Gedichte Aus dem Schlesischen Gebirge

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1. Die schlesischen Weber Im düstern Auge keine Träne, Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: „Deutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben......
2. Virgo et Mater Der Jungfrau Bild, Im Arm das Kind, Blickt sanft und mild Durch Nacht und Wind. Ein armes Mägdlein knie’t davor,......
3. Lied eines Armen Ich bin so gar ein armer Mann Und gehe ganz allein. Ich möchte wohl nur einmal noch Recht frohen Mutes......
4. Und war es auch ein großer Schmerz Und war es auch ein großer Schmerz, Und wär’s vielleicht gar eine Sünde, Wenn es noch einmal vor dir stünde,......
5. Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu......
6. Ihr kennt die Sitte wohl der Schotten Ihr kennt die Sitte wohl der Schotten: – Galt es ein rasch Zusammenrotten, Aufglühte dann der Feuerbrand. Gelöscht in Blut......
7. Spiel Denkst, Freund, des wilden Knabenspiels du noch, Das wir getrieben einst am Bergesjoch, Wann unser freud’ger Wandertag verglomm Und höher......
8. Und noch einmal der Zopf Und noch einmal der Zopf! – Jenseits sogar der Meere Hat er gewütet einst im Indo-Britenheere, Hat baumelnd er geführt......
9. Deutsche Sommernacht Wenn die Pfirsichpopos Sich im Sekt überschlagen. Und der Teufel legt los, Uns mit Mücken zu plagen. Und wir füllen......
10. Das Volk an die Fürsten Einmal schon verhalf ich euch zum Siege, Denkt, o denkt an die Befreiungskriege! Und auch heut noch muss ich, wie......
11. Das Lied des Bettlers (1.) Ich gehe immer von Tor zu Tor, Verregnet und verbrannt; Auf einmal leg ich mein rechtes Ohr In meine......
12. Zorn 1810 Seh ich im verfallnen, dunkeln Haus die alten Waffen hangen, Zornig aus dem Roste funkeln, Wenn der Morgen aufgegangen,......
13. Ärgerliches Mädchen Es ist schon spät. Ich muß verdienen. Aber die gehn heute alle vorbei mit blasierten Mienen. Nicht einen Glücksgroschen wolln......
14. An die Zahmen 1841 Die ihr im Abendsäuseln schon Des Herren Spur gewahrt, Und denen er im Kräuseln schon Der See sich offenbart......
15. „Wär‘ ich im Bann von Mekkas Toren“ Wär‘ ich im Bann von Mekkas Toren, Wär‘ ich auf Yemens glühndem Sand, Wär‘ ich am Sinai geboren, Dann führt‘......
16. Doppelter Nutzen einer Frau Zweimal taugt eine Frau – für die mich Gott bewahre! – Einmal im Hochzeitbett, und einmal auf der Bahre....
17. Der Winzer Es hat die Nacht geregnet, Es zog noch grau ins Tal, Und ruhten still gesegnet Die Felder überall; Von Lüften......
18. Ingrimm Eine wilde Fratze Muß ich schneiden, Denn dies Leben Macht mir keinen Spaß. Oh, ich möchte nur Ein altes Rabenaas......
19. Mein Riechtwieich Gutes Bettchen du! Ich gehe jetzt in dich. Gute Nacht! Wünsche angenehme Ruh. – Und auf einmal ist’s wieder früh,......
20. War einmal ein Schwefelholz War einmal ein Schwefelholz, Das sich mit erhabnem Stolz Einen Anarchisten nannte Und ein ganzes Haus verbrannte. Dieses war schon......
21. Zwei Brüdern ins Album 1 Kastor und Pollux heißen ein Paar Ammoniten (der Vater Kann sie dir zeigen im Schrank); füglich vergleich ich sie......
22. Mit vierzig Jahren Mit vierzig Jahren ist der Berg erstiegen, Wir stehen still und schaun zurück; Dort sehen wir der Kindheit stilles liegen......
23. Zimmerspruch Das neue Haus ist aufgericht’t, Gedeckt, gemauert ist es nicht, Noch können Regen und Sonnenschein Von oben und überall herein:......
24. Ein Abschied Ich sah nach jedem Giebeldach, Mir war’s, als riefen sie mir nach: Fahr wohl, Gesell, fahr wohl! Und mit dem......
25. Der traurige Jäger Zur ew’gen Ruh sie sangen Die schöne Müllerin, Die Sterbeglocken klangen Noch übern Waldgrund hin. Da steht ein Fels so......
26. An die Masse Ich halte zu euch, aber liebe euch nicht, Weil ihr das niemals versteht. Und ich liebe – ich liebe –......
27. Harfenspieler Wer sich der Einsamkeit ergibt, Ach, der ist bald allein; Ein jeder lebt, ein jeder liebt Und läßt ihn seiner......
28. Der Lattenzaun Es war einmal ein Lattenzaun, Mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, Stand eines Abends plötzlich da – Und......
29. Die treuen Brüder Es sind zwei treue Brüder, Die zieh’n in den Streit hinaus, Noch reden sie hin und wieder, Da schmettert’s den......
30. Ein Epilog Ich hab es mir zum Trost ersonnen In dieser Zeit der schweren Not, In dieser Blütezeit der Schufte, In dieser......