An Zimmern

Die Linien des Lebens sind verschieden, Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort…


Höhere Menschheit

Den Menschen ist der Sinn ins Innere gegeben, Daß sie als anerkannt das Beßre wählen, Es gilt als Ziel, es…


Des Morgens

Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt Ihr schwankes Haupt und im Geblätter…


Lebenslauf

Hoch auf strebte mein Geist, aber die Liebe zog Schön ihn nieder; das Leid beugt ihn gewaltiger; So durchlauf ich…


Der nächtliche Wanderer

Hu! der Kauz! wie er heult, Wie sein Furchtgeschrei krächt. Erwürgen – ha! du hungerst nach erwürgtem Aas, Du naher…


Brot und Wein

An Heinze 1 Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse, Und, mit Fackeln geschmückt, rauschen die Wagen…


An Eduard

(Erste Fassung) Euch alten Freunde droben, unsterbliches Gestirn! euch frag ich, Helden! woher es ist, Daß ich so untertan ihm…


Dem Sonnengott

Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir Von aller deiner Wonne; denn eben ists, Daß ich gesehn, wie, müde…


Hymne an die Freundschaft

An Neuffer und Magenau Rings in schwesterlicher Stille Lauscht die blühende Natur; Aus des kühnen Herzens Fülle Tönt des Bundes…


Der Kirchhof

Du stiller Ort, der grünt mit jungem Grase, Da liegen Mann und Frau, und Kreuze stehn, Wohin hinaus geleitet Freunde…


Hymne an die Menschheit

Les bornes du possible dans les choses morales sont Mains étroites, que nous ne pensons. Ce sont nos Foiblesses, nos…


An meine Freundinnen

Mädchen! die ihr mein Herz, die ihr mein Schicksal kennt, Und das Auge, das oft Tränen im Tale weint In…


Der Spaziergang

Ihr Wälder schön an der Seite, Am grünen Abhang gemalt, Wo ich umher mich leite, Durch süße Ruhe bezahlt Für…


Die beschreibende Poesie

Wißt! Apoll ist der Gott der Zeitungsschreiber geworden Und sein Mann ist, wer ihm treulich das Faktum erzählt.


Freundschaft

Wenn Menschen sich aus innrem Werte kennen, So können sie sich freudig Freunde nennen, Das Leben ist den Menschen so…


Emilie vor ihrem Brauttag

Emilie an Klara Ich bin im Walde mit dem Vater draus Gewesen, diesen Abend, auf dem Pfade, Du kennest ihn,…


An die jungen Dichter

Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht, Da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegärt, Bald zur Stille der Schönheit;…


Auf einer Heide geschrieben

Wohl mir! daß ich den Schwarm der Toren nimmer erblicke, Daß jetzt unumwölkter der Blick zu den Lüften emporschaut, Freier…


Dankgedicht an die Lehrer

Uns würdigte einst eurer Weisheit Wille, Der Kirche Dienst auch uns zu weihn, Wer, Brüder, säumt, daß er die Schuld…


Pros eauton

Lern im Leben die Kunst, im Kunstwerk lerne das Leben, Siehst du das eine recht, siehst du das andere auch.


An die Stille

Dort im waldumkränzten Schattentale Schlürft ich, schlummernd unterm Rosenstrauch, Trunkenheit aus deiner Götterschale, Angeweht von deinem Liebeshauch. Sieh, es brennt…


Abbitte

Heilig Wesen! gestört hab ich die goldene Götterruhe dir oft, und der geheimeren, Tiefern Schmerzen des Lebens Hast du manche…


Die Launischen

Hör ich ferne nur her, wenn ich für mich geklagt, Saitenspiel und Gesang, schweigt mir das Herz doch gleich; Bald…


Menschenbeifall

Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll, Seit ich liebe? warum achtetet ihr mich mehr, Da ich stolzer und…


Wie wenn am Feiertage

Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn, Ein Landmann geht, des Morgens, wenn Aus heißer Nacht die kühlenden Blitze…


Keppler

Unter den Sternen ergehet sich Mein Geist, die Gefilde des Uranus Überhin schwebt er und sinnt; einsam ist Und gewagt,…


An die Deutschen

Spottet ja nicht des Kinds, wenn es mit Peitsch und Sporn Auf dem Rosse von Holz mutig und groß sich…


