Der Freiheitskrieg

Weise Menschlichkeit hat den Verein zu Staaten erschaffen, Hat zum Leben das Leben gemacht! Wilde leben nicht; sie sind jetzt…


Die Wahl

Europa herrschet. Immer geschmeichelter Gebietest du der Herrscherin, Sinnlichkeit! Die Blumenkette, die du anlegst, Klirret nicht, aber umringelt fester, Als…


Der Lehrling der Griechen

Wen des Genius Blick, als er geboren ward, Mit einweihendem Lächeln sah, Wen, als Knaben, ihr einst Smintheus Anakreons Fabelhafte…


Ästhetiker

Bürdet ihr nicht Satzungen auf dem geweihten Dichter? erhebt zu Gesetz sie? und dem Künstler Ward doch selbst kein Gesetz…


Die frühen Gräber

Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk…


Wink

Der Grieche sang in lyrischem Ton Bürgergesetz. Verwandter sind die Gesetze der Kunst dem lyrischen Ton; So dürfen wir ja…


Die Vortrefflichkeit

Nun von ihr denn sogar gellt der zerplauderte Mund des entscheidenden Manns! Keiner schweigt ihn: und doch sieht er den…


An la Rochefoucaulds Schatten

Eins verjüngte mein Alter, durchrann, wie der tränkende Bach rinnt Durch die Wiese, mein Herz, machte den Heiteren froh, War…


Der Rheinwein

O Du, der Traube Sohn, der im Golde blinkt, Den Freund, sonst niemand, lad‘ in die Kühlung ein. Wir drei…


Die Stunden der Weihe

Euch Stunden, grüß ich, welche der Abendstern Still in der Dämmrung mir zur Erfindung bringt, O geht nicht, ohne mich…


An Gleim

Der verkennet den Scherz, hat von den Grazien Keine Miene belauscht, der es nicht fassen kann, Daß der Liebling der…


Die Genesung

Genesung, Tochter der Schöpfung auch, Aber auch du der Unsterblichkeit nicht geboren, Dich hat mir der Herr des Lebens und…


Kaiser Heinrich

Laß unsre Fürsten schlummern in weichem Stuhl, Vom Höfling rings umräuchert, und unberühmt, So jetzo, und im Marmorsarge Einst noch…


Der Eislauf

Vergraben ist in ewige Nacht Der Erfinder großer Name zu oft! Was ihr Geist grübelnd entdeckt, nutzen wir; Aber belohnt…


Die Frühlingsfeier

Nicht in den Ozean der Welten alle Will ich mich stürzen! schweben nicht, Wo die ersten Erschaffnen, die Jubelchöre der…


Mein Vaterland

So schweigt der Jüngling lang, Dem wenige Lenze verwelkten, Und der dem silberhaarigen tatenumgebenen Greise, Wie sehr er ihn liebe!…


Sie, und nicht wir

An La Rochefoucauld Hätt‘ ich hundert Stimmen; ich feierte Galliens Freiheit Nicht mit erreichendem Ton, sänge die göttliche schwach. Was…


Hermann und Thusnelda

„Ha, dort kömmt er mit Schweiß, mit Römerblute, Mit dem Staube der Schlacht bedeckt! So schön war Hermann niemals! So…


An die nachkommenden Freunde

Unter Blumen, im Dufte des rötlichen Abends, in frohes Lebens Genuß, Das, mit glücklicher Täuschung, zu jugendlichem sichdichtet, Ruh ich,…


Gegenwart der Abwesenden

Der Liebe Schmerzen, nicht der erwartenden Noch ungeliebten, die Schmerzen nicht, Denn ich liebe, so liebte Keiner! so werd ich…


An Bodmer

Der die Schickungen lenkt, heißet den frömmsten Wunsch, Mancher Seligkeit goldnes Bild Oft verwehen, und ruft da Labyrinth hervor, Wo…


Die Ratgeberin

Regel des Dichtenden, oder hörst Ratgeberin lieber Du dich nennen? doch welcher der Name sei, den du wählest; Bist du…


Die höheren Stufen

Oft bin ich schon im Traume dort, wo wir länger nicht träumen. Auf dem Jupiter war, eilet‘ ich jetzt In…


