Der Eichenwald im Winde rauscht,
Im Schatten still der Räuber lauscht,
Ob nicht ein Wagen auf der Bahn
Fern rollt heran.
Der Räuber ist ein Schweinehirt,
Die Herde grunzend wühlt und irrt
Im Wald herum, der Räuber steht
Am Baum und späht.
Er hält den Stock mit scharfem Beil
In brauner Faust, den Todeskeil;
Worauf der Hirt im Wurfe schnellt
Sein Beil, das fällt.
Wählt aus der Herd er sich ein Stück,
So fliegt die Hacke ins Genick,
Und lautlos sinkt der Eichelmast
Entseelter Gast.
Und ists ein Mensch mit Geld und Gut,
So meint der Hirt: es ist sein Blut
Nicht anders, auch nur rot und warm,
Und ich bin arm.
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