Hymne an den Genius der Jugend

Heil! das schlummernde Gefieder Ist zu neuem Flug erwacht, Triumphierend fühl ich wieder Lieb und stolze Geistesmacht; Siehe! deiner Himmelsflamme,…


An die Natur

Da ich noch um deinen Schleier spielte, Noch an dir, wie eine Blüte, hing, Noch dein Herz in jedem Laute…


Hero

Lange schlummern ruhig all die Meinen, Stille atmet durch die Mitternacht; Auf dann! Hero! auf und laß das Weinen! Dank…


An einen Baum

… und die ewigen Bahnen Lächelnd über uns hin zögen die Herrscher der Welt, Sonne und Mond und Sterne, und…


Die heilige Bahn

Ist also dies die heilige Bahn? Herrlicher Blick – o trüge mich nicht! Diese geh ich?? schwebend auf des Liedes…


An den Frühling

Wangen sah ich verblühn, und die Kraft der Arme veralten Du mein Herz! noch alterst du nicht; wie Luna den…


Da ich ein Knabe war

Da ich ein Knabe war, Rettet‘ ein Gott mich oft Vom Geschrei und der Rute der Menschen, Da spielt ich…


An die Ruhe

Vom Gruß des Hahns, vom Sichelgetön erweckt, Gelobt ich dir, Beglückerin! Lobgesang, Und siehe da, am heitern Mittag Schläget sie…


Ihre Genesung

Deine Freundin, Natur! leidet und schläft und du, Allbelebende, säumst? ach! und ihr heilt sie nicht, Mächtge Lüfte des Aethers,…


Des Geistes Werden

Des Geistes Werden ist den Menschen nicht verborgen, Und wie das Leben ist, das Menschen sich gefunden, Es ist des…


An die Parzen

Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen! Und einen Herbst zu reifem Gesange mir, Daß williger mein Herz, vom süßen Spiele…


Sokrates und Alcibiades

„Warum huldigest du, heiliger Sokrates, Diesem Jünglinge stets? kennest du Größers nicht? Warum siehet mit Liebe, Wie auf Götter, dein…


Die scheinheiligen Dichter

Ihr kalten Heuchler, sprecht von den Göttern nicht! Ihr habt Verstand! ihr glaubt nicht an Helios, Noch an den Donnerer…


An Lyda

Trunken, wie im hellen Morgenstrahle Der Pilote seinen Ozean, Wie die Seligen Elysens Tale Staunt ich meiner Liebe Freuden an,…


Lied der Liebe

(Erste Fassung) Engelfreuden ahndend wallen Wir hinaus auf Gottes Flur, Wo die Jubel widerhallen In dem Tempel der Natur; Heute…


Schwärmerei

Freunde! Freunde! wenn er heute käme, Heute mich aus unserm Bunde nähme, Jener letzte große Augenblick – Wann der frohe…


Tränen

Himmlische Liebe! zärtliche! wenn ich dein Vergäße, wenn ich, o ihr geschicklichen, Ihr feurgen, die voll Asche sind und Wüst…


An Neuffer

Im März. 1794 Noch kehrt in mich der süße Frühling wieder, Noch altert nicht mein kindischfröhlich Herz, Noch rinnt vom…


An Hiller

Du lebtest, Freund!- Wer nicht die köstliche Reliquie des Paradieses, nicht Der Liebe goldne königliche Frucht, Wie du, auf seinem…


Hört ich die Warnenden itzt

Hört ich die Warnenden itzt, sie lächelten meiner und dächten, Früher anheim uns fiel, weil er uns scheute, der Tor….


An eine Verlobte

Des Wiedersehens Tränen, des Wiedersehns Umfangen, und dein Auge bei seinem Gruß, – Weissagend möcht ich dies und all der…


An die Vollendung

Vollendung! Vollendung! – O du der Geister heiliges Ziel! Wann werd ich siegestrunken Dich umfahen und ewig ruhn? Und frei…


Achill

Herrlicher Göttersohn! da du die Geliebte verloren, Gingst du ans Meergestad, weintest hinaus in die Flut, Weheklagend hinab verlangt‘ in…


Empedokles

Das Leben suchst du, suchst, und es quillt und glänzt Ein göttlich Feuer tief aus der Erde dir, Und du…


