Lessing
Auf Rabners Tod
Als nach welchem erst die übrigen Schriften desselben An das Licht kommen sollen Der Steuerrat tritt ab, dem Satyr Platz…
Auf den Sanktulus
Dem Alter nah, und schwach an Kräften, Entschlägt sich Sanktulus der Welt Und allen weltlichen Geschäften, Von denen keins ihm…
Auf den Mnemon
Ist Mnemon nicht ein seltner Mann! Wie weit er sich zurück erinnern kann! Bis an die ersten Kinderpossen: Wie viel…
Die Verleumdung 1745
„Du nennst mich vom gestrigen Rausche noch trunken? Vom gestrigen Rausche? das spricht Ein“ – – Fasse dich, schimpfe nur…
Auf – – – –
Dem schlauesten Hebräer in B** Dem kein Betrug zu schwer, kein Kniff zu schimpflich schien, Dem Juden, der im Lügen,…
Kunz und Hinz
KUNZ. Hinz, weißt du, wer das Pulver hat erfunden? Der leid’ge böse Geist. HINZ. Wer hat dir, Kunz, das aufgebunden?…
Der reiche Freier
Ein Bettler ging auf Freiersfüßen, Und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand: Nimm mich! Sie fragt: worauf?…
An zwei liebenswürdige Schwestern
Reiz, Jugend, Unschuld, Freud‘ und Scherz Gewinnen euch ein jedes Herz; Und kurz: Ihr brauchet eures gleichen, Den Grazien, in…
Auf Trill und Troll
Ob Trill mehr, oder Troll mehr zu beneiden ist, Trill, der Dorindens Bild, Troll, der Dorinden küßt: Das möcht‘ ich…
Der Stachelreim
Erast, der gern so neu als eigentümlich spricht, Nennt einen Stachelreim sein leidig Sinngedicht. Die Reime hör‘ ich wohl; den…
Nachahmung des 84ten Sinngedichts im 3ten Buche des Martials
Was macht dein Weib? Das heißt im mystischen Verstand, Wenn man es Staxen fragt: Stax, was macht deine Hand?
An die Herren X und Y
Welch Feuer muß in eurem Busen lodern! Ihr habt den Mut, euch kühn herauszufodern. Doch eure Klugheit hält dem Mute…
Trux an den Sabin
Ich hasse dich, Sabin; doch weiß ich nicht weswegen: Genug, ich hasse dich. Am Grund‘ ist nichts gelegen.
Auf ebendenselben
Daß unter Tausenden ein weiser Mann Kein gutes Weibchen finden kann: Das wundert mich recht sehr. Doch wundert mich noch…
Auf die Katze des Petrarch
Nach dem Lateinischen des Antonio Querci; in den Inscriptionibus agri Pataviani Warum der Dichter Hadrian Die Katzen so besonders leiden…
Auf Lorchen
Lorchen heißt noch eine Jungfer. Wisset, die ihrs noch nicht wißt: So heißt Lucifer ein Engel, ob er gleich gefallen…
Auf den trägen Y
Mit dir und über dich zu lachen, Soll ich ein Sinngedichte machen? Gut! daß du ohne Müh kannst lachen, So…
Auf den Mison
Ich warf dem Mison vor, daß ihn so viele hassen. Je nun! wen lieb‘ ich denn? sprach Mison ganz gelassen.
