Am Münsterturm, dem grauen,
Da sieht man, groß und klein,
Viel Namen eingehauen;
Geduldig trägt’s der Stein.
Einst klomm die luft’gen Schnecken
Ein Musensohn heran,
Sah aus nach allen Ecken,
Hub dann zu meißeln an.
Von seinem Schlage knittern
Die hellen Funken auf;
Den Turm durchfährt ein Zittern
Vom Grundstein bis zum Knauf.
Da zuckt in seiner Grube
Erwins, des Meisters, Staub,
Da hallt die Glockenstube,
Da rauscht manch steinern Laub.
Im großen Bau ein Gären,
Als wollt er wunderbar
Aus seinem Stamm gebären,
Was unvollendet war! –
Der Name war geschrieben,
Von wenigen gekannt;
Doch ist er stehngeblieben
Und längst mit Preis genannt.
Wer ist noch, der sich wundert,
Daß ihm der Turm erdröhnt,
Dem nun ein halb Jahrhundert
Die Welt des Schönen tönt?