Diotima

(Teile einer älteren Fassung) Lange tot und tiefverschlossen, Grüßt mein Herz die schöne Welt, Seine Zweige blühn und sprossen, Neu…


Der Kampf der Leidenschaft

Ras ich ewig? noch nicht ausgestritten Ist der heiße Streit der Leidenschaft? Hab ich Armer nicht genug gelitten? Sie ist…


Schwabens Mägdelein

So lieb wie Schwabens Mägdelein Gibts keine weit und breit, Die Engel in dem Himmel freun Sich ihrer Herzlichkeit. Mir…


Die Ehrsucht

Großer Name! – Millionen Herzen Lockt ins Elend der Sirenenton, Tausend Schwächen wimmern, tausend Schmerzen Um der Ehrsucht eitlen Flitterthron….


Dem Genius der Kühnheit

Eine Hymne Wer bist du? wie zur Beute, breitet Das Unermeßliche vor dir sich aus, Du Herrlicher! mein Saitenspiel geleitet…


Abendphantasie

Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im Friedlichen…


Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von…


Der Herbst

Die Sagen, die der Erde sich entfernen, Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret, Sie kehren zu der Menschheit sich,…


Wurzel alles Übels

Einig zu sein, ist göttlich und gut; woher ist die Sucht denn Unter den Menschen, daß nur Einer und Eines…


An meinen B

Freund! wo über das Tal schauerlich Wald und Fels Herhängt, wo das Gefild leise die Erms durchschleicht, Und das Reh…


Der gefesselte Strom

Was schläfst und träumst du, Jüngling, gehüllt in dich, Und säumst am kalten Ufer, Geduldiger, Und achtest nicht des Ursprungs,…


Der Unzufriedne

Horat. Deformis aegrimonia. „Schicksal! unglücksvolle Leiden Heißt du Sterblichen die Freuden, Die die steile Laufhahn hat, Grausam rauben. Bange Tränen,…


Kanton Schweiz

An meinen lieben Hiller Hier, in ermüdender Ruh, im bittersüßen Verlangen, Da zu sein, wo mein Herz, und jeder beßre…


Das Unverzeihliche

Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr den Künstler höhnt, Und den tieferen Geist klein und gemein versteht, Gott vergibt es,…


Natur und Kunst

oder Saturn und Jupiter Du waltest hoch am Tag und es blühet dein Gesetz, du hältst die Waage, Saturnus Sohn!…


M. G

Herr! was bist du, was Menschenkinder? Jehova du, wir schwache Sünder, Und Engel sinds, die, Herr, dir dienen, Wo ewger…


Das Angenehme dieser Welt

Das Angenehme dieser Welt hab ich genossen, Die Jugendstunden sind, wie lang! wie lang! verflossen, April und Mai und Julius…


An die Ehre

Einst war ich ruhig, schlummerte sorgenfrei Am stillen Moosquell, träumte von Stellas Kuß – Da riefst du, daß der Waldstrom…


Palinodie

Was dämmert um mich, Erde! Dein freundlich Grün? Was wehst du wieder, Lüftchen, wie einst mich an? In allen Wipfeln…


Sömmerrings Seelenorgan und die Deutschen

Viele gesellten sich ihm, da der Priester wandelt‘ im Vorhof, Aber ins Heiligtum wagten sich wenige nach.


Freundschaft, Liebe

Freundschaft, Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder, Altar und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt. Die Kinderlehre scheint…


Die Götter

Du stiller Aether! immer bewahrst du schön Die Seele mir im Schmerz, und es adelt sich Zur Tapferkeit vor deinen…


Hymne an die Göttin der Harmonie

Urania, die glänzende Jungfrau, hält mit ihrem Zau- Bergürtel das Weltall in tobendem Entzücken zusam- Men. Ardinghello Froh, als könnt…


An die klugen Ratgeber

Ich sollte nicht im Lebensfelde ringen, Solang mein Herz nach höchster Schöne strebt, Ich soll mein Schwanenlied am Grabe singen,…


Lied der Freundschaft (Erste Fassung)

Frei, wie Götter an dem Mahle, Singen wir um die Pokale, Wo der edle Trank erglüht, Voll von Schauern, ernst…


An Louise Nast

Laß sie drohen, die Stürme, die Leiden Laß trennen – der Trennung Jahre, Sie trennen uns nicht! Sie trennen uns…


Männerjubel

Erhabne Tochter Gottes! Gerechtigkeit, Die du den Dreimalheilgen von Anbeginn Umstrahltest, und umstrahlen wirst am Tage der ernsten Gerichtsposaune. Und…


Nicht alle Tage

Nicht alle Tage nennet die schönsten der, Der sich zurücksehnt unter die Freuden, wo Ihn Freunde liebten, wo die Menschen…


Patmos

Dem Landgrafen von Homburg Nah ist Und schwer zu fassen der Gott. Wo aber Gefahr ist, wächst Das Rettende auch….


