Gedichte „Die letzten Zehn“

Was heulst du wie die römische Sibylle
In unsre altarkadische Idylle
Dein dreimal disharmonisches: „Mehr Licht!“?
Schon immer war das Wappenthier der Dichter
Ein Bandwurm und ein Nürenberger Trichter,
Die Garde stirbt, doch sie ergiebt sich nicht!

Wenn du durchaus nur säen willst, dann säe!
Wir gönnen dir von Herzen deine Mühn.
Doch wer wird krächzen wie die Nebelkrähe,
So lange lenzroth noch die Rosen blühn?

Wir rühren wacker unsern alten Kleister
Im himmelblauen Regenbogenton,
Sagt doch der Jupiter von Weimar schon:
In der Beschränktheit zeigt sich erst der Meister!


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (1 votes, average: 5,00 out of 5)

Gedichte „Die letzten Zehn“ - Holz