R Dehmel

Der Abend graut; Herbstfeuer brennen. Über den Stoppeln geht der Rauch entzwei. Kaum ist mein Weg noch zu erkennen. Bald…

Lieber ßöner Hampelmann, Deine Detta sieht dich an! Ich bin dhoß, und Du bist tlein; Willst du Fitzebutze sein? Tomm!…

Sieh, wie wir zu den Sternen aufsteigen! Unsern glückstrahlenden Augen Leuchtet der Schnee der Gebirge, Bald blitzt dort unten die…

Noch eine Stunde, dann ist Nacht; Trinkt, bis die Seele überläuft, Wein her, trinkt! Seht doch, wie rot die Sonne…

Sieh, der Himmel wird blau; Die Schwalben jagen sich Wie Fische über den nassen Birken. Und du willst weinen? In…

Ich wollt dir die Stirn küssen Und dir sagen: hab Dank! Aber da war ein Licht in deinen Augen Wie…

Der Himmel leuchtet aus dem Meer; Ich geh und leuchte still wie er. Und viele Menschen gehn wie ich, Sie…

Weine nicht, mein treues Weib! Jene Andre, die mich auch liebt, Die beglückt wohl meinen Leib, Aber Du hast meine…

Der Sturm behorcht mein Vaterhaus, Mein Herz klopft in die Nacht hinaus, Laut; so erwacht ich vom Gebraus Des Forstes…

Die Sonne blitzt, ein Distelfeld Belebt die stille Mittagswelt; Im starrgezackten Blättermeer Glühn purpurlockig kreuz und quer Die Blütenköpfe. Und…

Still, es ist ein Tag verflossen. Deine Augen sind geschlossen. Deine Hände, schwer wie Blei, Liegen dir so drückend ferne….

Und immer Du, dies dunkle Du, Und durch die Nacht dies hohle Sausen; Die Telegraphendrähte brausen, Ich schreite meiner Heimat…

In einem stillen Garten An eines Brunens Schacht, Wie wollt‘ ich gerne warten Die lange graue Nacht! Viel helle Lilien…

Es steht ein goldnes Garbenfeld, Das geht bis an den Rand der Welt. Mahle, Mühle, mahle! Es stockt der Wind…

Der Abend war so dunkelschwer, Und schwer durchs Dunkel schnitt der Kahn; Die Andern lachten um uns her, Als fühlten…

Die Nacht wird kühl; mein Schatten kriecht Im Sand am Rand des Ozeans. Der Mond vergießt sein fremdes Licht Und…

Ehe wir uns trennen konnten, Oh, wie hielt mich dein Gesicht, Sahen wir noch Einmal, dicht, Dicht an deinem mein…

Weißt du noch, wie weiß, wie bleich In den Maiendämmerungen, Wenn ich lag, von dir umschlungen, Dir zu Füßen hingerissen,…

Geh hin, mein Blick, über die grünen Bäume! Da huscht ein Vogel, der nimmt dich mit, Märchenvogel Edelschwarz. Bleib nicht…

Ein Fischer hatte zwei kluge Jungen, Hat ihnen oft ein Lied vorgesungen: Es treibt eine Wunderglocke im Meer, Es freut…

Träume, träume, du mein süßes Leben, Von dem Himmel, der die Blumen bringt. Blüten schimmern da, die leben Von dem…

Du liegst sehr blaß in deinen weißen Kissen, Und deine matten Lippen sind zerrissen; Hattest du sehr viel Schmerz? –…

Es rollt und rüttelt und dröhnt und dampft Und klirrt und rasselt und stürmt und stampft; An kreisenden Feldern vorüber…

Ich bin ein kleiner Junge, Ich bin ein großer Lump. Ich habe eine Zunge Und keinen Strump. Ihr braucht mir…

Mit gesenkten Blicken Durch die Menge hin, Durch die fremde dunkle Menge, Eine traumentstiegene Palme, Kam die junge Priesterin. Mit…

Wenn die Felder sich verdunkeln, Fühl ich, wird mein Auge heller; Schon versucht ein Stern zu funkeln, Und die Grillen…

Liegt eine Stadt im Tale, Ein blasser Tag vergeht; Es wird nicht lange dauern mehr, Bis weder Mond noch Sterne,…

Die Welt verstummt, dein Blut erklingt; In seinen hellen Abgrund sinkt Der ferne Tag, Er schaudert nicht; die Glut umschlingt…

Der Himmel kreist, dir schwankt das Land, Vom Schnellzug hin und her geschüttelt Saust Ackerrand um Ackerrand, Ein Frösteln hat…

Alfred Mombert zu Ehren Du himmlischer Zecher! Noch ein Tropfen Schwermut in meinem Glase, Noch eine Träne wild in meinem…

Der Sturm hat seine Schlangen losgelassen. In langen Windungen zischt Gras und Rohr Und keucht der See ans Land; die…

Unterm jungen Birnbaum standest du. An die ersten kleinen grünen Früchte Rührtest du entzückt mit zartem Finger; Letzte Blüten wehten…

Jetzt sollt ihr hören ein Rauhes Lied, Von Frieden und Erbarmen Leer! Der Winternachtsturm schreit im Ried Und peitscht das…

Ich warf eine Rose ins Meer, Eine blühende Rose ins grüne Meer. Und weil die Sonne schien, Sonne schien, Sprang…

Auf meiner Schaukel in die Höh, Was kann es Schöneres geben! So hoch, so weit: die ganze Chaussee Und alle…

Der Nebel staut sich, Hütten dunkeln, Dorfgiebel huschen über Lichtern hin, Noch bleicher scheint die Nacht; Die jagende Wagenkette, Schwenkend,…

Es war wohl einst am ersten Mai, Viel Kinder tanzten in Einer Reih, Arme mit reichen, Und hatten die gleichen…

Über frei Feld, mein Hund und ich; Die Frühlingsluft ist dunkel. Fern staut sich ein Gewitterstrich; Mein Teckel knurrt, er…

Gestern Nachmittag, meine braune Geliebte, Die du nach Ruhm begehrst vor allen Frauen Deines Volkes, saß ich in einem Treibhaus,…

Du wirst nicht weinen. Leise, leise Wirst du lächeln; und wie zur Reise Geb ich dir Blick und Kuß zurück….