Rousseau

Wie eng begrenzt ist unsere Tageszeit. Du warst und sahst und stauntest, schon Abend ists, Nun schlafe, wo unendlich ferne…


Die Eichbäume

Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und…


Heimkunft

An die Verwandten 1 Drin in den Alpen ists noch helle Nacht und die Wolke, Freudiges dichtend, sie deckt drinnen…


Unter den Alpen gesungen

Heilige Unschuld, du der Menschen und der Götter liebste vertrauteste! du magst im Hause oder draußen ihnen zu Füßen Sitzen,…


Die Kürze

„Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch,…


Das menschliche Leben

Menschen, Menschen! was ist euer Leben, Eure Welt, die tränenvolle Welt, Dieser Schauplatz, kann er Freuden geben, Wo sich Trauern…


Hymne an die Unsterblichkeit

Froh, als könnt ich Schöpfungen beglücken, Stolz, als huldigten die Sterne mir, Fleugt, ins Strahlenauge dir zu blicken, Mit der…


Die Meinige

Herr der Welten! der du deinen Menschen Leuchten läßt so liebevoll dein Angesicht, Lächle, Herr der Welten! auch des Beters…


Germanien

Nicht sie, die Seligen, die erschienen sind, Die Götterbilder in dem alten Lande, Sie darf ich ja nicht rufen mehr,…


Der Winkel von Hardt

Hinunter sinket der Wald, Und Knospen ähnlich, hängen Einwärts die Blätter, denen Blüht unten auf ein Grund, Nicht gar unmündig….


Mein Eigentum

In seiner Fülle ruhet der Herbsttag nun, Geläutert ist die Traub und der Hain ist rot Vom Obst, wenn schon…


Der Ister

Jetzt komme, Feuer! Begierig sind wir, Zu schauen den Tag, Und wenn die Prüfung Ist durch die Knie gegangen, Mag…


Der zürnende Dichter

Fürchtet den Dichter nicht, wenn er edel zürnet, sein Buchstab Tötet, aber es macht Geister lebendig der Geist.


Mnemosyne

(Dritte Fassung) Reif sind, in Feuer getaucht, gekochet Die Frücht und auf der Erde geprüfet und ein Gesetz ist, Daß…


Die Aussicht

Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben, Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben, Ist…


Der Zeitgeist

Die Menschen finden sich in dieser Welt zum Leben, Wie Jahre sind, wie Zeiten höher streben, So wie der Wechsel…


Die Dioskuren

Ihr edeln Brüder droben, unsterbliches Gestirn, euch frag ich, Helden, woher es ist, Daß ich so untertan ihm bin und…


Das fröhliche Leben

Wenn ich auf die Wiese komme, Wenn ich auf dem Felde jetzt, Bin ich noch der Zahme, Fromme, Wie von…


Der blinde Sänger

Elysen ainon achos ap‘ ommatôn Arês Sophokles Wo bist du, Jugendliches! das immer mich Zur Stunde weckt des Morgens, wo…


Die Liebenden

Trennen wollten wir uns, wähnten es gut und klug; Da wirs taten, warum schröckt‘ uns, wie Mord, die Tat? Ach!…


Vanini

Den Gottverächter schalten sie dich? mit Fluch Beschwerten sie dein Herz dir und banden dich Und übergaben dich den Flammen,…


Die Vortrefflichen

Lieben Brüder! versucht es nur nicht, vortrefflich zu werden, Ehrt das Schicksal und tragts, Stümper auf Erden zu sein; Denn…


Auf die Geburt eines Kindes

Wie wird des Himmels Vater schauen Mit Freude das erwachsne Kind, Gehend auf blumenreichen Auen, Mit andern, welche lieb ihm…


