M. dc. xxxiij.
Darinnen über zwey-mählige Verwüstung deß Landes /
Denn auch über Königl. Majest. aus Schweden
Todes-fall geklaget / und der endliche
Friede erseufftzet wird.
O Du zweymahl wüstes Land /
Von der Feinde bösen Hand /
Ach du liebes Meissen du /
Wie bistu gerichtet zu.
Deine Felder liegen bloß /
Deine Flüsse werden groß /
Groß von Thränen / die man geust /
Und als Ströme fliessen heist.
Deine Dörffer sind verbrannt /
Deine Mauren ümmgerant /
Deine Bürger sind verzagt /
Deine Bauren außgejagt.
Aller Vorraht ist verzehrt /
Alle Kammern außgelehrt /
Alle Kasten sind besucht /
Unsre Schätze hat die Flucht.
Du vor aller Güter reich /
Bist itzt einer Wittben gleich /
Wir die Wäysen sind erschreckt /
Und mit Kummer gantz bedeckt.
Unser Heyland / unser Held /
Dem wir alles heimgestellt /
Der uns zweymahl frey gemacht /
Den reibt auff die wilde Schlacht.
Der erzürnte Himmel dreut /
Wegen unsrer Sicherheit /
Daß er uns gantz stürtzen will /
Weil uns unser Helffer fiel.
Zwar wie zornig Gott auch war /
Doch bedacht‘ er die Gefahr /
Unsre Noth erhielte dieß /
Daß er uns noch siegen ließ.
Aber / ach der theuren Lust /
Die uns unsern Schatz gekost /
Unsern Nützen und Gewinn /
Reisset eine Kugel hinn.
Unser Feind ist froh und lacht /
Daß er uns hat Schaden bracht.
Zweymahl mehr wächst ihm der Muht
Durch deß Edlen Helden Bluht.
Gläublich ists / und fast schon war /
Daß er seiner Räuber Schaar /
Wie er immer kan und weiß /
Über uns wird geben preyß.
Großes Kind Emanuel /
Wende du diß Ungefäll /
Komm doch du den Schaden für /
Der schon wartet vor der Thür.
Ümm ein lachen ists geschehn /
Ümm ein liebes freundlich sehn /
Daß dein Vater sich bedenckt /
Und uns unsre Straffen schenckt.
Lencke du der Feinde Muht /
Daß sie uns eins werden gut.
Wo sie dieses wollen nicht /
So nim uns in deine Pflicht.
Zeuch vor unsern Rittern aus /
Und beschütz deß Sachsens Hauß /
Der für deinen Ruhm und sich /
Alles waget williglich.
Kan es seyn / so gib uns Rast /
Der du alles kanst und hast.
Frieden-Fürst bist du genant /
Bring du uns in Frieden-stand.
Und ihr Feinde gebt es zu /
Setzet euch mit uns in Ruh /
Daß wir bey der letzten Zeit
Stehn in sichrer Einigkeit.
Dencket daß der Friede nehrt /
Dencket daß der Krieg verzehrt /
Dencket daß man doch nichts kriegt /
Ob man schon auch lange siegt.
Stelle deine Schlachten ein /
Mars / und lerne milder seyn /
Thu die Waffen ab und sprich:
Hin Schwerdt was beschwerst du mich.
Dieser Helm wird nütze seyn /
Daß die Schwalben nisten drein /
Daß man / wann der Frühling kömmt /
Junge Vögel da vernimmt.
Und der prachen Erden Bauch
Darff der Spieß und Degen auch /
Doch / daß sie sehn anders aus /
Pflug und Spaden werden drauß.
Tritt / was schädlich ist / bey seit /
Hin verdamte Pest und Streit /
Weg ihr Sorgen / weg Gefahr /
Itzund komt ein neues Jahr.