Wie sind sie alle um uns, diese Herrn
In Kammerherrentrachten und Jabots,
Wie eine Nacht um ihren Ordensstern
Sich immer mehr verdunkelnd, rücksichtslos
Und diese Damen, zart, fragile, doch groß
Von ihren Kleidern, eine Hand im Schooß,
Klein wie ein Halsband für den Bologneser:
Wie sind sie da um jeden: um den Leser,
Um den Betrachter dieser Bibelots,
Darunter manches ihnen noch gehört.
Sie lassen, voller Takt, uns ungestört
Das Leben leben wie wir es begreifen
Und wie sie’s nicht verstehn. Sie wollten blühn,
Und blühn ist schön sein; doch wir wollen reifen,
Und das heißt dunkel sein und sich bemühn.
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