Rückkehr in die Heimat

Ihr milden Lüfte! Boten Italiens! Und du mit deinen Pappeln, geliebter Strom! Ihr wogenden Gebirg! o all ihr Sonnigen Gipfel,…


An Herkules

In der Kindheit Schlaf begraben Lag ich, wie das Erz im Schacht; Dank, mein Herkules! den Knaben Hast zum Manne…


Die Zufriedenheit

Wenn aus dem Leben kann ein Mensch sich finden, Und das begreifen, wie das Leben sich empfindet, So ist es…


Der Wanderer

Einsam stand ich und sah in die afrikanischen dürren Ebnen hinaus; vom Olymp regnete Feuer herab, Reißendes! milder kaum, wie…


Der Sommer

Das Erntefeld erscheint, auf Höhen schimmert Der hellen Wolke Pracht, indes am weiten Himmel In stiller Nacht die Zahl der…


Der Frieden

Wie wenn die alten Wasser, die in andern Zorn, In schröcklichern verwandelt wieder Kämen, zu reinigen, da es not war,…


Der gute Glaube

Schönes Leben! du liegst krank, und das Herz ist mir Müd vom Weinen und schon dämmert die Furcht in mir,…


Sömmerrings Seelenorgan und das Publikum

Gerne durchschaun sie mit ihm das herrliche Körpergebäude, Doch zur Zinne hinauf werden die Treppen zu steil.


Lied der Freundschaft

(Zweite Fassung) Wie der Held am Siegesmahle Ruhen wir um die Pokale, Wo der edle Wein erglüht, Feurig Arm in…


Gesang des Deutschen

O heilig Herz der Völker, o Vaterland! Allduldend, gleich der schweigenden Mutter Erd, Und allverkannt, wenn schon aus deiner Tiefe…


An M. B

O lächle fröhlich unschuldsvolle Freuden, Ja, muntrer Knabe, freue dich, Und unbekümmert, gleich dem Lamm auf Frühlingsheiden, Entwickeln deine Keime…


Ende einer Gedichtfolge auf Gustav Adolf

Erscholl von jeder Heide, jedem Hügel Das Schreckengelärm gewappneter Wütriche her. Doch wenig Stunden sann um Mitternacht der Held, Vollbrachte…


Die Teck

Ah! so hab ich noch die Traubenhügel erstiegen, Ehe der leuchtende Strahl an der güldenen Ferne hinabsinkt. Und wie wohl…


Falsche Popularität

O der Menschenkenner! er stellt sich kindisch mit Kindern; Aber der Baum und das Kind suchet, was über ihm ist.


Der Frühling

Wenn auf Gefilden neues Entzücken keimt Und sich die Ansicht wieder verschönt und sich An Bergen, wo die Bäume grünen,…


Die Unsterblichkeit der Seele

Da steh ich auf dem Hügel, und schau umher, Wie alles auflebt, alles empor sich dehnt, Und Hain und Flur,…


An Stella

Du gute Stella! wähnest du mich beglückt, Wann ich im Tale still und verlassen, und Von dir vergessen wandle, wann…


Der Mutter Erde

Gesang der Brüder Ottmar Hom Tello Ottmar Statt offner Gemeine sing ich Gesang. So spielt, von erfreulichen Händen Wie zum…


Der Lorbeer

Dank dir! aus dem schnadernden Gedränge Nahmst du mich, Vertraute! Einsamkeit! Daß ich glühend von dem Lorbeer singe, Dem so…


Gustav Adolf

Kommt, ihr Kinder von Teut! Ihr Kinder von Teut! zum Tale der Schlacht. Entblößet die Häupter, ihr Kinder von Teut!…


Griechenland

Wie Menschen sind, so ist das Leben prächtig, Die Menschen sind der Natur öfters mächtig, Das prächtge Land ist Menschen…


Adramelech

Adramelechs Grimm erwachte, des Höllenbewohners: Hölle, sinke tiefer hinab, Adramelech wütet, Staune, Satan du, verzweifle, König der Hölle, Nur Adramelech…


Klagen

An Stella Stella! ach! wir leiden viel! wann nur das Grab – Komme! komme, kühles Grab! nimm uns beide! Siehe…


Zornige Sehnsucht

Ich duld es nimmer! ewig und ewig so Die Knabenschritte, wie ein Gekerkerter Die kurzen, vorgemeßnen Schritte Täglich zu wandeln,…