Auf ebendieselbe
So lieb euch, Kinder, Ruh und Glück: Zurück von ihm, dem Schalke! weit zurück! – (Ich hätte viel für diesen…
Auf das Jungfernstift zu **
Denkt, wie gesund die Luft, wie rein Sie um dies Jungfernstift muß sein! Seit Menschen sich besinnen, Starb keine Jungfer…
Turan
Die Knabenliebe log dem redlichen Turan Der ungerechte Pöbel an. Die Lügen zu bestrafen, Was konnt er anders tun, als…
Lobspruch des schönen Geschlechts 1747
Wir Männer stecken voller Mängel; Es leugne, wer es will! Die Weiber gegen uns sind Engel. Nur taugen, wie ein…
Klimps
Der alte fromme Klimps, bei jedem Bissen Brot, Den er genoß, sprach: Segne Gott! Den schönen Spruch nicht halb zu…
An die **
Du fragst: Wer gibt für meinen Sohn Mir einen Namen an? Für deinen Sohn, und wessen Sohn? – Du schweigest?…
Auf den Ley
Der gute Mann, den Ley bei Seite dort gezogen! Was Ley ihm sagt, das ist erlogen. Wie weiß ich das?…
Antwort des Sabin
Haß‘ mich, so viel du willst! doch wüßt‘ ich gern, weswegen: Denn nicht an deinem Haß, am Grund‘ ist mir…
An den Salomon
Hochweiser Salomon! dein Spruch, „Daß unter Tausenden kein gutes Weib zu finden“, Gehört – gerad‘ heraus – zu deinen Zungensünden;…
Auf einen bekannten Dichter
Den nennt der Dichter Mars, und die nennt er Cythere; Hier kommen Grazien, hier Musen ihm die Quere. Apoll, Minerva,…
Die blaue Hand
Ein Richter war, der sah nicht wohl: Ein Färber kömmt, der schwören soll. Der Färber hebt die blaue Hand; Da…
Charlotte
Die jüngst ließ ihren guten Mann begraben, Charlotte wünscht, statt seiner, mich zu haben. Gewiß Charlott ist klug. Wir haben…
Der Zwang
Ich habe keinen Stoff zum Lachen, Und soll ein Sinngedichte machen. Doch wahrlich, Stoffs genug zum Lachen, Ich soll ein…
Das schlimmste Tier
Wie heißt das schlimmste Tier mit Namen? So fragt‘ ein König einen weisen Mann. Der Weise sprach: von wilden heißts…
An den Pompil
Ich halte Spielen zwar für keine Sünde: Doch spiel‘ ich eher nicht, Pompil, Als bis ich keinen finde, Der mir…
An die Dorilis
Dein Hündchen, Dorilis, ist zärtlich, tändelnd, rein: Daß du es also leckst, soll das mich wundern? nein! Allein dein Hündchen…
An ein Paar arme verwaisete Mädchen
Ihr holden Kinder, daß ihr Waisen seid, Das ist mir herzlich, herzlich leid. Auch bin ich euch zu dienen gern…
Auf den Herrn M**
Den Erfinder der Quadratur des Zirkels Der mathematsche Theolog, Der sich und andre nie betrog, Saß zwischen zweimal zweien Wänden,…
Auf den falschen Ruf von Nigrinens Tode
Es sagte, sonder alle Gnade, Die ganze Stadt Nigrinen tot. Was tat die Stadt in dieser Not? Ein Zehnteil von…
Auf Lucinden
Sie hat viel Welt, die muntere Lucinde. Durch nichts wird sie mehr rot gemacht. Zweideutigkeit und Schmutz und Schand‘ und…
Auf Frau Trix
Frau Trix besucht sehr oft den jungen Doktor Klette. Argwohnet nichts! Ihr Mann liegt wirklich krank zu Bette.