Selma und Selmar

Weine du nicht, o die ich innig liebe, Daß ein trauriger Tag von dir mich scheidet! Wenn nun wieder Hesperus…


An die rheinischen Republikaner

Das Ungeheuer wurde zerschmettert, liegt Gestreckt in seiner Höhle, die Jakobszunft; Doch ward der Höhle Schlund vom Felsen, Den sie…


An die Dichter meiner Zeit

Die Neuern sehen heller im Sittlichen, Als einst die Alten sahn. Durch das reinere Licht, diese reife Kenntnis, hebt sich…


Das Rosenband

Im Frühlingsschatten fand ich sie; Da band ich sie mit Rosenbändern Sie fühlt‘ es nicht, und schlummerte. Ich sah sie…


Weissagung

An die Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg An der Eiche Sprößling gelehnt, von hellen Düften umhüllt, stand die…


Edone

Dein süßes Bild, Edone, Schwebt stets vor meinem Blick; Allein ihn trüben Zähren, Daß du es selbst nicht bist. Ich…


Der Erobrungskrieg

Wie sich der Liebende freut, wenn nun die Geliebte, der hohen Todeswog‘ entflohn, wieder das Ufer betritt; Oft schon hatt‘…


Mein Irrtum

Lange hatt‘ ich auf sie, forschend geschaut, Auf die Redenden nicht; die Täter! war, Bei den Malen der Geschichte Wandelnd,…


Verhängnisse

Königen gab der Olympier Stolz, und sklavischen Pöbel Um den gefürchteten Thron: Weisheit gab er den Königen nicht; sonst hielten…


Friedrich der Fünfte

Welchen König der Gott über die Könige Mit einweihendem Blick, als er geboren ward, Sah vom hohen Olymp, dieser wird…


Die tote Clarissa

Blume, du stehst verpflanzet, wo du blühest, Wert, in dieser Beschattung nicht zu wachsen, Wert, schnell wegzublühen, der Blumen Edens…


An Freund und Feind

Weiter hinab wallet mein Fuß, und der Stab wird Mir nicht allein von dem Staube, den der Weg stäubt, Wird…


Auf meine Freunde

Wie Hebe kühn, und jugendlich ungestüm, Wie mit dem goldnen Köcher Latonens Sohn, Unsterblich, sing, ich meine Freunde, Feiernd in…


Ihr Schlummer

Sie schläft. O gieß ihr, Schlummer, geflügeltes Balsamisch Leben über ihr sanftes Herz! Aus Edens ungetrübter Quelle Schöpfe den lichten,…


Mein Wäldchen

An den Grafen und die Gräfin Holck Eure Beschattung kühlt schon lang, des lieben Wäldchens Eichen, ich habe nicht die…


Die Verwandlung

Als ich unter den Menschen noch war, da war ich ein Jüngling, Weiblich und zart von Gefühl, Ganz zur Empfindung…


Der Fürst und sein Kebsweib

K. Warum wirst du so ernst? F. Was fragst du mich? geuß den Kristall mir Voll des blinkenden, goldenen Weins!…


An Young

Stirb, prophetischer Greis, stirb! denn dein Palmenzweig Sproßte lang schon empor; daß sie dir rinne, steht Schon die freudige Träne…


An Cidli

Unerforschter, als sonst etwas den Forscher täuscht, Ist ein Herz, das die Lieb‘ empfand, Sie, die wirklicher Wert, nicht der…


Dem Unendlichen

Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! wie sinkt es, Wenns auf sich herunterschaut! Elend schauts wehklagend…


Furcht der Geliebten

Cidli, du weinest, und ich schlummre sicher, Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht; Auch wenn stille Nacht ihn umschattend…


Die Allgegenwart Gottes

Als du mit dem Tode gerungen, Mit dem Tode! Heftiger gebetet hattest! Als dein Schweiß und dein Blut Auf die…


Sie

Freude, wem gleichst du? Umsonst streb ich zu wählen. Du bist Allem, was schöner ist, gleich, allem, das hoch Sich…


Das Wiedersehn

Der Weltraum fernt mich weit von dir, So fernt mich nicht die Zeit. Wer überlebt das siebzigste Schon hat, ist…