An Thills Grab

Der Leichenreihen wandelte still hinan, Und Fackelnschimmer schien auf des Teuren Sarg, Und du, geliebte, gute Mutter! Schautest entseelt aus…


Wenn aus dem Himmel

Wenn aus dem Himmel hellere Wonne sich Herabgießt, eine Freude den Menschen kommt, Daß sie sich wundern über manches Sichtbares,…


Am Quell der Donau

Denn, wie wenn hoch von der herrlichgestimmten, derOrgel Im heiligen Saal, Reinquillend aus den unerschöpflichen Röhren, Das Vorspiel, weckend, des…


Freundeswunsch

An Rosine St. – Wenn vom Frühling rund umschlungen, Von des Morgens Hauch umweht, Trunken nach Erinnerungen Meine wache Seele…


Stuttgart

An Siegfried Schmid 1 Wieder ein Glück ist erlebt. Die gefährliche Dürre geneset, Und die Schärfe des Lichts senget die…


Stimme des Volks

Du seiest Gottes Stimme, so ahndet ich In heilger Jugend; ja, und ich sag es noch. – Um meine Weisheit…


Hymne an den Genius Griechenlands

Jubel! Jubel Dir auf der Wolke! Erstgeborner Der hohen Natur! Aus Kronos Halle Schwebst du herab, Zu neuen, geheiligten Schöpfungen…


An eine Rose

Ewig trägt im Mutterschoße, Süße Königin der Flur! Dich und mich die stille, große, Allbelebende Natur; Röschen! unser Schmuck veraltet,…


Mein Vorsatz

O Freunde! Freunde! die ihr so treu mich liebt! Was trübet meine einsame Blicke so? Was zwingt mein armes Herz…


Meiner verehrungswürdigen Großmutter

Zu ihrem 72. Geburtstag Vieles hast du erlebt, du teure Mutter! und ruhst nun Glücklich, von Fernen und Nahn liebend…


Die Weisheit des Traurers

Hinweg, ihr Wünsche! Quäler des Unverstands! Hinweg von dieser Stätte, Vergänglichkeit! Ernst, wie das Grab, sei meine Seele! Heilig mein…


Hymne an die Liebe

Froh der süßen Augenweide Wallen wir auf grüner Flur; Unser Priestertum ist Freude, Unser Tempel die Natur; – Heute soll…


Der Tod fürs Vaterland

Du kömmst, o Schlacht! schon wogen die Jünglinge Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Tal, Wo keck herauf die Würger…


Chiron

Wo bist du, Nachdenkliches! das immer muß Zur Seite gehn, zu Zeiten, wo bist du, Licht? Wohl ist das Herz…


Selbstquälerei

Des Menschen Herz, so kindischschwach, so stolz, So freundlich, wie Tobias Hündlein ist, Und doch so hämisch wieder! weg! ich…


Melodie

An Lyda Lyda, siehe! zauberisch umwunden Hält das All der Liebe Schöpferhand, Erd und Himmel wandeln treu verbunden, Laut und…


An die Unerkannte

Kennst du sie, die selig, wie die Sterne, Von des Lebens dunkler Woge ferne Wandellos in stiller Schöne lebt, Die…


Der Archipelagus

Kehren die Kraniche wieder zu dir, und suchen zu deinen Ufern wieder die Schiffe den Lauf? umatmen erwünschte Lüfte dir…


Geh unter, schöne Sonne

Geh unter, schöne Sonne, sie achteten Nur wenig dein, sie kannten dich, Heilge, nicht, Denn mühelos und stille bist du…


Dichterberuf

Des Ganges Ufer hörten des Freudengotts Triumph, als allerobernd vom Indus her Der junge Bacchus kam, mit heilgem Weine vom…


Höheres Leben

Der Mensch erwählt sein Leben, sein Beschließen, Von Irrtum frei kennt Weisheit er, Gedanken, Erinnrungen, die in der Welt versanken,…


Die Scherzhaften

Immer spielt ihr und scherzt? ihr müßt! o Freunde! mir geht dies In die Seele, denn dies müssen Verzweifelte nur.