Baus Gast
So oft Kodyll mich sieht zu Baven schmausen gehen, Beneidet mich Kodyll. Der Tor! Das Mahl bei Baven kömmt mir…
Der Furchtsame
Kaum seh‘ ich den Donner die Himmel umziehen, So flieh‘ ich zum Keller hinein. Was meint ihr? ich suchte den…
Das Pferd Friedrich Wilhelms auf der Brücke zu Berlin
Ihr bleibet vor Verwundrung stehn, Und zweifelt doch an meinem Leben? Laßt meinen Reiter mir die Ferse geben: So sollt…
Der Schwur
Ich schwöre Lalagen, daß sonder ihre Küsse, Kein königliches Glück mein Leben mir versüße. Dies schwör‘ ich ihr im Ernst,…
Auf den Fabull
Fabull verschließet alle Kisten Vor Freunden, Dienern, Weib und Kind, Damit sich niemand läßt gelüsten Zu sehen, daß sie ledig…
An einen Lügner
Du magst so oft, so fein, als dir nur möglich, lügen: Mich sollst du dennoch nicht betriegen. Ein einzigmal nur…
Merkur und Amor
Merkur und Amor zogen Auf Abenteuer durch das Land. Einst wünscht sich jener Pfeil und Bogen; Und gibt für Amors…
Auf den Hablador
Habladors Mund, Utin, ist dir ein Mund zum Küssen? Wie er spricht, spricht dir niemand nicht? – Wie sollte so…
Auf die Europa
Als Zeus Europen lieb gewann, Nahm er, die Schöne zu besiegen, Verschiedene Gestalten an, Verschieden ihr verschiedlich anzuliegen. Als Gott…
Auf den neuern Teil dieser Sinngedichte
Ins zweimal neunte Jahr, mit stummer Ungeduld, Bewahrt‘, auf Besserung, sie mein verschwiegnes Pult. Was sie nun besser sind, das…
Auf eine Dissertation des M. Paul Christian Weiß: Abraham ein Logicus
O Neid, dies Werk wirst du verschonen müssen! Mit Tantum abest fängt es an. Nur eines fehlet noch daran! Mit…
Auf den D. Klystill
Klystill, der Arzt – (der Mörder sollt‘ ich sagen – ) Will niemands frühern Tod mehr auf der Seele tragen,…
Auf Stipsen
Stips ist, trotz einem Edelmann, Ein Dummkopf und ein braver Degen; Borgt, wie ein frecher Edelmann; Zahlt, wie ein Edelmann,…
An den Aemil
Mit Unrecht klagest du, treuherziger Aemil, Daß man so selten nur auf deine Worte bauen, Mit Gleichem Gleiches dir gar…
Abschied an den Leser
Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt, Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden: So sei mir wenigstens…
Auf einen Sechszigjährigen
Wer sechszig Jahr gelebt, und noch Des Lebens sich nicht kann begeben, Dem wünsch ich – wünscht ers selber doch…
Der geizige Dichter
Du fragst, warum Semir ein reicher Geizhals ist? Semir, der Dichter? er, den Welt und Nachwelt liest? Weil, nach des…
Der kranke Stax
„Komm‘ ich vom Lager auf, und gibt Gott Fried‘ im Staat“, Gelobt der kranke Stax, „so werd‘ ich ein Soldat.“
Auf Johann von Döring
Am Körper klein, am Geiste noch viel kleiner, Schämst du des Salzes dich, drum schämt das Salz sich deiner.
Auf die Iris
Der Iris blühend volle Brust Reizt uns, o D*, zu welcher Lust! Doch ihr erbärmliches Gesichte, O D*, macht Reiz…
An einen Autor
Mit so bescheiden stolzem Wesen Trägst du dein neustes Buch – welch ein Geschenk! – mir an. Doch, wenn ichs…
Auf ein Karussell
Freund, gestern war ich – wo? – Wo alle Menschen waren. Da sah ich für mein bares Geld So manchen…
Der beste Wurf
An ein Paar Brettspieler Zwei Vierer wünschest du, und du verlangst zwei Einer: Der beste Wurf im Brett bleibt darum…
Auf einen elenden komischen Dichter
Ein elend jämmerliches Spiel Schrieb Koromandels stumpfer Kiel, Als er in der Entzückung dachte, Daß er wohl Plautos schamrot machte,…
Doppelter Nutzen einer Frau
Zweimal taugt eine Frau – für die mich Gott bewahre! – Einmal im Hochzeitbett, und einmal auf der Bahre.
Auf Muffeln
Freund Muffel schwört bei Gott und Ehre, Ich kost‘ ihn schon so manche Zähre. – Nun? frommer Mann, wenn das…
Im Namen eines gewissen Poeten, dem der König
Von Preußen eine goldene Dose schenkte Die goldne Dose, – denkt nur! denkt! – Die König Friedrich mir geschenkt, Die…
Eine Gesundheit auf die Gesundheiten
Weg, weg mit Wünschen, Reimen, Schwänken! Trinkt fleißig, aber trinket still! Wer wird an die Gesundheit denken, Wenn man die…
Auf einen Brand zu **
Ein Hurenhaus geriet um Mitternacht in Brand. Schnell sprang, zum Löschen oder Retten, Ein Dutzend Mönche von den Betten. Wo…
An Einen
Du schmähst mich hinterrücks? das soll mich wenig kränken. Du lobst mich ins Gesicht? das will ich dir gedenken!
