Gedichte Eine hab‘ ich mir erwählet

Eine hab‘ ich mir erwählet /
Und die solls alleine seyn /
Die mich frölich macht und quählet /
Doch mit einer süßen Pein /
Ihrer Tugend reine Pracht
Hat mir ihre Gunst gemacht.

Lobt der seine von der Jugend /
Jener seine von der Zier;
Mich ergetzet ihre Tugend /
Die vor andern gläntzt an ihr /
Wie deß Monden voller Schein /
Unter tausent Sternelein.

So erstreckt sich mein begehren
Weiter als auff Treue nicht.
Ihre Warheit kan gewehren /
Was mir ihre Gunst verspricht.
Hab‘ ich sie / so hab ich mir
Aller Schätze Schätz‘ an Ihr.

Auff Sie bin ich außgeschüttet.
Mein Liecht borgt von ihr den Schein.
Was mein Mund / der nichts mehr bittet /
Als von ihr geküst zu seyn /
Nachts und Tages / spat und früh
Redt und singet / das ist sie.

Basilene / deine Liebe /
Dein gewisser / fäster Sinn /
Der mich dir zu lieben triebe /
Wird gerühmt seyn / weil ich bin.
Deiner treuen Redligkeit
Wird vergessen keine Zeit.

Ein Gedächtnüß will ich stifften
Und von Jaspis führen auff /
Amor soll mit güldnen Schrifften
Diese Worte stechen drauff:
Basilene du allein /
Und sonst keine soll es seyn.


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (1 votes, average: 5,00 out of 5)

Gedichte Eine hab‘ ich mir erwählet - Fleming