Mehr böse noch als bös‘ hab‘ ich bißher gelebet;
Bey kalter Gottesfurcht mich brennend angestellt.
Den Himmel offt geteuscht; mehr mein Freund und der Welt /
Bin selten über mich und Wolcken an geschwebet;
Der schnöden Eitelkeit der Erden angeklebet.
Ich habe das gethan / das mir selbst nicht gefällt /
Ein Schüldner alles deß / das Mosis Rechnung hält /
Der ich mit Eyfer auch hab‘ offte wiederstrebet.
Ich muß / will ich schon nicht / bekennen wieder mich.
Mein Urtheil / meine Straff‘ und Todes-Art sprech‘ ich.
Ich hab‘ es so und so und ärger noch getrieben.
Und was erzähl‘ ich viel die ungezählte Zahl
Von meinen Schulden her? GOtt liest sie allzumahl
Von meiner Stirnen ab / an der sie sind geschrieben.





Ähnliche Gedichte
- Soll Solimene meine glut Soll Solimene meine glut / Die mir versehret marck und blut / Gantz ohne deine rettung brennen? Du äscherst meine......
- An Kandien Daß es Ihm unmöglich sey / Ihr zu theilezu werden. Wie bitter mir es wird / wie hart ich bin......
- Lied des Gefangenen Als meine Großmutter die Liese behext, Da wollten die Leut‘ sie verbrennen. Schon hatte der Amtmann viel Dinte verkleckst, Doch......
- Ich habe ja ein Kind Ich habe ja ein Kind, Nun kann ich nicht mehr sterben, Wenn meine Augen tot und blind, Dann hab‘ ich......
- Aurora schlummre noch an deines Liebsten Brust Aurora schlummre noch an deines Liebsten Brust / Es ist der tieffer Nacht kein Morgen noch bewust. Diana führt die......
- In Krankheit Ich hab in guten Stunden Des Lebens Glück empfunden; Und Freuden ohne Zahl: So will ich denn gelassen Mich auch......
- O Göttin / der ich voller pflicht O Göttin / der ich voller pflicht Mein erstes opffer angericht / Verachte nicht die letzten Flammen / Und dencke......
- Nach deß vj. Psalmens Weise In allen meinen Thaten Laß ich den Höchsten rahten / Der alles kan und hat / Er muß zu allen......
- Nach dem ersten Abend bei Franconi in Paris Jammer, du rührst mich nicht mehr! Denn daß es dem feurigen Proteus In des Odysseus Arm, der ihn nicht einmal......
- Marasmus Nicht einmal ein Gedicht gelingt mir mehr, Geschweige denn ein Mensch. Mein Hirn ist leer, Und meine Eingeweide sind so......
- Wie klinget die Welle! Wie klinget die Welle! Wie wehet ein Wind! O selige Schwelle! Wo wir geboren sind. Du himmlische Bläue! Du irdisches......
- Sonnet XXII Auß dem Italienischen der edelen Poetin Veronica Gambara; wie auch nechstfolgende sechse. Sie redet die Augen jhres Buhlen an /......
- An meinen Erlöser Erhöre meine Noth / du aller Noth Erhörer / Hilff Helffer aller Welt / hilff mir auch / der ich......
- Das Lied der Witwe (5.) Am Anfang war mir das Leben gut. Es hielt mich warm, es machte mir Mut Daß es das allen......
- An Melinden Ich rede nur mit steinen. Dein stoltzes ohre hört mich nicht / Und deiner augen feurig licht Will mir nur......
- Die Sonne sinkt 1. Nicht lange durstest du noch, verbranntes Herz! Verheissung ist in der Luft, Aus unbekannten Mündern bläst mich’s an –......
- Trautel Mein Trautel hält mich für und für In festen Liebesbanden; Bin immer um und neben ihr; Sie läßt mich nicht......
- Ihr bleichen buhler schwartzer zeit Ihr bleichen buhler schwartzer zeit / Die ihr die nächte zieret / Und flammen voller lieblichkeit Durch trübe wolcken führet......