Auf den Tod eines Affen
Hier liegt er nun, der kleine, liebe Pavian, Der uns so manches nachgetan! Ich wette, was er itzt getan, Tun…
Auf das Heldengedichte Herrmann
Dem Dichter, welcher uns den Herrmann hergesungen, Ist wahrlich, G** sagts, ein Meisterstück gelungen. Und ich, ich sag es auch….
Auf die Thestylis
Die schiele Thestylis hat Augen in dem Kopfe, So hat ein Luchs sie nicht. Glaubt ihr, sie sieht euch ins…
Als der Herzog Ferdinand die Rolle des Agamemnons
Des ersten Feldherrn der Griechen, spielte 1. Vorstellen und auch sein Kann Ferdinand allein. 2. Stax spricht: Er spielt ihn…
Die Sinngedichte an den Leser
Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? – Nein. Wir wollen weniger erhoben, Und fleißiger gelesen…
Auf den Fell
Als Fell, der Geiferer, auf dumpfes Heu sich streckte, Stach ihn ein Skorpion. Was meint ihr, daß geschah! Fell starb…
Auf den Pfriem
Pfriem ist nicht bloß mein Freund; er ist mein andres Ich. Dies sagt er nicht allein, dies zeigt er meisterlich….
An einen Geizigen
Ich dich beneiden? – Tor! Erspar‘, ererb‘, erwirb, Hab‘ alles! – Brauche nichts, laß alles hier, und stirb!
An den Leser
Du dem kein Epigramm gefällt, Es sei denn lang und reich und schwer: Wo sahst du, daß man einen Speer,…
Nikander
Nikandern glückte jüngst ein trefflich Epigramm, So fein, so scharf, als je von Kästnern eines kam. Nun schwitzt er Tag…
Grabschrift auf Voltairen 1779
Hier liegt – wenn man euch glauben wollte, Ihr frommen Herr’n! – der längst hier liegen sollte. Der liebe Gott…
An einen geizigen Vater
Verlangt dein Kind ein Freier, Der wenig nach der Mitgift fragt; So denke, was das Sprichwort sagt: Sehr wohlfeil ist…
Auf den Tod des D. Mead
Als Mead am Styx erschien, rief Pluto voller Schrecken: Weh mir! nun kömmt er gar, die Toten zu erwecken.
Auf des Herrn K* Gedanken
Von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte K* unternimmt ein schwer Geschäfte, Der Welt zum Unterricht. Er schätzet die lebendgen…
Pompils Landgut
Auf diesem Gute läßt Pompil Nun seine sechste Frau begraben. Wem trug jemals ein Gut so viel? Wer möchte so…
Auf die Phasis
Von weitem schon gefiel mir Phasis sehr: Nun ich sie in der Nähe Von Zeit zu Zeiten sehe, Gefällt sie…
Auf das Gedicht Die Sündflut
Durch den ersten Regenbogen Sprach der Mund, der nie gelogen: Keine Sündflut komme mehr, Über Welt und Menschen her. Die…
Hinz und Kunz
HINZ. Was doch die Großen alles essen! Gar Vogelnester; eins, zehn Taler wert. KUNZ. Was? Nester? Hab‘ ich doch gehört,…
Antwort auf die Frage: wer ist der große Duns?
Der Mann in – -, welchen Gott Nicht schuf zum Dichter und Kunstrichter, Der, dümmer als ein Hottentott, Sagt, er…
Auf Alandern
Alander, hör‘ ich, ist auf mich gewaltig wild; Er spöttelt, lästert, lügt und schilt. Kennt mich der gute Mann? –…
Ihr Wille und sein Wille
ER. Nein, liebe Frau, das geht nicht an: Ich muß hier meinen Willen haben. SIE. Und ich muß meinen haben,…
Auf den Streit des Herrn Bosens mit denWittenbergischen Theologen
Er hat den Pabst gelobt, und wir, zu Luthers Ehre, Wir sollten ihn nicht schelten? Den Pabst, den Pabst gelobt?…
Auf die Magdalis
Die alte reiche Magdalis Wünscht mich zum Manne, wie ich höre. Reich wäre sie genug, das ist gewiß; Allein so…
Auf Nickel Fein
In Jahresfrist, verschwor sich Nickel Fein, Ein reicher, reicher Mann zu sein. Auch wär‘ es, traun! nach seinem Schwur gegangen,…
Hänschen Schlau
„Es ist doch sonderbar bestellt“, Sprach Hänschen Schlau zu Vetter Fritzen, „Daß nur die Reichen in der Welt Das meiste…
Auf die Galathee
Die gute Galathee! Man sagt, sie schwärz‘ ihr Haar; Da doch ihr Haar schon schwarz, als sie es kaufte, war.
