Gedichte Danck-Lied

Billich ists / daß wir uns freuen /
Und mit lauten Jauchtzen schreyen /
Lob sey Gott und seiner Macht /
Der die stoltzen Feinde beuget /
Und mit seiner Allmacht zeuget /
Daß er uns noch nimmt in acht.

Zweymahl kahmen sie gezogen /
Zweymahl sind sie auch geflogen /
Nicht ohn mächtigen Verlust.
Schreyt / ihr Jungen / rufft ihr Alten /
Zweymahl hat das Feld behalten /
Gott und unser Held August.

Held August du kühner Krieger /
Du Gelückes-voller Sieger /
Vor und in und nach dem Fall‘ /
Auff was Arten / auff was weisen /
Soll man deine Thaten preisen /
Hier und da / und überall.

Held / du kahmest her vom weiten /
Daß du vor uns möchtest streiten /
Held du kahmest / Held du strittst /
Held / du siegtest auch im sterben.
Held / wie können wir verderben /
Weil du itzt noch vor uns trittst.

Deine Ruthe / deine Wercke /
Deine ritterliche Stärcke /
Rufft aus / was nur ruffen kan /
Die bezwungne Ströme brausen /
Die verbundne Lüffte sausen /
Was du / Helff er / hast gethan.

Elbe / Fürstin unsrer Flüsse /
Mach‘ dich auff die feuchten Füße /
Eile / lauffe Nacht und Tag /
Meld es mit beredten Wellen /
Daß die Ufer wieder-schällen /
Wie der Feind für dir erschrack.

Die erblasseten Illyrer /
Wichen mit samt ihren Führer /
Hinter sich / und fielen hin /
Wie für Jovis Donner-keilen /
Wie für Herkuls heilgen Seulen /
Die man nicht soll überziehn.

Schöne Stadt / der fromme Himmel /
Der verschuff ein solch Getümmel /
Ein solch Schrecken in den Feind /
Daß der schändlich muste fliehen /
Der dich grimmig auszuziehen /
Und zu plündern war gemeynt.

Seyd nun froh / ihr frommen Bürger /
Er ist todt / der wilde Würger /
Er ist todt und ihr seyd frey.
Ihr / und wir / und alle sagen /
Daß sich Gott für uns geschlagen /
Daß die Ehre seine sey.

Ist schon unser Heyland blieben /
Gott hat einen schon verschrieben /
Der ihn rechen kan und soll /
Ihn / und uns / und alle Frommen /
Kömmt Er? Ja. Er ist schon kommen.
Gläubige / gehabt euch woll.


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