Die Neune, die zu ewgen Tänzen
Sich schwesterlich die Stirne kränzen,
Sie sollen, heißt’s, im Dämmerscheine
Der dichterischen Wunderhaine
Gar manches Mal dir gern begegnen
Und dich mit ihren Gaben segnen;
Nur daß du, was sie dir vertrauten,
Mit keiner Silbe läßt verlauten.
– Ob etwa sie, wie sie wohl pflegen,
Dir dieses Schweigen auferlegen?
Ich weiß, ein solcher Schatz, verschlossen,
Wird doppelt wonnig erst genossen,
Unendlich scheint er sich zu füllen,
Indem wir ihn der Welt verhüllen.
Drum, was die Freunde sagen möchten,
Es ziemt sich kaum mit dir zu rechten;
Wünscht mancher doch ein gleiches Glück
Unmutig oft sich selbst zurück!
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Eine Pflicht Schönheit, wo ich dich erblicke, Huldige ich deinem Licht, Und wie ich mich selbst erquicke, So erfüll‘ ich eine Pflicht.......
- An Frau Pauline v. Phull-Rieppur auf Ober-Mönsheim Nacht für Nacht, mit dem Zwölf-Uhr-Schlag, auf gespenstigem Rosse, War der geharnischte Mann sonst vor dem Schlosse zu sehn; Grollend......
- Der Du von dem Himmel bist Der Du von dem Himmel bist, Alles Leiden endlich stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest: Ach......
- Wandrers Nachtlied Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest,......
- Die liebe Farbe In Grün will ich mich kleiden, In grüne Thränenweiden, Mein Schatz hat ’s Grün so gern. Will suchen einen Zypressenhain,......
- Die Soldatenbraut Ach, wenn’s nur der König auch wüßt, Wie wacker mein Schätzelein ist! Für den König, da ließ‘ er sein Blut,......
- Auf ein schlummerndes Kind Wenn ich, o Kindlein, vor dir stehe, Wenn ich im Traum dich lächeln sehe, Wenn du erglühst so wunderbar, Da......
- Früher, da ich unerfahren Früher, da ich unerfahren Und bescheidner war als heute, Hatten meine höchste Achtung Andre Leute. Später traf ich auf der......
- Das quiekende Ei Und wärmer wird’s im Frühlingswald. Die alte Sonne scheint nicht kalt, Sie scheint wie tausend Öfen. Im Wasser lag das......
- Frühlingsklage Ach, was frommt das Wehen, Sprossen, In der schönen Frühlingszeit: Ist des Liedes Born verschlossen Und der Seele Freudigkeit, Die......
- Hephata Ach! sprich es auch zu mir / dein kräfftigs thu dich auff / Ach! sprich es auch zu mir. Denn......
- Die Verschmähte Du liebst mich nicht! Wie sollt‘ ich länger leben! Die Hoffnung, endlich in dein Herz zu dringen, Erhielt mich, doch......
- Von Perlen baut sich eine Brücke Von Perlen baut sich eine Brücke Hoch über einen grauen See, Sie baut sich auf im Augenblicke, Und schwindelnd steigt......
- Am Walde Am Waldsaum kann ich lange Nachmittage, Dem Kuckuck horchend, in dem Grase liegen; Er scheint das Tal gemächlich einzuwiegen Im......
- An einem Wintermorgen, vor Sonnenaufgang O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe! Welch neue Welt bewegest du in mir? Was ist’s, daß ich auf einmal nun......
- Der Papagei Palma Kunkels Papagei Spekuliert nicht auf Applaus: Niemals, was auch immer sei, Spricht er seine Wörter aus. Deren Zahl ist......
- Mein hertze schmeltzt in einer stummen glut Mein hertze schmeltzt in einer stummen glut / Kein funcke soll aus meinen adern steigen / Dem rauche selbst verbeut......
- Die Schärpe Mein Schatz, das ist ein kluges Kind, Die spricht: „Willst du nicht fechten: Wir zwei geschiedne Leute sind; Erschlagen dich......
- Grabschrift Als Knabe verschlossen und trutzig, Als Jüngling anmaßlich und stutzig, Als Mann zu Taten willig, Als Greis leichtsinnig und grillig!......
- Die Schatzgräber Ein Winzer, der am Tode lag, Rief seine Kinder an und sprach: „In unserm Weinberg liegt ein Schatz, Grabt nur......
- Geheimnis Wir seufzen nicht, das Aug‘ ist trocken, Wir lächeln oft, wir lachen gar! In keinem Blick, in keiner Miene, Wird......
- Trippel Trippel trap, trap, trap Trippel Trippel trap, trap, trap Heut schließ‘ ich die Tür‘ nicht ab Wenn ich dich erst bei mir hab‘ Küss‘......
- Auf einen Bettler Bettler, dich rufe ich um und gebe dir doppelt, du hast mir, Eh‘ du das Geld noch beseh’n, das du......
- Anno 1839 Oh, Deutschland, meine ferne Liebe, Gedenk ich deiner, wein ich fast! Das muntre Frankreich scheint mir trabe, Das leichte Volk......
- Die Jungfrau Hier ruht die Jungfrau Emma Puck aus Hinterstallupeinen, Eine Mutter hatte sie eine, einen Vater hatte sie keinen. In Unschuld......
- Der Esel, der Rabe und der Hirt Auf einer Wiese weidete ein Esel, der sich den Rücken wund geschunden hatte. Dies sah ein Rabe, flog auf den......
- Urworte. Orphisch DAIMON, Dämon Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald......
- Bangnis Im welken Walde ist ein Vogelruf, Der sinnlos scheint in diesem welken Walde. Und dennoch ruht der runde Vogelruf In......
- Der Purzelbaum Ein Purzelbaum trat vor mich hin Und sagt: „Du nur siehst mich Und weißt, was für ein Baum ich bin:......
- Der Dichter und Johnson Dichter Ich dichte nun, mein Herr, Seit zwanzig Wochen täglich Zwei Strophen ohne R. Das ist unendlich schwer....