Auf den Rufus
Weiß ichs, was Rufus mag so viel Gelehrten schreiben? Dies weiß ich, daß sie ihm die Antwort schuldig bleiben.
Auf einen Zweikampf
Warum zog das erzürnte Paar, Sistan, und wer sein Gegner war, Die Degen? Aller Welt zum Schrecken Sie – friedlich…
Die Wohltaten
Wär‘ auch ein böser Mensch gleich einer lecken Bütte, Die keine Wohltat hält: dem ungeachtet schütte – Sind beides, Bütt‘…
An eine würdige Privatperson
Gibt einst der Leichenstein von dem, was du gewesen, Dem Enkel, der dich schätzt, so viel er braucht, zu lesen,…
Auf den Cytharist
Jahr aus, Jahr ein reimt Cytharist Zweihundert Vers‘ in Einem Tage; Doch drucken läßt er nichts. Entscheidet mir die Frage,…
An ebendenselben
Dem hast du nur die Hand, und dem den Kuß beschieden. Ich, gnädger Herr von Dampf! bin mit der Hand…
An Saal
An Dir, mein Saal, als Freund und Richter, Lob ich Geschmack und Redlichkeit Bekennst Du von mir ungescheut Ich sei…
In eines Schauspielers Stammbuch
Kunst und Natur Sei auf der Bühne Eines nur; Wenn Kunst sich in Natur verwandelt, Dann hat Natur mit Kunst…
Der Schuster Franz
Es hat der Schuster Franz zum Dichter sich entzückt. Was er als Schuster tat, das tut er noch: er flickt.
Auf eine Liebhaberin des Trauerspiels
Ich höre, Freund, dein ernstes, schönes Kind Will sich des Lachens ganz entwöhnen, Kömmt in den Schauplatz nur, wenn süße…
An den Paul
Es scheinet, daß du, Paul, der einz’ge Trunkne bist: Denn du willst nüchtern sein, wo keiner nüchtern ist.
Widerruf des Vorigen
Ich möchte so ein Gut nicht haben. Denn sollt‘ ich auch die sechste drauf begraben: Könnt‘ ich doch leicht –…
Auf den Gargil
Mit richtrisch scharfem Kiel durchackert seine Lieder Gargil. Ins neunte Jahr schreibt, löscht und schreibt er wieder. Sein Lied ist…
Auf Lukrins Grab
Welch tötender Gestank hier, wo Lukrin begraben, Der unbarmherz’ge Filz! – Ich glaube gar, sie haben Des Wuchrers Seele mit…
Auf die schöne Tochter eines schlechten Poeten
Der Vater reimt und suchet allen, Nicht wenig Kennern, zu gefallen. Die Tochter buhlt: o! straft sie nicht! Das gute…
Velt und Polt
Zum Henker! fluchte Polt zu Velten, Mußt du mich einen Lügner schelten? Zum Henker! fluchte Velt zu Polten, Ich einen…
Auf den Kodyll
Der kindische Kodyll wird keiner Steigrung satt, Läßt keinen Krämer laufen, Kauft alles, was er sieht: um alles, was er…
Entschuldigung wegen unterlassenen Besuchs
So wahr ich lebe, Freund, ich wollte ganze Tage Und ganze Nächte bei dir sein: Um mich mit dir die…
An den Trill
Bald willst du, Trill, und bald willst du dich nicht beweiben: Bald dünkt dichs gut, bald nicht, ein Hagestolz zu…
Die Vorspiele der Versöhnung
Korinne schwur, mich zu vergessen: Und doch kann sie mich nicht vergessen. Wo sie mich sieht, und wo sie kann,…
Auf einen gewissen Dichter
Ihn singen so viel mäß’ge Dichter, Ihn preisen so viel dunkle Richter, Ihn ahmt so mancher Stümper nach, Ihm nicht…
Die Flucht
„Ich flieh, um öfter noch zu streiten!“ Rief Fix, der Kern von tapfern Leuten. Das hieß: (so übersetz‘ ich ihn)…
Auf den einäugigen Spieler Pfiff
Indem der Spieler Pfiff – erzürnte Götter! – Durch einen schlimmen Wurf ein Auge jüngst verlor: „Brav, Kamerade!“ rief ein…
Auf den Bav
Ein schlechter Dichter Bav? ein schlechter Dichter? nein! Denn der muß wenigstens ein guter Reimer sein.