Der Himmel dunkelte noch immer; Ich fühlte tief bis in mein Zimmer Der fahlen Wolken vollen Schoß. Die Esche drüben…

Ein Mann: Da du so schön bist, darf ich dich beschwören, Errege nicht mein leicht erregtes Blut. Da du so…

Und du kamest in mein Haus, Kamst mit deinen schwarzen Blicken; Sah ich ferne Palmen nicken Und du gavst mir…

Hurrra, zum ersten Mal: Mutter, der Peter, Hurra, jetzt geht er! Kuck, ganz alleinechen Setzt er die Beinechen, Ganz wie…

Weich küßt die Zweige Der weiße Mond. Ein Flüstern wohnt Im Laub, als neige, Als schweige sich der Hain zur…

Kinder, kommt, verzählt euch nicht, Jeder hat zehn Zehen; Wer die letzte Silbe kriegt, Der muß suchen gehen. Suche, suche,…

Vergißmeinnicht in einer Waffenschmiede – Was haben die hier zu tun? Sollte heimlich der Friede Hinterm Hause am Bache ruhn?…

Nun nimm drei weiße Nelken du, Mein Weib. Und du, Geliebte, nimm Diese drei roten noch dazu. Und in die…

Du sollst nicht dulden, daß dein Schmerz dich knechte; Du bist so gern vor Freude wild. Komm vor den Spiegel!…

Vor meinem Lager liegt der helle Mondschein auf der Diele. Mir war, als fiele Auf die Schwelle Das Frühlicht schon;…

In den abendgelben Fluß Grub mein Ruder schwarze Trichter; Ohne Wort und ohne Kuß Sahn wir auf die Wellenlichter, Sahn…

Zum Gedenken an Detlev v. Liliencron Es war am sechsten Abend, und Gott sprach: Alles ist gut geworden. Alles. Nur…

Ja, die Großstadt macht klein. Ich sehe mit erstickter Sehnsucht Durch tausend Menschendünste zur Sonne auf; Und selbst mein Vater,…

Es dunkelt schon. Komm, geh nach Haus. Komm! das Kastanien-Blattgewühl Streckt sich wie Krallen nach uns aus. Es ist zu…

Über unsre Liebe hängt Eine tiefe Trauerweide. Nacht und Schatten um uns beide. Unsre Stirnen sind gesenkt. Wortlos sitzen wir…

Bahnhofsgewühl; Am Sperrgitter staut sich’s. Schutzleute brüllen; Und rings glotzen tausend Tiergesichter, Hundegesichter, Fuchsgesichter, ein Wolfsgesicht, Schafsgesichter, Gänsegesichter, Ein kollernder…

Schenk mir deinen goldnen Kamm; Jeder Morgen soll dich mahnen, Daß du mir die Haare küßtest. Schenk mir deinen seidnen…

Hab Dank! wir waren Mann und Weib, Es ist geschehn; Nun laß uns wieder aufrecht gehn, Allein und klar. Wir…

Über Rußlands Leichenwüstenei Faltet hoch die Nacht die blassen Hände; Funkeläugig durch die weiße, weite, Kalte Stille starrt die Nacht…

Husch, husch, husch, Ich putze meinen Busch. Der Mond ist da, der Mond ist hell; Der Mond, der ist mein…

Im Himmel ist ein Karussell, Das dreht sich Tag und Nacht. Es dreht sich wie im Traum so schnell, Wir…

So war’s auch damals schon. So lautlos Verhing die dumpfe Luft das Land, Und unterm Dach der Trauerbuche Verfingen sich…

Wir haben ein Bett, wir haben ein Kind, Mein Weib! Wir haben auch Arbeit, und gar zuzweit, Und haben die…

Von deinen Tulpen fiel das erste Blatt. Es liegt am Fuß der stolz geschwungnen Vase Und lehnt sich auf am…

Tipp, tapp, Stuhlbein, Hüh, du sollst mein Pferdchen sein! Klipp, klapp, Hutsche, Du bist meine Kutsche, Wutsch! Wipp, wapp, zu…

Maiblumen blühten überall; Er sah mich an so trüb und müd. Im Faulbaum rief die Nachtigall: Die Blüte flieht! die…

Und du kamest in mein Haus, Kamst mit deinen schwarzen Blicken; Sah ich ferne Palmen nicken, Und du gabst mir…

Lege deine Hand auf meine Augen, Daß mein Blut wie Meeresnächte dunkelt: Fern im Nachen lauscht der Tod. Lege deine…

Du mußt nicht meinen, Ich hätte Furcht vor dir. Nur wenn du mit deinen Scheuen Augen Glück begehrst Und mir…

Du hattest einen Glanz auf deiner Stirn, Und eine hohe Abendklarheit war, Und sahst nur immer weg von mir, Ins…