- Sonnet XXXII AV weh! ich bin in tausend tausend Schmertzen Vnd tausend noch! die Seufftzer sind vmbsunst Herauff geholt; kein Anschlag /......
- Frühlingsanfang auf der Bank vorm Anhalter Bahnhof Vierter Klasse wär‘ es noch mehr billig. Aber da käme ich später an. Und dann ist die Stellung vielleicht schon......
- Widmung Du meine Seele, du mein Herz, Du meine Wonn‘, o du mein Schmerz, Du meine Welt, in der ich lebe,......
- Todesgefühl Wie Sterbenden zumut, wer mag es sagen? Doch wunderbar ergriff mich’s diese Nacht; Die Glieder schienen schon in Todes Macht,......
- Der Lesende Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, Mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde draußen hörte ich nichts......
- Loreley Zu Bacharach am Rheine Wohnt eine Zauberin, Sie war so schön und feine Und riß viel Herzen hin. Und brachte......
- Die Linde Warst so schön, breitwipflichter Baum, Als dir schwollen die Knospen, Als du Blüthendüfte verhauchtest; Warst so schön! Dich umsummt‘ im......
- Die Genesung Genesung, Tochter der Schöpfung auch, Aber auch du der Unsterblichkeit nicht geboren, Dich hat mir der Herr des Lebens und......
- Als etliche seiner Freunde von ihm zogen Du öder Heyn! Du wilde Wüsteney! Sagt her / kans seyn / Sagt her / wo sind sie drey‘? Und......
- Die Stunde schlug Die Stunde schlug, und deine Hand Liegt zitternd in der meinen, An meine Lippen streiften schon Mit scheuem Druck die......
- Gelassenheit Was ist’s, daß ich mich quäle? Harr Seiner, meine Seele, Harr und sei unverzagt! Du weißt nicht, was dir nützet:......
- Um die Harfe sind Kränze geschlungen Um die Harfe sind Kränze geschlungen, Schwebte Lieb‘ in der Saiten Klang: Oft wohl hab‘ ich mir einsam gesungen, Und......
- Vom treuen Walther Der treue Walther ritt vorbei An Unsrer Frau Kapelle. Da kniete gar in tiefer Reu Ein Mägdlein an der Schwelle.......
- Der Mainotte Nie, nie hat ein Sklavenjoch meinen starken Hals gebogen, Nie hab‘ ich an meinem Arm eine Kettenlast gewogen. Frei, wie......
- An Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg Daimonie Fritz, Fritz! Bei den Unsterblichen, die hold Auch meinem Leben sind! – Sie zeugen mir! – Sieh, angesichts der......
- Zur Zeit seiner Verstossung Ein Kauffmann / der sein Gut nur einem Schiffe traut / Ist hochgefährlich dran / in dem es bald kan......
- Ahnung Oben, wo die Sterne glühen, Müssen uns die Freuden blühen, Die uns unten sind versagt; In des Todes kalten Armen......
- Nadowessische Totenklage Seht! da sitzt er auf der Matte, Aufrecht sitzt er da, Mit dem Anstand, den er hatte, Als er’s Licht......
- Vor dem ersten Aderlaß, am Tage vor dem Abendmahl Was ich tue, was ich denke, Alles, was mit mir geschieht, Herr nach deinem Auge lenke Das auf meine Wege......
- Ein Geburtstag auf der Reise Wie wird mir so beklommen, Obgleich ich ruhig schlief! Wär‘ heut‘ der Tag gekommen, Der mich in’s Leben rief? Ja,......
- Sehnsucht nach Liebe Süße Kehle des Hains, welche mir sonst, im May, Ganz den Himmel ins Herz flötete, Nachtigall, Warum flötet dein Lied......
- Regen 1. Der Regen rinnt schon tausend Jahr, Die Häuser sind voll Wasserspinnen, Seekrebse nisten mir im Haar Und Austern auf......