Gedichte Ultima ratio

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1. Tagtäglich Tagtäglich wispert die Kritik: „O wirf ihn fort den Hungerknochen! Es hat die leidige Politik Schon Manchem hier den Hals......
2. Die achte Todsünde Ein Dichter darf mit seinen Sachen, Uns wüthend, darf uns rasend machen, Wir stecken’s schliesslich ruhig ein, Wer wird denn......
3. Mutter Frühbeißens Tratsch Wenn der über die Straßen ging: Sechs Schritte vor ihm wurden die Vögel stumm, Fielen die Pferde, kippte die Trambahn......
4. Gedancken / über der Zeit Ihr lebet in der Zeit / und kennt doch keine Zeit / So wisst Ihr Menschen nicht von / und......
5. Metzelsuppenlied Wir haben heut nach altem Brauch Ein Schweinchen abgeschlachtet; Der ist ein jüdisch ekler Gauch, Wer solch ein Fleisch verachtet.......
6. F. v. B Ein Quentchen Herz, ein Quentchen Hirn, Die schlanke Nase kühn gekurvt Und die gedankenhohle Stirn Gedankenvoll „gefaltenwurft“: So seh ich......
7. Religionsphilosophie Und Ich will einen Bund mit dir machen! Jeohova O Herr, aus tiefer Noth Schrei ich zu Dir hinauf: Gieb......
8. Chaos Das ist der Fluch, der diese Zeit durchzittert, Der uns das Leben und den Tod verbittert: Wir legen ewig neu......
9. Donner und Doria! Das ist so heute der Herren Manier: Man setzt sich ans Schreibpult wie an ein Klavier; Vor sich drei Bogen......
10. Kritiksucht Wenn die Kritiksucht unsre Kunst, En masse schablonenhaft verhunzt, Fällt mir der Vers ein, der famose: Du stinkst, sprach einst......
11. Ganz recht! Ganz recht! Zum Beispiel die Kultur! Das heisst, nun ja, ich meine nur! Denn schliesslich, wie sie sich auch stellt,......
12. Selbstredend! Mein Gott, wozu die Grillenplage? Noch blüht ja unsre haute volée! Noch heilt der Zeit gewaltge Frage Ein Titel und......
13. Der bessere Teil Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; Drum verhieß ihm auch die......
14. Ad notam Ganz recht! Ganz recht! Kein Mensch muss müssen! Ich weiss, mein Herz, ein Wort zum Küssen! Nur Eins muss man,......
15. Es ist alles eitel Zu Prediger 1,2 Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden. Was dieser heute baut, reist jener morgen ein:......
16. Schliesslich! Jawohl, das Ding ist ärgerlich! Das Volk hat lange, graue Ohren, Und seine Treiber nennen sich Rabbiner, Pfarrer und Pastoren.......
17. Unseren Künstlern Quand même noch zwei Sonette! I. Bei einem Gemälde von Cornelius Die Zeit ist die Madonna der Poeten, Die Mater......
18. Dreierlei Ich bin ein Dichter und kein Papagei Und lieb es drum, in unsre Zeit zu schauen, Und doch missfällt an......
19. Sei ein Philister! Sei ein Philister, der sich stillvergnügt Die Marseillaise auf den Bierbauch trommelt, Doch beiss dir deine Finger ab, mein Junge,......
20. Die Farben Ich habe, Jahr, dein Sinnbild bald erbeutet: Du Coeur bist Frühlingsblut – und Blütenfarbe. Du Caro bindest Sonnenschein zur Garbe,......
21. Schauderhaft Uns lehrt das Christenthum en gros: Hier Erdenkloss, dort Himmelspächter! Doch unsrer Weisheit A und O Ist ein unsterbliches Gelächter!...
22. Der Schnapphans I Ich bin ein armer Kauz Und hab nicht Haus noch Stall. Der Wald, der ist mein Haus, Die Luft......
23. Um Mitternacht Ein Tag stirbt auch, Wie ein Mensch verscheidet. In letzter Nacht Um die Zwölfuhrglocke Sah ich es zittern Beim blauen......
24. Noch ein Stossseufzer O hiess es endlich doch: All right! Die Welt ist blass, blass wie Louise, Das Grundgesetz der neuen Zeit Sei......
25. Anto-Logie Im Anfang lebte, wie bekannt, Als größter Säuger der Gig-ant. Wobei gig eine Zahl ist, die Es nicht mehr gibt,......
26. Chanson Noch immer baumelt der alte Zopf, Der alten Welt im Genick, Noch immer schmort ihr kein Huhn im Topf, Drum:......
27. Auf der Strasse Er küsste den Laternenpfahl Und hielt ihn fest umschlungen, Und um ihn freute der Skandal Ein Rudel Strassenjungen. Erst seinen......
28. Ein Patriot Dulce et decorum est etc. Hasardspiel? – Pfui – daß mich der Herr bewahre! Hol‘ es der Teufel – ja,......
29. Nicht „antiker Form sich nähernd“ In München schneit’s, und das Volk schreit nach Brod. Gaslichtverbreitung. Der Aetna raucht und Fürst Bismarck ist todt. Nein, diese......
30. Meine Freunde Der eine irrt mit Pinsel und Pallette Als Maler jetzt in Minnesota rum, Ist stets verliebt, schreibt englische Billette Und......