele, Trägt sie langsam durch die Trauerspiele Ihrer Züge schönen welken......