Gedicht

Womit bei der höchstbeglückten Ankunft Ihro herzoglichen Durchlaucht der Frau Herzogin von Württemberg Franziska in dem Kloster Maulbronn Seine untertänigste…


Lebensalter

Ihr Städte des Euphrats! Ihr Gassen von Palmyra! Ihr Säulenwälder in der Ebne der Wüste, Was seid ihr? Euch hat…


Die Muße

Sorglos schlummert die Brust und es ruhn die strengen Gedanken. Auf die Wiese geh ich hinaus, wo das Gras aus…


Gebet für die Unheilbaren

Eil, o zaudernde Zeit, sie ans Ungereimte zu führen, Anders belehrest du sie nie, wie verständig sie sind. Eile, verderbe…


Der Einzige

(Erste Fassung) Was ist es, das An die alten seligen Küsten Mich fesselt, daß ich mehr noch Sie liebe, als…


Friedensfeier

Ich bitte, dieses Blatt nur gutmütig zu lesen. So wird Es sicher nicht unfaßlich, noch weniger anstößig sein. Sollten aber…


Die Entschlafenen

Einen vergänglichen Tag lebt ich und wuchs mit den Meinen, Eins ums andere schon schläft mir und fliehet dahin. Doch…


Das Schicksal

Proskynountes tên eimarmenên, sophoi. Aeschylus Als von des Friedens heilgen Talen, Wo sich die Liebe Kränze wand, Hinüber zu den…


An Landauer

Sei froh! Du hast das gute Los erkoren, Denn tief und treu ward eine Seele dir; Der Freunde Freund zu…


Die Heimat

Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strom Von fernen Inseln, wo er geerntet hat; Wohl möcht auch ich…


Ehmals und jetzt

In jüngern Tagen war ich des Morgens froh, Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin, Beginn ich zweifelnd…


Andenken

Der Nordost wehet, Der liebste unter den Winden Mir, weil er feurigen Geist Und gute Fahrt verheißet den Schiffern. Geh…


An ihren Genius

Send ihr Blumen und Frücht aus nieversiegender Fülle, Send ihr, freundlicher Geist, ewige Jugend herab! Hüll in deine Wonnen sie…


Buonaparte

Heilige Gefäße sind die Dichter, Worin des Lebens Wein, der Geist Der Helden, sich aufbewahrt, Aber der Geist dieses Jünglings,…


Die Völker schwiegen, schlummerten

Die Völker schwiegen, schlummerten, da sahe Das Schicksal, daß sie nicht entschliefen, und es kam Der unerbittliche, der furchtbare Sohn…


Der Ruhm

Es knüpft an Gott der Wohllaut, der geleitet, Ein sehr berühmtes Ohr, denn wunderbar Ist ein berühmtes Leben groß und…


Das Ahnenbild

Ne virtus ulla pereat! Alter Vater! Du blickst immer, wie ehmals, noch, Da du gerne gelebt unter den Sterblichen, Aber…


Der Prinzessin Auguste von Homburg

Den 28. Nov. 1799 Noch freundlichzögernd scheidet vom Auge dir Das Jahr, und in hesperischer Milde glänzt Der Winterhimmel über…


Die Bücher der Zeiten

Herr! Herr! Unterwunden hab ich mich, Zu singen dir Bebenden Lobgesang. Dort oben In all der Himmel höchstem Himmel, Hoch…


An eine Fürstin von Dessau

Aus stillem Hause senden die Götter oft Auf kurze Zeit zu Fremden die Lieblinge, Damit, erinnert, sich am edlen Bilde…


Hymne an die Freiheit

Wie den Aar im grauen Felsenhange Wildes Sehnen zu der Sterne Bahn, Flammt zu majestätischem Gesange Meiner Freuden Ungestüm mich…


Wohl geh ich täglich

Wohl geh ich täglich andere Pfade, bald Ins grüne Laub im Walde, zur Quelle bald, Zum Felsen, wo die Rosen…


Hymne an die Muse

Schwach zu königlichem Feierliede, Schloß ich lang genug geheim und stumm Deine Freuden, hohe Pieride! In des Herzens stilles Heiligtum;…


An Diotima

Komm und siehe die Freude um uns; in kühlenden Lüften Fliegen die Zweige des Hains, Wie die Locken im Tanz;…


Der Main

Wohl manches Land der lebenden Erde möcht Ich sehn, und öfters über die Berg enteilt Das Herz mir, und die…


Die Wanderung

Glückselig Suevien, meine Mutter, Auch du, der glänzenderen, der Schwester Lombarda drüben gleich, Von hundert Bächen durchflossen! Und Bäume genug,…


