Gedichte Als etliche seiner Freunde von ihm zogen

Du öder Heyn!
Du wilde Wüsteney!
Sagt her / kans seyn /
Sagt her / wo sind sie drey‘?
Und / Zephyr / du /
Wie denn ihr andern auch /
Weht mir noch einen Hauch
Von ihnen zu.

So kehrt ihr doch /
Geliebte zu mir ein /
Und wollet noch
Von mir ummfasset seyn?
Wo aber hin?
Wo nauß? fliehn sie mit fleiß‘?
Ich weiß nicht / was ich weiß;
Wie ich dran bin.

Ich hört‘ / ich sah‘ /
Ich griffe Sie ja hier.
Ihr seyd ja da /
Ihr meine liebsten Ihr?
Wie ist mir denn?
Sie sinds / und sinds auch nicht.
Ich weiß nicht was geschicht /
Wie oder wenn.

Steht doch! ach! nein.
Sie sind es leibhafft nicht.
Es ist ihr Schein /
Der mir die Augen bricht.
Ach ich / nur ich!
Weiß / daß ich gegend bin.
Doch zweifelt noch mein Sinn
An mir bey sich.

Ach! ach! ach! ach!
Wem ist mehr weh‘ / als mir!
Wer misst die Bach /
Die ich verweine hier?
Wer zählt die Lufft /
Die durch die Lippen dringt?
Mein wundtes Hertze springt.
Es klopfft / es pufft.

Sie / sie sind dort /
Ohn die ich nicht bin ich /
Macht ihr euch fort /
Ihr Seufftzer / nach für mich.
Daß / wenn sie sehn /
Daß sich die Oder hoch
Schwöllt auff / es müss‘ annoch
Durch Euch geschehn.


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Gedichte Als etliche seiner Freunde von ihm zogen - Fleming