Gedichte Das Weiblein mit der Kunkel

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1. Muhme Kunkel Palma Kunkel ist mit Palm verwandt, Doch im übrigen sonst nicht bekannt. Und sie wünscht auch nicht bekannt zu sein,......
2. Nachts Ich wandre durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der dunklen Wolkenhülle, Und hin......
3. Mond überm Schwarzwald Goldne Sichel des Monds! Dich schwingt der ewige Schnitter Und mäht Halme und Herzen. Siehe, ich wandre auf steinichter Höhe......
4. Wort-Kunst Palma Kunkel spricht auch. O gewiß. Freilich nicht wie Volk der Finsternis. Nicht von Worten kollernd wie ein Bronnen, Niemals......
5. Bundeslied der Galgenbrüder O schauerliche Lebenswirrn, Wir hängen hier am roten Zwirn! Die Unke unkt, die Spinne spinnt, Und schiefe Scheitel kämmt der......
6. Berliner Weihnacht 1918 Am Kurfürstendamm da hocken zusamm Die Leute von heute mit grossem Tamtam. Brillanten mit Tanten, ein Frack mit was drin,......
7. An die Wehmut 1813 Du, die im Sternenschleier Der Nächte wandeln geht, Wo Traum und Ahnung freier Um fromme Seelen weht, Wo sich......
8. Entlang Geschnitten sind Korn und Traube, Der Weiler in Herbst und Ruh. Hammer und Amboß klingt immerzu, Lachen in purpurner Laube.......
9. Die Steppe Standest du je am Strande, Wenn Tag und Nacht sich gleichen, Und sahst aus Lehm und Sande Die Regenrinnen schleichen......
10. Im Herbst Niedrig schleicht blaß hin die entnervte Sonne, Herbstlich goldgelb färbt sich das Laub, es trauert Rings das Feld schon nackt......
11. Im Tierkostüm Palmström liebt es, Tiere nachzuahmen, Und erzieht zwei junge Schneider Lediglich auf Tierkostüme. So z. B. hockt er gern als......
12. Der Schnapphans I Ich bin ein armer Kauz Und hab nicht Haus noch Stall. Der Wald, der ist mein Haus, Die Luft......
13. Vogellied Mit einem leeren Vogelnest, welches dem Distelfinken meiner Schwester zum Scherz in den Käfig gelegt wurde Es ist zwar sonsten......
14. Die tiefe Richtung Endlich ist der große Tag gekommen, Schon ist das Vergangne schrecklich nah, Doch die Zukunft ist bereits verschwommen; Auch die......
15. Nach Norden Palmström ist nervös geworden; Darum schläft er jetzt nach Norden. Denn nach Osten, Westen, Süden Schlafen, heißt das Herz ermüden.......
16. Die Freiheit der Presse Wäre der Presse Freiheit ein Gut nur der einzelnen Völker, So verschmerzt‘ ich’s wohl noch, würde sie einem verkürzt. Aber......
17. Gutenachtliedchen Leise, Peterle, leise, Der Mond geht auf die Reise, Er hat sein weißes Pferd gezäumt, Das geht so still, als......
18. Sonja Abend kehrt in alten Garten; Sonjas Leben, blaue Stille. Wilder Vögel Wanderfahrten; Kahler Baum in Herbst und Stille. Sonnenblume, sanftgeneigte......
19. Die Weltmüden Denkendere Zeiten, zerdachtere Zeiten Als unser Heut und Gestern ist Ohne Weiber, schlecht genährt Und ihren Nabel beschauend — des......
20. An meinen Bruder 1815 Was Großes sich begeben, Der Kön’ge Herrlichkeit, Du sahst’s mit freud’gem Beben, Dir war’s vergönnt, zu leben In dieser......
21. An die Menschengesichter Ich habe was Liebes, das hab‘ ich zu lieb; Was kann ich, was kann ich dafür? D’rum sind mir die......
22. Abendständchen Hör, es klagt die Flöte wieder, Und die kühlen Brunnen rauschen! Golden weh’n die Töne nieder, Stille, stille, laß uns......
23. Still schleicht der Strom Still schleicht der Strom In gleicher Schnelle, Keine Welle Krönt weiß die Flut. Steil ragt die schwarze Gurgelnde Tiefe. Da......
24. An die kalten Vernünftler Ich hab‘ was Liebes, das hab‘ ich zu lieb; Was kann ich, was kann ich dafür? Drum sind mir die......
25. Frau Agnes und ihre Nonnen Ein Klosterhof, ein Lenzestag! Ein schwarzer Lindenschatten, Wo der gekrönte Habsburg lag Erstochen auf den Matten. Frau Agnes, die gestrenge......
26. Bürgerliches Weihnachtsidyll Was bringt der Weihnachtsmann Emilien? Ein Strauß von Rosmarin und Lilien. Sie geht so fleißig auf den Strich. O Tochter......
27. Der Gesang der Parze In der Wiege schlummert ein schönes Römerkind, Die graue Parze sitzt daneben und spinnt. Sie schweigt und spinnt. Doch ist......
28. Die Könige und der König Die auf der Erde Thronen mit Schwert und Zepter stehn, Sie winken: fort von dannen! sobald sie uns ersehn. Sie......
29. Urbanität Nicht mehr länger beschützt der geflügelte Löwe Venedig, Auch Sankt Markus entwich samt dem geweihten Panier. Aber es blieb doch......
30. Dem 31. Oktober 1817 Dreihundert Jahre hat sich schon Der Protestant erwiesen, Daß ihn von Papst – und Türkenthron Befehle baß verdrießen. Was auch......