Gedichte An Kandien

Daß es Ihm unmöglich sey / Ihr zu theilezu werden.

Wie bitter mir es wird / wie hart ich bin verletzet /
Daß / weisse Kandie / ich dich verlassen muß /
Ach / das ist viel zu schweer / als daß dir der Verdruß /
In diesem kurtzen Brieff kan werden auffgesetzet.
Mein Mund ist von der Zeit mit Thränen noch genetzet /
Als ich zu dir sprach: Schatz / das ist der letzte Gruß.
Und du mein süßer Trost / mir gabest einen Kuß /
Der mich auch itzund noch betrübet und ergetzet.
Ach schöne straff mich nicht / und gieb mir keine schuld.
Du kennst mich ümm und an. Rath deiner Ungedult /
Ümm die ich krancker mich zu Tode noch betrübe.
Laß mich / dieweil ich muß. Schau / was mich von dir reisst.
Und sey mit dem vergnügt / in dem du warlich weist
Daß ich / O Schwester / dich mehr / als die Liebste / liebe.


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Gedichte An Kandien - Fleming