Die Sommernacht

Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab In die Wälder sich ergießt, und Gerüche Mit den Düften von der…


Die Jakobiner

Die Korporationen – verzeiht das Wort, Das schlecht ist wie die Sache – vernichtete Das freie Frankreich; durchgehauen, Zuckten im…


Der Verwandelte

Lang in Trauren vertieft, lernt, ich die Liebe, sie, Die der Erde entfloh, aber auch wiederkehrt Zu geheimerer Tugend, Wie…


Mein Wissen

Wenig ist nur des Wahren, das mir zu ergründen Glückte; doch ist mir es teuer, wie ein Kleinod, Durch vieljährigen…


Die Etats generaux

Der kühne Reichstag Galliens dämmert schon, Die Morgenschauer dringen den Wartenden Durch Mark und Bein: o komm, du neue, Labende,…


Wir und sie

Was that dir, Thor, dein Vaterland? Dein spott‘ ich, glüht dein Herz dir nicht Bey seines Namens Schall! Sie sind…


Der Geschmack

Das Gesicht Das auszudrücken, was er empfindet, denkt, Wenn sich mit seinem Reiz ihm das Schöne zeigt, Kor unter uns…


Unsre Sprache

1767 An der Höhe, wo der Quell der Barden in das Tal Sein fliegendes Getöne mit Silber bewölkt, Stürzet, da…


Die Waage

„Du zählst die Stimmen: wäge sie, willst du nicht Des Ruhms dich töricht freuen, der dir erschallt.“ Sehr mühsam ist…


Die Unschuldigen

Immer noch willst du, bittrer Schmerz, mich trüben; Immer drohst du mir noch aus deiner Wolke, Kriegserinnrung! Fliehe, versink‘ in…


Losreißung

Weiche von mir, Gedanke des Kriegs, du belastest Schwer mir den Geist! du umziehst ihn, wie die Wolke, Die den…


Das Gehör

An Hegewisch, den Blinden Es tagt nicht! Kein Laut schallt! Wer entschlöß sich schnell hier? wen erschreckte nicht Das Graunvolle…


An Herr Schmidten

Der du mir gleich bist, den die Unsterblichen Höhern Gesängen neben mir auferziehn, Schau mit mir, Schmidt, auf unsrer Freundschaft…


Der Frohsinn

Voller Gefühl des Jünglings, weil ich Tage Auf dem Roß, und dem Stahl, ich seh des Lenzes Grüne Bäume froh…


Salem

Einen festlichen Abend stieg mit dem Schimmer des Mondes Salem, der Engel der Lieb, und mein Schutzgeist, Vom Olympus herab;…


Der Zürchersee

Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht Auf die Fluren verstreut, schöner ein froh Gesicht, Das den großen Gedanken Deiner…


Das verlängerte Leben

Ja du bist es, du kommst, süße Verneuerin, Ach Erinnrung der Zeit, die floh. Inniger freust du mich oft, als…


Der Hügel, und der Hain

Ein Poet, ein Dichter, und ein Barde singen. P. Was horchest du unter dem weitverbreiteten Flügel der Nacht Dem fernen…


Der jetzige Krieg

O Krieg des schöneren Lorbeers wert, Der unter dem schwellenden Segel, des Wimpels Fluge, Jetzo geführt wird, du Krieg der…


Winterfreuden

Also muß ich auf immer, Kristall der Ströme, dich meiden? Darf nie wieder am Fuß schwingen die Flügel des Stahls?…


Die Musik

Sterbliche nur genössen der Freuden froheste, reinste, Sie allein die Musik? Und nicht auch die Bewohner der Leier, oder Apollos?…


Petrarca und Laura

Anderen Sterblichen schön, kaum noch gesehn von mir, Ging der silberne Mond vorbei Tränend wandt‘ ich von ihm mein melancholisches…


Kennet euch selbst

Frankreich schuf sich frei. Des Jahrhunderts edelste Tat hub Da sich zu dem Olympus empor! Bist du so eng begrenzt,…


An Fanny

Wenn einst ich tot bin, wenn mein Gebein zu Staub Ist eingesunken, wenn du, mein Auge, nun Lang über meines…