Es war ein König in Thule
Gar treu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
Einen goldnen Becher gab.
Es ging ihm nichts darüber,
Er leert‘ ihn jeden Schmaus;
Die Augen gingen ihm über,
Sooft er trank daraus.
Und als er kam zu sterben,
Zählt‘ er seine Städt im Reich,
Gönnt‘ alles seinem Erben,
Den Becher nicht zugleich.
Er saß beim Königsmahle,
Die Ritter um ihn her,
Auf hohem Vätersaale,
Dort auf dem Schloß am Meer.
Dort stand der alte Zecher,
Trank letzte Lebensglut,
Und warf den heil’gen Becher
Hinunter in die Flut.
Er sah ihn stürzen, trinken
Und sinken tief ins Meer.
Die Augen täten ihm sinken;
Trank nie einen Tropfen mehr.
(2 votes, average: 4,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Der König auf dem Turme Da liegen sie alle, die grauen Höhn, Die dunkeln Täler in milder Ruh; Der Schlummer waltet, die Lüfte wehn Keinen......
- König Karls Meerfahrt Der König Karl fuhr über Meer Mit seinen zwölf Genossen, Zum heil’gen Lande steuert‘ er Und ward vom Sturm verstoßen.......
- König Ludwig an den König von Preußen Stammverwandter Hohenzoller, Sei dem Wittelsbach kein Groller; Zürne nicht ob Lola Montez, Selber habend nie gekonnt es....
- Der blinde König Was steht der nord’schen Fechter Schar Hoch auf des Meeres Bord? Was will in seinem grauen Haar Der blinde König......
- Die Könige und der König Die auf der Erde Thronen mit Schwert und Zepter stehn, Sie winken: fort von dannen! sobald sie uns ersehn. Sie......
- Der junge König und die Schäferin 1. In dieser Maienwonne, Hier auf dem grünen Plan, Hier unter der goldnen Sonne, Was heb ich zu singen an?......
- An den König von Preußen Einst hat ein beßrer Mann gewagt, Mit seinem Lied vor dich zu treten; Du kennst ihn, der so unverzagt Die......
- An König Ludwig 1825 Vom Sarg des Vaters richtet das Volk sich auf, Zu dir sich auf, mit Trauer und Stolz zugleich: Vertraun......
- Der tapfere König von Preußen 1813 Der König von Preußen zieht reisig aus Mit dreimalhunderttausend Mann. Sie sehen so lustig und freudig aus, Daß er......
- König David Lächelnd scheidet der Despot, Denn er weiß, nach seinem Tod Wechselt Willkür nur die Hände, Und die Knechtschaft hat kein......
- Lobgesänge auf König Ludwig I Das ist Herr Ludwig von Bayerland, Desgleichen gibt es wenig; Das Volk der Bavaren verehrt in ihm Den angestammelten......
- Erfüllung Meine Sporen frechzen deine Spitzen! Bläulich kichern die Äderchen fort In Sicherheit höhnisch Im Schimmrigen Weich Bebige Hügel wiegen Verlangen......
- König Harald Harfagar Der König Harald Harfagar Sitzt unten in Meeresgründen Bei seiner schönen Wasserfee; Die Jahre kommen und schwinden. Von Nixenzauber gebannt......
- An einen friedlichen König Gereimt Soll nicht die dichterische Leier tönen Dem König der den Frieden liebt An Kriegesschall nicht kann sein mildes Ohr......
- Die Beiden Sie trug den Becher in der Hand – Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -, So leicht und sicher......
- König Etzels Schwert Der Kaiser spricht zu Ritter Hug: „Du hast für mich dein Schwert verspellt, Des Eisens ist bei mir genug, Geh,......
- Gesang der Jungen bei der Amnestierung der Alten 1841 Wie Wogendonner vom fernen Meer, Wie Wetter und Sturm im Lenze, So brauset der......
- König Langohr I Bei der Königswahl, wie sich versteht, Hatten die Esel die Majorität, Und es wurde ein Esel zum König gewählt. Doch......
- Auch dies gehört dem König Ich wußt‘, ein König ist ein irrer Stern, Und nur der Zufall regelt ihm die Bahnen – Doch warnt‘ ich......
- Wellentanzlied Ich warf eine Rose ins Meer, Eine blühende Rose ins grüne Meer. Und weil die Sonne schien, Sonne schien, Sprang......
- Der König bei der Krönung Dir angetrauet am Altare, O Vaterland, wie bin ich dein! Laß für das Rechte mich und Wahre Nun Priester oder......
- König Richard Wohl durch der Wälder einödige Pracht Jagt ungestüm ein Reiter; Er bläst ins Horn, er singt und lacht Gar seelenvergnügt......
- König Odo Aus dem Kloster hallen Glocken, Tausend Lichter funkeln helle, Die den Zug der Beter locken Nach der hohen Kirchenschwelle. König......
- Der aussätzige König Da trat auf seiner Stirn der Aussatz aus Und stand auf einmal unter seiner Krone Als wär er König über......
- Der König Der König ist sechzehn Jahre alt. Sechzehn Jahre und schon der Staat. Er schaut, wie aus einem Hinterhalt, Vorbei an......
- Der König von Münster Der König war geschoren; Nun ging ihm die Krone zu weit Und bog ein wenig die Ohren, In die von......
- Das garstige Gesicht Wenn einen würdigen Biedermann, Pastorn oder Ratsherrn lobesan, Die Wittib läßt in Kupfer stechen Und drunter ein Verslein radebrechen, Da......
- Der Becher Einen wohlgeschnitzten vollen Becher Hielt ich drückend in den beiden Händen, Sog begierig süßen Wein vom Rande, Gram und Sorg......
- Der grüne König Wir, Johann, Amadeus Adelgreif, Fürst von Saprunt und beiderlei Smeraldis, Erzkaiser über allen Unterschleif Und Obersäckelmeister vom Schmalkaldis Erheben unsern......
- König Salomo Als König Salomo beim Tempelbau Mit den Dämonen stritt, die ihn umsaßen, Ließ er in Mitternächten dumpf und grau Die......