Es ist unverwand / mein Hertze /
Das ich trage gegen dir.
Es ist unverwand in mir /
Du mein Trost und auch mein schmertze, /
Was sich regt in meinem Blute /
Weiß von keinem Wanckel-muthe.
Lasse dich diß nicht betrüben /
Daß ich dir ohn unterlaß
Von der Pein / die mich macht blaß
Seither habe nicht geschrieben.
Das Gemüthe redt die fülle /
Schweigt gleich Mund und Feder stille.
Siehst du / wie die festen Eichen
Für den Stürmen sicher sind /
Wie der schwache Norden-wind
Von den Felsen ab muß weichen?
Mein starck Hertze / das dich meynt /
Bleibt / weil uns die Sonne scheint.
Geuß die Strahlen deiner lieben /
Deiner süßen Trefligkeit /
In mein Hertze / das sich freut /
Sich ümm dich auch zu betrüben.
Deine keusche Schönheit macht
Daß mein Mund auch weinend lacht.
Eben diß ist mir ein Zeichen
Deiner ungefärbten Gunst /
Wenn du mich in dieser Brunst
Nicht gantz Hülfloß läßt erbleichen /
Und weil du mich nicht kanst küssen /
Mich doch lässest noch begrüssen.
Nun / erfreue mich / O Schöne /
Daß ich / wie ich vorgethan /
So auch ferner sagen kan:
Die getreue Basilene /
Basilene die getreue /
Thut stets / was ich mich stets freue.