An den Herrn R
Es freuet mich, mein Herr, daß Ihr ein Dichter seid. Doch seid Ihr sonst nichts mehr, mein Herr? Das ist…
An den Herrn V
Du ladest zwanzig Schmauser ein, Wovon ich keinen kenn‘; und dann mich oben drein. Doch zürnst du, und erstaunst, warum…
Seufzer eines Kranken
Hier lieg‘ ich schwach und siech; Und ach! die liebe Sophilette Weicht keinen Schritt von meinem Bette. O! daß der…
An den Silius
Mein Urteil, Silius, von deiner Überschrift, Dies Urteil soll nichts gelten, Weil es die Reime nur betrifft? Was kann man…
Unter das Bildnis des Königs von Preußen
Wer kennt ihn nicht? Die hohe Miene spricht Den Denkenden. Der Denkende allein Kann Philosoph, kann Held, kann beides sein.
Auf den Ursin
Ursin ist ärgerlich, und geht mir auf die Haut, Daß ich ihm jüngst mein Buch, den Phädon, weggenommen; Gelesen hab‘…
Der spielsüchtige Deutsche
So äußerst war, nach Tacitus Bericht, Der alte Deutsch‘ aufs Spiel erpicht, Daß, wenn er ins Verlieren kam, Er endlich…
Auf den Marius
Dem Marius ward prophezeiet, Sein Ende sei ihm nah. Nun lebet er drauf los; verschwelgt, verspielt, verstreuet: Sein End‘ ist…
Auf die Genesung einer Buhlerin
Dem Tode wurde jüngst vom Pluto anbefohlen, Die Lais unsrer Stadt nach jener Welt zu holen. Sie war so alt…
An den Herrn D*
Dein Epigramm, o D*, ist fein! Es hat mich trefflich durchgezogen; Und ist, vollkommen schön zu sein, Erstunken und erlogen.
Ebendieselben
Wir möchten gern dem Kritikus gefallen: Nur nicht dem Kritikus vor allen. Warum? Dem Kritikus vor allen Wird auch kein…
Thrax und Stax
STAX. Thrax! eine taube Frau zu nehmen! O Thrax, das nenn‘ ich dumm. THRAX. Ja freilich, Stax! ich muß mich…
An den Herrn von Dampf
Dein Diener, Herr von Dampf, ruft: Platz da! vor dir her. Wenn ich an deiner Stelle wär‘, Den Diener wollt‘…
An die Fuska
Sei nicht mit deinem roten Haar So äußerst, Fuska, unzufrieden! Ward dir nicht schönes braunes Haar, So ward dir braune…
Auf einen gewissen Leichenredner
O Redner! dein Gesicht zieht jämmerliche Falten, Indem dein Maul erbärmlich spricht. Eh du mir sollst die Leichenrede halten, Wahrhaftig,…
Auf Dorinden
Ist nicht Dorinde von Gesicht Ein Engel? – Ohne Zweifel. – Allein ihr plumper Fuß? – Der hindert nicht. Sie…
An den Doktor Sp**
Dein Söhnchen läßt dich nie den Namen Vater hören: Herr Doktor ruft es dich. Ich dankte dieser Ehren! – Die…