Wer wollte sich mit Grillen plagen,
So lang uns Lenz und Jugend blühn;
Wer wollt‘, in seinen Blüthentagen,
An finstrer Schwermuth Altar knien!
Die Freude winkt auf allen Wegen,
Die durch dieß Pilgerleben gehn;
Sie bringt uns selbst den Kranz entgegen,
Wenn wir am Scheidewege stehn.
Noch rinnt und rauscht die Wiesenquelle,
Noch ist die Laube kühl und grün;
Noch scheint der liebe Mond so helle,
Wie er durch Adams Bäume schien.
Noch macht der Saft der Purpurtraube
Des Menschen krankes Herz gesund;
Noch schmecket, in der Abendlaube,
Der Kuß auf einen rothen Mund.
Noch tönt der Busch voll Nachtigallen
Dem Jüngling süße Fühlung zu;
Noch strömt, wenn ihre Lieder schallen,
Selbst in zerrißne Seelen Ruh.
O wunderschön ist Gottes Erde,
Und werth darauf vergnügt zu seyn;
Drum will ich, bis ich Asche werde,
Mich dieser schönen Erde freun!





Ähnliche Gedichte
- Freude 1797 Freundlich leuchten die Sonne, Mond und Sterne, Freundlich schimmert das Blumenkleid der Erde, Mächtig brauset das Meer mit seinen......
- Aufmunterung Schön ist’s, Großes zu tun und Unsterbliches. Fühl es, o Jüngling! Früh von der Stirn mühvoll rinne der männliche Schweiß!......
- An die Freude Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, Was der Mode Schwert......
- Gretchens Freude Was soll doch dies Trommeten sein? Was deutet dies Geschrei? Will treten an das Fensterlein, Ich ahne, was es sei.......
- Ein bißchen Freude Wie heilt sich ein verlassen Herz, Der dunkeln Schwermut Beute? Mit Becher-Rundgeläute? Mit bitterm Spott? Mit frevlem Scherz? Nein, mit......
- Meeresleuchten Aus des Meeres dunklen Tiefen Stieg die Venus still empor, Als die Nachtigallen riefen In dem Hain, den sie erkor.......
- Der Gott der Jugend Gehn dir im Dämmerlichte, Wenn in der Sommernacht Für selige Gesichte Dein liebend Auge wacht, Noch oft der Freunde Manen......
- Die Esel und die Nachtigallen Es gibt der Esel, welche wollen, Daß Nachtigallen hin und her Des Müllers Säcke tragen sollen. Ob recht, fällt mir......
- Rosenkranzlieder An die Schwester Wo du gehst wird Herbst und Abend, Blaues Wild, das unter Bäumen tönt, Einsamer Weiher am Abend.......
- Bettlers Klage Bin einsam, schwach und alt, Mich hüllen Lumpen ein, Wie bläst der Wind so kalt, Geht mir durch Mark und......
- Der May Der junge May erscheint, und streuet Gold, Und Azur in die Lüfte, Das Thal, besät mit Frühlingsblumen, zollt Den Zephyrn......
- Durcheinander Spatzen schrein und Nachtigallen, Nelke glüht und Distel sticht, Rose schön durch Nesseln bricht, Besser noch hat mir gefallen Liebchens......
- Der Herbst des Einsamen Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle, Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen. Ein reines Blau tritt aus verfallener......
- In der Fremde Ich hör die Bächlein rauschen Im Walde her und hin, Im Walde in dem Rauschen Ich weiß nicht, wo ich......
- Dem Unendlichen Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! wie sinkt es, Wenns auf sich herunterschaut! Elend schauts wehklagend......
- Die tragische Kunst Wohl soll die Kunst euch stets erfreu’n, Selbst durch das blut’ge Trauerspiel, Nur müßt ihr nicht das Mittel scheu’n, Durch......
- Der gefesselte Strom Was schläfst und träumst du, Jüngling, gehüllt in dich, Und säumst am kalten Ufer, Geduldiger, Und achtest nicht des Ursprungs,......
