Gedichte An Amorn

Geh / Amor / fleug geschwind / und sags ihr eilend an;
Es ist ümm mich geschehn; Ich lieg in letzten Zügen.
Das Blut ist außgedorrt: Das heisse Marck versiegen.
Ich singe selbst mein Lied / ich Tode naher Schwan.
Geh / eile / sag es ihr / es ist ümm mich gethan.
Die Wichtigkeit der Pein ist über mich gestiegen:
Das müde Hertze klopfft / ich kan nicht Odem kriegen.
Es ist mir müglich nicht / daß ich mehr leben kan.
Iedoch / verzeuch noch hier / biß mein gewisser Todt
Dich fertigt bald von hier. Diß kanst du hoch bewehren.
Ich brenne liechter Loh / und schwimm‘ in meinen Zehren.
Erzehls ihr / was du siehst / von meiner Todesnoth.
Ich kan nicht todt-arm seyn. Verschonen mich die Flammen /
So schlagt diß Thränen Meer doch über mich zusammen.


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Gedichte An Amorn - Fleming