Hymne an die Schönheit

(Erste Fassung) Hab ich vor der Götter Ohren, Zauberische Muse, dir Lieb und Treue nicht geschworen? Sankst du nicht in…


Menons Klagen um Diotima

1 Täglich geh ich heraus, und such ein Anderes immer, Habe längst sie befragt, alle die Pfade des Lands; Droben…


Burg Tübingen

Still und öde steht der Väter Feste, Schwarz und moosbewachsen Pfort und Turm, Durch der Felsenwände trübe Reste Saust um…


Meine Genesung

An Lyda Jede Blüte war gefallen Von dem Stamme; Mut und Kraft, Fürder meine Bahn zu wallen, War im Kampfe…


Alexanders Rede an seine Soldaten bei Issus

Erhaben glänzend sieht, und wie ein Gott Auf seine Scharen Alexander hin, Wo jeder Spieß dem weit zerstreuten Feind Vereint…


Vulkan

Jetzt komm und hülle, freundlicher Feuergeist, Den zarten Sinn der Frauen in Wolken ein, In goldne Träum und schütze sie,…


Der Jüngling

An die klugen Ratgeber Ich sollte ruhn? Ich soll die Liebe zwingen, Die feurigfroh nach hoher Schöne strebt? Ich soll…


Sophokles

Viele versuchten umsonst das Freudigste freudig zu sagen, Hier spricht endlich es mir, hier in der Trauer sich aus.


Dichtermut

(Erste Fassung) Sind denn dir nicht verwandt alle Lebendigen? Nährt zum Dienste denn nicht selber die Parze dich? Drum! so…


Der Neckar

In deinen Tälern wachte mein Herz mir auf Zum Leben, deine Wellen umspielten mich, Und all der holden Hügel, die…


Das Erinnern

Viel, viel sind meiner Tage Durch Sünd entweiht gesunken hinab. O, großer Richter, frage Nicht wie, o lasse ihr Grab…


Advocatus diaboli

Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich…


Am Tage der Freundschaftsfeier

Ihr Freunde! mein Wunsch ist, Helden zu singen, Meiner Harfe erster Laut, Glaubt es, ihr Freunde! Durchschleich ich schon so…


Götter wandelten einst

Götter wandelten einst bei Menschen, die herrlichen Musen Und der Jüngling, Apoll, heilend, begeisternd wie du. Und du bist mir,…


Blödigkeit

Sind denn dir nicht bekannt viele Lebendigen? Geht auf Wahrem dein Fuß nicht, wie auf Teppichen? Drum, mein Genius! tritt…


Der Gang aufs Land

An Landauer Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein….


Dem gnädigsten Herrn von Lebret

Sie, Edler! sind der Mensch, von dem das Beste sagen Nicht fälschlich ist, da jeder Mensch es kennet, Doch die…


Der Gott der Jugend

Gehn dir im Dämmerlichte, Wenn in der Sommernacht Für selige Gesichte Dein liebend Auge wacht, Noch oft der Freunde Manen…


Hyperions Schicksalslied

Ihr wandelt droben im Licht Auf weichem Boden, selige Genien! Glanzende Götterlüfte Rühren euch leicht, Wie die Finger der Künstlerin…


Einladung an Neuffer

Dein Morgen, Bruder, ging so schön hervor, So herrlich schimmerte dein Morgenrot – Und doch – und doch besiegt ein…


Heidelberg

Lange lieb ich dich schon, möchte dich, mir zur Lust, Mutter nennen, und dir schenken ein kunstlos Lied, Du, der…


Einst und jetzt

Einst, tränend Auge! sahst du so hell empor! Einst schlugst du mir so ruhig, empörtes Herz! So, wie die Wallungen…


Der Rhein

An Isaak von Sinclair Im dunkeln Efeu saß ich, an der Pforte Des Waldes, eben, da der goldene Mittag, Den…


Die Demut

Hört, größre, edlere der Schwabensöhne! Die ihr vor keinem Dominiksgesicht Euch krümmet, welchen keine Dirnenträne Das winzige, geschwächte Herzchen bricht….


An unsre großen Dichter

Des Ganges Ufer hörten des Freudengotts Triumph, als allerobernd vom Indus her Der junge Bacchus kam, mit heilgem Weine vom…