- Am Weiher Ein milder Wintertag An jenes Waldes Enden, Wo still der Weiher liegt Und längs den Fichtenwänden Sich lind Gemurmel wiegt:......
- Doppelheimweh Zwiefaches Heimweh hält das Herz befangen, Wenn wir am Rand des steilen Abgrunds stehn Und in die Grabesnacht hinuntersehn, Mit......
- Ein zärtlich jugendlicher Kummer Ein zärtlich jugendlicher Kummer Führt mich ins öde Feld; es liegt In einem stillen Morgenschlummer Die Mutter Erde. Rauschend wiegt......
- Klagen einer Nonne Der Flora junge Rosenhand Bestreuet jetzt die Flur Mit Kränzen, und ein bunt Gewand Umhüllet die Natur. Nur nicht für......
- Der Tod Ach, es ist so dunkel in des Todes Kammer, Tönt so traurig, wenn er sich bewegt Und nun aufhebt seinen......
- Den Franzosenfressern O Land der blauäugigen Menschen! ………………………………………………… Der Rhein bot dir Gold, Bernstein das baltische Meer! Musik ist dein Odem, Deine......
- Das Landleben Flumina amem silvasque inglorius. Schön ist die Flur, mit Perlen überhangen, Worin das Bild der Sonne strahlt, Schön ist das......
- An die Jünglinge Trinkt des Weines dunkle Kraft, Die euch durch die Seele fließt Und zu heil’ger Rechenschaft Sie im Innersten erschließt! Blickt......
- Hälfte des Lebens Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von......
- Frühlingsnacht Übern Garten durch die Lüfte Hört ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt’s schon an zu blühn. Jauchzen möcht......
- An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells.......
- Germanien Nicht sie, die Seligen, die erschienen sind, Die Götterbilder in dem alten Lande, Sie darf ich ja nicht rufen mehr,......
- Der Mutter Erde Gesang der Brüder Ottmar Hom Tello Ottmar Statt offner Gemeine sing ich Gesang. So spielt, von erfreulichen Händen Wie zum......
- An die Nymphe des Regenborns Neig‘ aus deines Vaters Halle, Felsentochter, mir dein Ohr! Hell im Schimmer der Krystalle, Hell im Silberschleier, walle, Keine Nymphe,......
- Maygesang Röther färbt sich der Himmel! Eine goldene Wolke Thaut den May und die Liebe Auf die wartende Flur herab! Sein......
- Die wandelnde Glocke Es war ein Kind, das wollte nie Zur Kirche sich bequemen, Und sonntags fand es stets ein Wie, Den Weg......
- Tango Tango tönt durch Nacht und Flieder. Ist’s im Kurhaus die Kapelle? Doch es springt mir in die Glieder, Und ich......
- Heimatklang Als sie vom Paradiese ward gezwungen, Kam jeder Seele eine Melodie Zum Lebewohl süß schmerzlich nachgeklungen, Darauf umschloß die Erdenhülle......
- Das himmlische Licht Kamerad, Sie sitzen in Ihrem Zimmer allein, unter Menschen schweigen Sie still. Aber ich weiß meine stummen Kameraden hunderttausend auf......
- Geburtslied Weh dir, daß du gebohren bist! Das grosse Narrenhaus, die Welt, Erwartet dich zu deiner Quaal. Nicht Wissenschaft, nicht Tugend......
- Der Pavillon Aber selbst noch durch die Flügeltüren Mit dem grünen regentrüben Glas Ist ein Spiegeln lächelnder Allüren Und ein Glanz von......
- Frühlingsruhe O legt mich nicht ins dunkle Grab, Nicht unter die grüne Erd hinab! Soll ich begraben sein, Lieg ich ins......
- An den Frühling Wangen sah ich verblühn, und die Kraft der Arme veralten Du mein Herz! noch alterst du nicht; wie Luna den......