(19. und 20. Mai 1832)
Er ist begangen,
Der Völkermord!
Nun schwingt die Schlangen,
Ihr Furien alle,
Zerstört dem Würger
Der besten Bürger
Jedwede Lust,
Und setzt die Kralle
Ihm auf die Brust!
Er hat’s erfüllet
Der Frevel Maß!
Ihr Furien, brüllet
Um ihn, den bangen,
Und lockt den Sünder,
Den Todverkünder,
In unsre Nacht.
Er hat’s begangen,
Er hat’s vollbracht!
Ihr mögt ereilen
Das Ungetüm
Mit euren Pfeilen,
Ihr mögt umspannen
Im Netz den Eber
Den Kettenweber
Der Sklaverei!
Ihr wißt, Tyrannen
Sind vogelfrei!
Den Gott zu spielen
War der imstand,
Der, vor so vielen
Geehrt und prächtig,
So viel vermochte;
Doch unterjochte
Er jedes Recht:
Er war allmächtig
Und war so schlecht!
Er baute Tempel
Dem Teufel selbst!
Nun soll den Stempel
Er auch empfangen,
Der große Quäler:
Es sein die Maler
Ihm aufgebrannt!
Er hat’s begangen,
Er ist erkannt!
Ihn schilt Vernichter
Ein ganzes Volk;
Nun schreibt der Richter
Ihm jede Tat an.
Zu allen Fristen
Gewalt und Listen,
Meineidig Spiel!
Er ist ein Satan,
Die Maske fiel!
Schlachtopfer schleichen
In Wüstenein;
Voll sind von Leichen
Gefild und Schanzen;
Vor seinem Heere
Von Meer zu Meere
Ziehn Tod und Pest:
Er kommt, wir tanzen
Das schönste Fest!
Den Volksbezwinger
Grüßt sein Geschlecht
Mit blutigem Finger,
Der Missetäter
Zahlreiche Schatten:
Gefallne Gatten
Von Fraun bestrickt,
Erwürgte Väter
Im Bett erstickt!
Von Schmach und Greuel
Entwirrt sich ihm
Ein langer Knäuel;
Doch kein Verbrecher
Ist ihm vergleichbar,
Dem unerweichbar
Der Busen schwoll:
Geuß ihm den Becher,
Megära, voll!
Er schlürft begierig,
Ihm ist von Blut
Die Lippe schmierig!
Und als Begleiter,
Als Schmeichler stottern
Ihm Molch‘ und Ottern
Loblieder vor:
Gesetzbefreiter
Monarchen Chor.
Sie singen laut ihm
Triumph, Triumph!
Doch ach, es graut ihm,
Wie sehr sie dudeln!
Wer hat dem Feigen
Mit Lorbeerzweigen
Die Stirn belaubt?
Harpy’n besudeln
Gesalbtes Haupt.
Er soll regieren,
Er soll den Thron
Der Hölle zieren!
Sein Reich in kalter,
Beeister Sphäre,
Wie groß es wäre,
Ist viel zu klein:
Er soll Verwalter
Der Hölle sein!